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Die Treue Des Highlanders

Die Treue Des Highlanders

Titel: Die Treue Des Highlanders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Michele
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sollte, die Nacht mit einem Fremden verbringen zu müssen, so gebe ich Euch mein Ehrenwort, dass ich Euch nicht anrühren werde. Ein Laird von Glenmalloch hat es nicht nötig, einer Frau Gewalt anzutun.«
»Wie beruhigend«, murmelte Anna und rappelte sich mit seiner Hilfe hoch. Ihre Kleidung, die vor dem Feuer beinahe schon getrocknet war, war nun wieder nass und voller Dreck. Beim Sturz hatte sie sich das linke Schienbein an einem Stein aufgeschlagen, und als sie den Fuß belastete, spürte sie den brennenden Schmerz einer Schürfwunde. So humpelte sie auf Duncans Arm gestützt in die Hütte zurück und setzte sich vor das Feuer. Was für eine groteske Situation! Anna fühlte sich so einsam und verlassen, dass sie heftig zu weinen begann.
Duncan rutschte unbehaglich hin und her. Frauentränen gegenüber war er schon immer hilflos gewesen. Das war schon so, als seine kleineren Schwestern hingefallen und sich wehgetan hatten. Schnell hatte er sie dann zur Mutter geschickt, der es immer gelungen war, die Tränen zu trocknen. »Mistress Anna ...«, begann er stockend und legte vorsichtig eine Hand auf ihren Unterarm. Sie zuckte unter der Berührung zusammen, zog den Arm aber nicht fort. »Wenn wir als Kinder dazu gezwungen waren, eine Nacht in einer Hütte oder einer Höhle zu verbringen, dann haben wir uns immer Geschichten erzählt, um die Zeit zu vertreiben. Vielleicht sollten wir das auch tun? Ihr werdet sehen, wie schnell es hell wird und ich Euch nach Hause bringen kann.«
Anna zog ein Taschentuch aus der Hosentasche und trocknete sich das Gesicht ab. »Verzeihen Sie, normalerweise bin ich nicht so weinerlich, aber heute scheint einfach nicht mein Tag zu sein. Es ist irgendwie alles schief gelaufen. Und dann dieser Streit mit Bruce und die Erkenntnis, dass er bei einer anderen Frau ist ...«
Anna brach ab. Warum erzählte sie dem Fremden von ihren Problemen mit Bruce? Das ging ihn doch wirklich nichts an, aber er hatte den Ball bereits aufgefangen.
»Bruce? Ist das Euer Ehemann? Ich dachte, Ihr seid unverheiratet.«
Anna schüttelte den Kopf. »Nein, Bruce ist nicht mein Mann. Er ist mein Produzent.« Sie stockte. »Und mein Freund, wir leben zusammen«, fügte sie hinzu. Es konnte nicht schaden, dass dieser verrückte Typ wusste, dass sie in festen Händen war. Sicher war sicher.
Duncan rückte ein Stück von ihr ab. »Ihr meint, Ihr lebt mit einem Mann zusammen, ohne mit ihm von einem Priester vor den Augen Gottes getraut worden zu sein?«
»Ja, sicher, was ist daran so ungewöhnlich?«, wunderte sich Anna. Sie wusste, dass die meisten Schotten erzkonservativ waren, aber dass ein Mann und eine Frau ohne Trauschein zusammenlebten, musste selbst in Schottland seit Jahrzehnten nichts Außergewöhnliches mehr sein.
Missbilligend schüttelte er den Kopf. »Dann seid Ihr nicht besser als eine billige ...«
»Sagen Sie es nicht!«, unterbrach Anna erregt. »Ich dachte, wir wollten mit den Beleidigungen aufhören. Ja, Bruce und ich sind nicht verheiratet, aber wir teilen Tisch und Bett. Das Letztere sogar mit großem Vergnügen. Na und? Du meine Güte, wir leben doch nicht mehr im Mittelalter, sondern im einundzwanzigsten Jahrhundert!«
»Ach nein!« Er stieß ein schnaubendes Geräusch aus. Die Krankheit dieser Frau musste schlimmer sein, als er bisher vermutet hatte, dabei machte sie sonst einen recht netten Eindruck. »Was redet Ihr für einen Unsinn? Ihr wisst selbstverständlich, dass wir uns im sechzehnten Jahrhundert befinden.«
Er ist wahnsinnig! Annas schlimmste Befürchtungen bewahrheiteten sich. Nun war ihr auch klar, warum er so geschwollen redete und vorgab, noch nie etwas von einem Reifenwechsel gehört zu haben. Offenbar hatte sich sein Geist dahingehend verwirrt, dass er glaubte, sich im sechzehnten Jahrhundert zu befinden.
»Selbstverständlich weiß ich das, Mylord.« Mit sanfter Stimme ging Anna auf ihn ein. Auf keinen Fall wollte sie ihn reizen. »Leider ist mir das genaue Datum entfallen. Wenn Sie so freundlich wären ...?«
»Heute ist der zehnte August im Jahr des Herrn fünfzehnhundertsechsundsechzig, beziehungsweise schon der elfte, denn wir dürften Mitternacht inzwischen überschritten haben.«
»Wie interessant!«, murmelte Anna. Armer Kerl, sein Geist war völlig durcheinander geraten. Wahrscheinlich beschäftigte er sich schon länger mit der Vergangenheit, das würde auch seinen geschickten Umgang mit dem Feuerstein erklären, über den Anna nicht undankbar war, denn das Feuer wärmte sie

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