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Die Treue Des Highlanders

Die Treue Des Highlanders

Titel: Die Treue Des Highlanders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Michele
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war.
»Ihr habt einen Baderaum in diesem Haus?«
»Die Treppe hinauf, es ist gleich die erste Tür auf der rechten Seite«, erklärte Anna, während sie Eier, Speck und Champignons aus dem Kühlschrank nahm. Duncans Blick, der interessiert in den Kühlschrank schaute, entging ihr nicht, aber zum Glück stieg er tatsächlich die Treppe nach oben. Leider war Anna keine Ruhepause vergönnt, denn keine Minute später stand er wieder in der Küche.
»Es ist ein Badezuber in dem Raum, aber wer bringt die Eimer mit dem heißen Wasser? Ich nehme nicht an, dass Ihr eine Magd habt?«
»Ganz ruhig, Anna, zähl einfach bis zehn, bevor du ausflippst«, murmelte sie und schlug die Eier in das zwischenzeitlich heiß gewordene Fett in der Pfanne. Dann lauter, zu Duncan gewandt: »Sie können später baden, das Essen ist gleich fertig. Ich vergaß, dass Sie ja aus dem sechzehnten Jahrhundert kommen und natürlich nicht wissen können, wie ein Wasserhahn funktioniert.«
Tatsächlich setzte sich Duncan wieder. Anna deckte den Tisch, verteilte dann die Eier, den Speck und die angebratenen Pilze auf die Teller und nahm zwei Scheiben Weißbrot aus der Tüte. Trotz allem aß sie mit gutem Appetit, ihr Gegenüber ebenso, obwohl er die Gabel mit Missachtung strafte und sich die Eier mit dem Messer und den Fingern seiner linken Hand in den Mund schob.
»Tut die Hand noch weh?«, fragte Anna.
Duncan schüttelte den Kopf. »Das ist doch nichts. Nur Weiber oder kleine Kinder machen davon Aufhebens.« Mit einem Rülpser schob er seinen leeren Teller zur Seite. »Das war recht gut, Ihr scheint tatsächlich kochen zu können. Aber jetzt müssen wir miteinander reden.«
»Tun wir das nicht schon seit Stunden? Doch das Einzige, was ich von Ihnen zu hören bekomme, sind Beleidigungen. Außer jetzt, wo Sie mir ausnahmsweise zugestehen, ein Frühstück zubereiten zu können. Wissen Sie was, Mylord? Sie gehen jetzt dort durch diese Tür, und ich wünsche, Sie niemals wieder zu sehen.«
»Weil dieser Bruce Euch wegen mir verlassen hat?«
»Er hat mich nicht verlassen!«, brauste Anna auf. »Wenn er nicht gegangen wäre, dann hätte ich ihm noch heute die Koffer vor die Tür gesetzt, denn er hat mich mit diesem blonden Gift betrogen! Soll er doch über Sie denken, was er will!«
»Ich werde nicht gehen.«
Anna schoss von ihrem Stuhl in die Höhe. »Was soll das heißen?«
»Auch wenn es mir widerstrebt, ein Weib um Hilfe bitten zu müssen, scheint es mir doch, dass mir im Moment nichts anderes übrig bleibt. Ich weiß nicht, was genau geschehen ist, aber als ich gestern Abend mein Haus fluchtartig verlassen musste, befand ich mich im sechzehnten Jahrhundert. Nun aber scheint die ganze Welt verändert zu sein. Es gibt eiserne Kutschen, die ohne Pferde fahren, Steine, die von selbst brennen und riesige, Krach machende Libellen am Himmel. Da dies alles erst angefangen hat, als ich Euch traf, kann es nur eine einzige Erklärung geben: Ihr habt mich und die Welt um mich herum verhext. Darum werde ich so lange an Eurer Seite bleiben, bis Ihr mir sagt, was Ihr von mir wollt, und Euren Zauber rückgängig macht. Ich sagte bereits, dass meine Familie recht wohlhabend ist.«
»Ich will Ihr Geld nicht.« Anna beugte sich vor und legte eine Hand auf seinen Arm. Er zuckte zwar zusammen, nahm aber seinen Arm nicht fort. »Ich will Ihnen helfen, Duncan. Ich darf doch Duncan zu Ihnen sagen, nicht wahr? Ihren Nachnamen habe ich nämlich vergessen.«
»Duncan Cruachan, Laird of Glenmalloch«, unterbrach er.
»Ach ja, wie dieser zauberhafte kleine Ort hier. Duncan gefällt mir aber am besten, darum werde ich Sie so nennen. Ich weiß nicht, warum und wieso, aber Sie tun mir Leid. Da Sie sich beharrlich weigern, mir zu sagen, wo Sie leben, schlage ich Ihnen vor, wir fahren gemeinsam nach Inverness, und ich bringe Sie dort in ein Krankenhaus. Dort kann man Ihnen bestimmt helfen. Glauben Sie mir, ich mache mir ernsthaft Sorgen um Sie, obwohl ich derzeit selbst genügend Probleme am Hals habe.«
Erstaunt sah Anna, wie er sich vorbeugte und interessiert ihren Hals betrachtete.
»Ich sehe da nichts, im Gegenteil, Ihr habt einen sehr schönen, schlanken Hals.«
Wider Willen errötete Anna über das Kompliment. Obwohl Duncans Geist in einer anderen Zeit zu leben schien, fühlte Anna plötzlich ein Stück Verantwortung für ihn. Außerdem würde er ihr helfen, nicht ständig an Bruce denken zu müssen.
»Jetzt mach ich uns noch einen Kaffee, und dann erzählen Sie mir alles in Ruhe

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