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Die Treue Des Highlanders

Die Treue Des Highlanders

Titel: Die Treue Des Highlanders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Michele
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haben. Bruce kann stolz auf Sie sein.«
»Würdet Ihr aufhören, immer von diesem Bruce zu sprechen?«, unterbrach er sie barsch. »Ich dachte, es wäre in Eurem Interesse, etwas über meine Familie zu erfahren?«
Anna nickte begeistert, das Spiel begann ihr zu gefallen. Sie war sich nun völlig sicher – dieser Mann war ein Schauspieler, ein sehr guter Schauspieler sogar, der von Bruce engagiert worden war, um ihr das Leben zu Zeiten Maria Stuarts nahe zu bringen. Wie es Bruce allerdings gelungen war, dass der Mann sie in dieser Hütte gefunden hatte, konnte sie nicht verstehen. Vielleicht war ihr Bruce die ganze Zeit gefolgt und hatte dann den Mann in die Hütte geschickt?
Ach Bruce, verzeih mir, dachte Anna, und von ihrem Herz fiel eine schwere Last. Ganz sicher war es so! Wie hatte sie auch nur einen Augenblick glauben können, er würde sie mit einer anderen Frau betrügen. Anna wusste schon lange, wie einfallsreich Bruce sein konnte, wenn ihm etwas wirklich wichtig war.
»Ich hoffe nur, Bruce hat Sie für diese Meisterleistung anständig bezahlt«, sagte Anna und sah Duncan an. »Sie sind doch Schauspieler, nicht wahr? Wo sind Sie engagiert? An einem Theater in Inverness oder Edinburgh? Sie sollten zum Film gehen, Sie haben wirklich Potenzial.« Anna versuchte, auf der harten Holzbank eine einigermaßen angenehme Sitzposition zu finden. »Nun gut, erzählen Sie! Die Nacht ist lang, und wir sollten versuchen, uns die Zeit so angenehm wie möglich zu vertreiben.«
Der Schotte legte weitere Holzscheite in die Glut, und das Feuer flackerte wieder auf. Anna betrachte nachdenklich sein Profil. Er schien ein Mann zu sein, der seine Rolle, die er spielte, regelrecht lebte. Die stolze Kopfhaltung, die gerade Linie seiner Schultern und der unnachgiebige, beinahe schon harte Blick seiner Augen sprachen von Arroganz und Selbstbewusstsein. Ganz so, wie man sich einen Adligen aus vergangenen Zeiten vorstellt. Anna fand es mutig, in der heutigen Zeit einen derart dichten Bart zu tragen, obwohl dies keinesfalls der Mode entsprach. Sie widerstand dem Impuls, an den struppigen Haaren zu ziehen und zu überprüfen, ob der Bart echt war. Seine Kleidung, wenn man das große wollene Tuch, das er sich um den Leib geschlungen hatte, überhaupt als Kleidung bezeichnen konnte, vervollständigte das Bild eines Hochlandschotten aus einem vergangenen Jahrhundert, zumindest fühlte sich Anna an Bilder von Leuten, die im sechzehnten Jahrhundert gelebt hatten, erinnert. Die Requisite seines Theaters musste gut ausgestattet sein.
Duncan musterte sie aus zusammengekniffenen Augen. Er wunderte sich, warum die seltsame Frau keine Angst zeigte. Nicht, dass er ein Mann war, der Frauen Angst einjagte, aber immerhin befand sie sich mit ihm mitten in der Nacht in einer einsamen Hütte. Woher wollte sie wissen, dass er einer Frau niemals Gewalt antun würde? Wahrscheinlich war es die Naivität, die mit einer geistigen Verwirrtheit oft einherging. Duncan fragte sich, woher sie wohl wirklich kam und wer ihre Familie war. Ihre seltsame Sprache und der Dialekt stammten eindeutig aus keiner schottischen Gegend, aber ihre Geschichte, sie lebe in London, konnte Duncan nicht glauben. Vielleicht stand sie ganz allein in dieser Welt? Vielleicht hatte sich ihre Familie von ihr losgesagt und sie ihrem Schicksal überlassen, als sich die ersten Anzeichen des Wahnsinns bemerkbar machten?
Was geht dich das an?, fragte sich Duncan. Wenn der Morgen graute, musste er sich auf dem schnellsten Weg nach Edinburgh machen. Er hatte keine Zeit, sich weiter um die Frau zu kümmern, mochte sie auch noch so hübsch sein. Duncan beschloss, den Anflug von Mitleid zu ignorieren. Es lag kein logischer Grund vor, warum er sich für sie verantwortlich fühlen sollte und sogar den Wunsch verspürte, sie zu beschützen. Barsch sagte er: »Wir sollten versuchen zu schlafen. Ihr seht erschöpft aus.«
»Ich danke für das Kompliment, Mylord. Das sind genau die Worte, über die sich jede Frau freut.« Anna grinste ironisch. »Ich dachte, Sie wollten mir von Ihrer Familie erzählen? Oder haben Sie Ihren Text vergessen?«
Er funkelte sie wütend an. »Wenn ich nicht wüsste, dass Ihr krank im Kopf seid, würde ich Euch für Eure respektlosen Worte auspeitschen lassen. Aber nun gut – was wollt Ihr wissen?«
»Sie kommen also aus dem sechzehnten Jahrhundert und sind ein Laird. Wo leben Sie denn? In einem alten, muffigen Schloss? Und essen Sie von goldenen Tellern? Sie sind bestimmt

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