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Die Treue Des Highlanders

Die Treue Des Highlanders

Titel: Die Treue Des Highlanders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Michele
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sagte: »Na, kommen Sie schon! Ich nehme Sie mit nach Glenmalloch, dort finden Sie sich bestimmt wieder zurecht.«
Skeptisch betrachtete Duncan das Auto, dann stieg er langsam ein. Anna sah, wie jeder Muskel an seinem Körper unter Spannung stand, ganz so, als erwarte er jeden Moment den Angriff eines wilden Tieres.
»Was ist das für eine eiserne Kutsche ohne Pferde?« Seine Frage kam beinahe schüchtern, und Anna bezweifelte immer mehr, dass er ein Schauspieler war.
»Sie glauben also, Sie befänden sich im sechzehnten Jahrhundert.« Ironie klang in ihrer Stimme, als sie fortfuhr, als spräche sie zu einem kleinen Kind: »Selbstverständlich gab es damals noch keine Autos, die wurden erst ungefähr dreihundertfünfzig Jahre später erfunden.«
Anna beugte sich über Duncan und hangelte nach dem Gurt. Es wunderte sie nicht, dass er keine Anstalten machte, sich anzuschnallen, so tat sie es, dann startete sie den Motor.
Duncans Gesicht war so bleich geworden, dass Anna befürchtete, er würde jeden Augenblick das Bewusstsein verlieren. Sie lenkte den Wagen vorsichtig zum Ufer des Sees, wo eine breitere Stelle ein problemloses Wenden erlaubte. Dieser Mann, wer immer er war, musste unverzüglich zu einem Arzt. Nicht, dass er ihr hier mitten in der Einsamkeit noch kollabierte. Annas Kenntnisse in der ersten Hilfe waren minimal, aber sie erkannte, dass er offenbar einen Schock erlitten hatte. Schweißperlen standen auf seiner Stirn, obwohl die Autoheizung auf kalt stand, und seine Hände zitterten. Anna konzentrierte sich auf den schmalen Weg, und schneller als erwartet erreichte sie die Hauptstraße. In der Nacht war ihr der Weg viel länger vorgekommen, aber jetzt, wo die Sonne vom Himmel strahlte, wusste sie sofort, in welche Richtung sie fahren musste, um nach Glenmalloch zu gelangen. Sie war gar nicht so weit von dem Cottage entfernt gewesen, nach knappen zwanzig Minuten kamen schon die ersten Häuser des Dorfes in Sicht. Da Anna keine Ahnung hatte, ob es hier eine Arztpraxis gab, fuhr sie zuerst zu ihrem Haus. Aus den Augenwinkeln beobachtete sie den Fremden, der sich bei jedem entgegenkommenden Auto zwar verkrampfte, aber immerhin hatte der sichtbare Teil seiner Wangen wieder etwas Farbe bekommen. Wenn er nicht diesen komischen Bart trüge, sähe er wahrscheinlich recht gut aus, dachte Anna.
»Sie warten hier!«, befahl sie streng, als sie vor dem Cottage parkte. Wahrscheinlich würde es am besten sein, einen Rettungswagen zu rufen. Die Sanitäter würden dann schon wissen, wohin sie den Fremden bringen sollten.
Kaum hatte Anna die Tür des Cottage geöffnet, als Bruce in den Flur trat. »Anna! Gott sei Dank! Ich habe mir schreckliche Sorgen gemacht!«
Alle Gedanken an den Fremden waren vergessen. Eine Welle der Zärtlichkeit durchflutete Annas Herz, vergessen war ihre gestrige Wut. Es war offensichtlich, dass Bruce die ganze Nacht nicht geschlafen hatte. Er war unrasiert, sein Haar hing ihm wirr in die Stirn, und unter seinen Augen lagen dunkle Schatten. Wie war es überhaupt möglich, dass er hier war?
»Bruce«, flüsterte Anna und ließ es geschehen, dass er sie in seine Arme zog. »Ich hatte mich verfahren. Dann war da dieses Unwetter, und ich wusste nicht mehr, wo ich bin.«
Er küsste sie zärtlich auf die Stirn. »Ich habe mir Sorgen gemacht, als du so furchtbar wütend fortgefahren bist. Ich hoffte, du wärst hierher gekommen, darum habe ich mir gleich ein Taxi rufen lassen. Aber als ich nach Glenmalloch kam, warst du nicht da. Ich habe heute Nacht sogar bei der Polizei angerufen, aber sie wollten nichts tun, sagten, du wärst erwachsen und würdest schon wieder auftauchen. Geht es dir gut? Bist du verletzt?«
Glücklich schmiegte sich Anna an seine Brust. Es tat so gut, bei ihm zu sein und zu spüren, dass er sich wirklich um sie gesorgt hatte. Die Sache mit Lilian war bestimmt nur ein Missverständnis gewesen. »Es geht mir gut, ja. Allerdings habe ich ein kleines Problem.«
»Problem? Ist etwas mit dem Auto?«
Anna lächelte. Jetzt, wo Bruce sah, dass ihr nichts geschehen war, galt sein größtes Interesse natürlich seinem Sportwagen. So waren die Männer halt. »Mein Problem sitzt draußen im Wagen. Letzte Nacht flüchtete ich mich in eine Hütte, um Schutz vor dem Gewitter zu suchen, da traf ich diesen Mann. Er scheint nicht ganz richtig im Kopf zu sein ...«
»Du hast die Nacht mit einem anderen Kerl verbracht?«
Grob stieß Bruce sie von sich und lief nach draußen. Der Fremde saß immer noch wie

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