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Die Treue Des Highlanders

Die Treue Des Highlanders

Titel: Die Treue Des Highlanders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Michele
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und trocknete ihre Kleidung. »Erzählen Sie mir mehr von sich. Wo kommen Sie her? Wo ist Ihr Zuhause? Und warum waren Sie bei dem Wetter im Hochland?«
Duncan betrachtete die junge Frau, deren Gesicht vom Feuer nur schwach beleuchtet wurde, nachdenklich. Sie hatte schöne, edle Gesichtszüge, wenngleich ihre Nase für seinen Geschmack etwas zu spitz war. Seltsam war das auffällige rote Tuch, das ihr Haar vollständig verdeckte. Trug man in England solche Kopfbedeckungen? Sie waren unkleidsam, und Duncan hatte bisher auf den wenigen Portraits, die er von englischen Adligen kannte, kein derartiges Arrangement auf den Köpfen der Leute gesehen. Vom Rest ihres Körpers konnte er nicht viel erkennen, denn die Decke verhüllte ihre Formen. Lediglich der lange, schlanke Hals und ihre kleinen, wohl geformten Hände ließen darauf schließen, dass auch ihre Figur eher schmal und zierlich war.
»Ihr wollt wissen, warum
ich
auf
meinem
Besitz bin?«
»Äh ... ich meinte, warum Sie heute Nacht hier sind.«
Duncan zuckte mit den Schultern. Warum sollte er es ihr nicht sagen? Wenn sie etwas damit zu tun hatte, dann würde er es in den nächsten Stunden herausfinden und dafür sorgen, dass sie ihr Wissen niemals jemandem mitteilen könnte. Auch wenn sie eine Frau war, einer Spionin gegenüber durfte er nicht nachgiebig sein, dazu stand für ihn zu viel auf dem Spiel. Zum Glück hatte er die Verfolger abschütteln können, und er war sich sicher, bei dem Trupp keine Frau gesehen zu haben. Vielleicht gab es wirklich einen harmlosen Grund, warum sich das Weib mitten in der Nacht in den Bergen herumtrieb.
»Wir saßen beim Abendessen, meine Geschwister und meine Mutter, als plötzlich ein Reiter kam und mich warnte, es seien Männer unterwegs, die scharf auf meinen Kopf wären.« Duncan beobachtete sie genau, aber wenn sie etwas davon wusste, dann ließ sie sich nichts anmerken.
»Sie meinen, Sie sollen umgebracht werden?« Entsetzt war Anna in die Höhe gefahren.
»Setzt Euch wieder, es ist ja nichts geschehen. Ich glaube kaum, dass sie uns hier aufspüren, denn sonst wären sie schon längst hier. Ich glaube, es ist mir gelungen, sie abzuhängen, als ich in den See sprang. Wahrscheinlich denken sie, ich wäre ertrunken.«
»Sie sind in den See gesprungen? Aber das Wasser ist doch eiskalt!«
»Nun, sagen wir, es war recht erfrischend.« Seine Augen blinzelten verschmitzt. »Ich habe aber leider mein Pferd am Ufer zurücklassen müssen, und als ich wieder an Land ging, war es nirgends zu finden. Aber es ist ein kluges Tier und ist sicher nach Hause in den Stall gelaufen. Von den Verfolgern habe ich ebenfalls keine Spur mehr gesehen.«
»Warum sollen Sie denn getötet werden?«, presste Anna heiser hervor. Langsam, aber sicher wurde die Sache immer verrückter, und sie hoffte, die nächsten Stunden würden so schnell wie möglich vergehen, damit sie dem seltsamen Mann entkommen könnte.
»Es gibt Männer in Schottland, die wollen nicht, dass die Königin Freunde hat. Sie hat aber jetzt, nach Rizzios feiger Ermordung und der Geburt ihres Sohnes, jeden Freund bitter nötig. Ich wollte morgen an den Hof und an ihre Seite eilen, um ihr meine Treue und Loyalität zu versichern und, wenn nötig, auch mein Schwert anzubieten. Das aber passt einigen Leuten nicht. Sie schrecken vor nichts zurück und tun alles, damit die Königin isoliert wird.«
Verwirrt strich sich Anna über die Stirn. »Sie sprechen immer von einer Königin. Wen meinen Sie damit?«
»Ihre Majestät Maria Stuart natürlich! Königin Maria von Schottland, England, Irland und Frankreich, deren treuer und aufrichtiger Diener ich bin.«
»Ach so, natürlich, Maria Stuart ...«
Plötzlich fiel es Anna wie Schuppen von den Augen, und sie schlug sich, zu Duncans Verwirrung, mit der flachen Hand auf die Stirn und begann laut zu lachen. Alle Anspannung und Angst fielen von ihr ab, und ein warmes Gefühl durchzog ihr Herz. »Bruce! Ich weiß nicht, wie du das gemacht hast, aber ich bin beinahe darauf hereingefallen«, rief sie.
»Bruce? Wieso sprecht Ihr mit einem Mann, der gar nicht hier ist?« Arme kleine Verrückte, dachte Duncan und bedauerte, dass der Geist einer so schönen Frau dermaßen verwirrt war, denn er war zu der Überzeugung gelangt, dass sie keine Spionin war.
»Ach, kommen Sie, Duncan Cru ... irgendetwas, Mylord Glenmalloch oder wie immer Sie heißen mögen, ich habe das Spiel durchschaut. Ich habe Sie durchschaut, muss aber zugeben, dass Sie Ihre Sache gut gemacht

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