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Die Treue des Highlanders (German Edition)

Die Treue des Highlanders (German Edition)

Titel: Die Treue des Highlanders (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Michéle
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Laufe der Nacht noch mehr Wasser eingedrungen, so dass sich auf dem Fahrersitz eine richtige Wasserlache gebildet hatte. Anna nahm ein Taschentuch und versuchte, das Leder trockenzutupfen, und ihre Befürchtungen bewahrheiteten sich: Das weiße Leder war dunkel und mit hässlichen Wasserrändern verfärbt.
»Bruce wird mich lynchen«, murmelte Anna, während sie zum Kofferraum ging, um nach dem Wagenheber und dem Ersatzrad zu suchen. Dabei sah sie, wie der Fremde in ungefähr drei Metern Entfernung wie angewurzelt stehen geblieben war und das Auto anstarrte.
»Lieber Himmel, warum gehen Sie nicht endlich?«, schrie sie ihn an. »Ich komme hier auch alleine zurecht!«
Nun kam er langsam näher, zögerte aber bei jedem Schritt, ganz so, als würde er erwarten, dass das Sportcabriolet ihm, einem wilden Tier gleich, an die Kehle springen würde.
»Was ist das für ein eiserner Käfig?«
»Mein Wagen«, gab Anna resigniert zur Antwort.
»Euer Wagen? Und wo sind die Pferde?«
Anna schlug mit der flachen Hand auf die Motorhaube.
»Hier drinnen, und zwar über einhundertundfünfzig, wie ich bereits sagte. Wissen Sie, ich bin eine Hexe und habe die Tiere da hineingezaubert. Was ist jetzt? Entweder helfen Sie mir, oder Sie scheren sich zum Teufel. Sie fallen mir jetzt nämlich wirklich ganz gehörig auf den Wecker!«
Was tat er denn jetzt? Anna sah, wie der Schotte auf die Knie fiel, an seinem Halsausschnitt nestelte und eine Kette mit einem goldenen Kreuz hervorholte. Dieses hielt er ihr entgegen, und Anna fühlte sich sofort an die zahlreichen Vampirfilme erinnert, in denen die armen verlorenen Seelen auch immer versuchten, den unvermeidbaren Biss mit einem Kreuz abzuwehren. Dann lächelte sie. Offenbar glaubte er ihren Worten, sie sei eine Hexe.
»Laird Duncan, ich befehle dir, mir bei der Reparatur dieses Wagens zu helfen«, sagte sie mit strenger Stimme. »Sonst wird der Teufel deine Seele holen und niemals wieder aus dem Fegefeuer entlassen.«
Ohne ihn weiter zu beachten, öffnete Anna den Kofferraum, nahm die Abdeckung heraus, fand den Wagenheber und bemühte sich, den Reservereifen herauszuhieven. Dabei kam sie ins Schwitzen, zumal die Sonne jetzt den Nebel vollständig vertrieben hatte und angenehm wärmte. Anna hörte einen scharfen Laut des Schotten, als er ihre Kleidung sah. Nun, sie bot wirklich keinen schönen Anblick: Ihre helle Leinenhose war bis zu den Knien hinauf schlammbespritzt und die Bluse zerknittert. Egal, es gab keinen Grund, warum sie diesem armen Irren hier in irgendeiner Weise gefallen sollte. Skeptisch betrachtete Anna den Wagenheber, sie hatte keine Vorstellung, wie man ihn anwandte.
Zögernd trat Duncan an ihre Seite. »Was kann ich tun, um Euch zu helfen?«
Anna stieß einen Seufzer der Erleichterung aus. Wenn er auch so tat, als hätte er noch nie ein Auto oder einen Hubschrauber gesehen – er war schließlich ein Mann, und jeder Mann verfügte über ein gewisses handwerkliches Geschick, ganz besonders, wenn einer so groß und kräftig war wie dieser arme Irre.
»Sie können die Muttern am Rad lösen«, sagte Anna und deutete auf den platten Reifen. »Hier, diese Schrauben muss man wohl aufdrehen, damit man das Rad abnehmen kann. Aber vorher müssen wir dieses Ding hier anbringen, damit sich das Auto anheben lässt.«
Tatsächlich gelang es ihnen gemeinsam, den Wagenheber an der richtigen Stelle anzusetzen, und mühelos pumpte Duncan das schwere Fahrzeug nach oben. Dann löste er die Muttern und nahm das Rad ab. Der Rest war ein Kinderspiel – den Reservereifen aufsetzen, die Schrauben anziehen, den Wagenheber wieder entfernen und die Schrauben ganz festdrehen.
Anna brach sich einen Fingernagel ab und fuhr sich mit schmutzigen Fingern über die Stirn, dann lächelte sie freundlich. »Ich danke Ihnen. Das war doch gar nicht so schwer, oder?«
Sie öffnete die Fahrertür, setzte sich hinein und startete den Motor. In diesem Moment taumelte Duncan nach hinten und hob abwehrend die Hände. In seinem Blick lag so viel Entsetzen, aber auch Unverständnis und ein Anteil von Hilflosigkeit, dass Annas Herz nicht unberührt blieb. Mitleid regte sich in ihr. Konnte sie jetzt einfach so fortfahren und ihn seinem Schicksal überlassen? Was, wenn er nicht mehr wusste, wo er wohnte? Wahrscheinlich würde er sich in der Weitläufigkeit des Hochlands hoffnungslos verirren. Kopfschüttelnd beugte sie sich nach links und öffnete die Beifahrertür. Was tue ich hier eigentlich, fragte sich Anna, während sie

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