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Die Treue Des Highlanders

Die Treue Des Highlanders

Titel: Die Treue Des Highlanders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Michele
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rief er Anna zu: »Die Rechnung für die Reinigung der Sitze schicke ich dir zu!« Dann fuhr er mit quietschenden Reifen davon und war gleich darauf verschwunden.
Anna starrte hilflos auf den Schotten. Binnen weniger Minuten war ihre bisher heile Welt in tausend Scherben zerbrochen. Was sollte sie jetzt bloß mit diesem Duncan anfangen? Langsam ging sie zu dem Cottage zurück.
»Ich brauche jetzt einen starken Kaffee. Kommen Sie mit, ich glaube, Sie können auch einen vertragen.«
»Warum hat Euch der Mann zum Weinen gebracht?«, fragte Duncan und trat zögernd hinter Anna in das Haus. »Habe ich richtig verstanden, dass er eine Nacht nicht mit Euch, sondern bei einer anderen Frau verbracht hat?«
»Ja, ganz genau, und er denkt, dass ich mit Ihnen ... also, dass wir zwei ...«
»Aber das ist Unsinn! Ich werde es ihm selbstverständlich erklären!«, unterbrach Duncan.
»Es ist sinnlos, Bruce glaubt stets das, was er glauben
möchte
. Außerdem bin ich fertig mit ihm, soll er doch zu seiner Lilian gehen. Ich will ihn niemals wieder sehen!« Ein Schluchzer strafte Annas Worte Lügen. Schnell drehte sie sich um und griff nach dem Wasserkessel, damit Duncan nicht sah, wie sie erneut weinte. »Ich koche jetzt das Wasser.«
»Wo wollt Ihr kochen? Ich sehe hier nirgends eine Feuerstelle«, sagte Duncan so unschuldig, dass Anna sogar lächeln musste. Sie deutete auf das Cerankochfeld des Herdes, drehte an dem Schalter und binnen zwei Sekunden glühte die Platte. Duncan trat neben sie und blickte auf das Kochfeld. »Ihr macht Feuer auf einem
Stein
? Wie macht Ihr das?«
Bevor Anna ihn daran hindern konnte, legte er seine Hand auf die Platte, um sie sofort wieder mit einem Schmerzensschrei zurückzuziehen. Verwundert starrte er auf seine Finger, an denen sich die Haut rötete. Schnell drehte Anna den Wasserhahn auf und zog Duncans Hand unter den kalten Strahl. Aber das schien wieder falsch gewesen zu sein, denn Duncan keuchte so entsetzt, als er das Wasser sah, dass Anna dachte, er würde gleich einen Herzinfarkt erleiden. Sanft führte sie ihn zu einem Stuhl. »Sie bleiben jetzt hier sitzen und rühren sich nicht mehr von der Stelle. Haben Sie verstanden?«
Er nickte und starrte nach wie vor auf seine Hand.
Ich werde ihm später eine Brandsalbe draufmachen, dachte Anna, und dann einen Arzt verständigen. Aber erst brauche ich einen Kaffee!
Fünf Minuten später goss sie den starken, dunklen Kaffee in zwei Tassen und stellte sie auf den Tisch. »Möchten Sie Milch und Zucker?«
»Milch?« Duncan spie das Wort aus, als wäre es giftig. »Ich bin doch kein Säugling oder ein Kalb!«
»Okay, okay, ich dachte ja nur. Stimmt mit dem Kaffee etwas nicht?«
Duncan betrachtete seinen Tasseninhalt, roch daran und tippte mit dem Finger hinein.
»Was ist das für ein Zeugs? Ein Hexentrank mit magischen Kräften?«
»Ja, das Koffein darin kann Tote zum Leben erwecken«, antwortete Anna ironisch und nahm einen Schluck. Warm rann der Kaffee durch ihre Kehle, und sie fühlte sich gleich ein wenig besser. Als Erstes musste sie Duncan loswerden, dann würde sie den Regisseur anrufen und ihm wohl oder übel von dem Streit mit Bruce berichten müssen. Vielleicht konnte Peter Jenner noch mal mit Bruce sprechen, denn den Film wollte Anna auf jeden Fall drehen. So einfach würde sie sich nicht ausbooten lassen ...
»Pfui Teufel, was ist denn das?«
Anna schreckte hoch und konnte es nicht verhindern, laut aufzulachen. Auf dem Küchentisch stand eine Schale mit Obst, und Duncan hatte soeben herzhaft in eine Banane gebissen, ohne sie allerdings vorher zu schälen. Als wäre er ein kleines Kind, nahm Anna die Frucht in die Hand, entfernte die Schale und gab Duncan die Banane zurück. »So, jetzt können Sie sie essen. Sie schmeckt wirklich gut.«
Skeptisch knabberte Duncan an der Frucht, doch dann schien er Geschmack daran zu finden, und er verspeiste sie binnen drei Sekunden. »Das war gut! Habt Ihr noch mehr zu essen? Ich habe Hunger!«
Einen Augenblick lang ärgerte sich Anna über seinen anmaßenden Ton, merkte dann aber, wie auch ihr Magen knurrte. Kein Wunder, sie hatte seit dem Mittag des vergangenen Tages nichts mehr gegessen. »Ich mache uns jetzt Frühstück, dann müssen Sie aber gehen. Ich habe nämlich noch viel zu tun. Vielleicht möchten Sie, solange ich koche, das Bad benutzen?«
Nötig hat er es, dachte Anna und wurde sich ihres eigenen Zustands bewusst. Sie würde aber erst ein Bad nehmen, wenn Duncan auf Nimmerwiedersehen verschwunden

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