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Die Tricks der Trickser

Die Tricks der Trickser

Titel: Die Tricks der Trickser Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Grieger-Langer
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ins Schussfeld von Zorn und Hass zu geraten.
    Den höchsten Genuss bereitet es einem Trickser, die Vernichtung eines Opfers von einem Dritten vollbringen zu lassen und diesen Kampf zu beobachten.
    Es ist die Lust an der Niedertracht, die Gier, ausgeklügelte Machenschaften anzuzetteln und mit Intelligenz zum Erfolg zu kommen, ohne sich selbst ,die Hände schmutzig zu machen‘.
Diskreditierung
    Das Diskreditieren ist die gezielte Untergrabung des Vertrauens anderer in das Opfer des Tricksers. Gern wird gelogen, verleumdet, Indiskretionen oder Gerüchte verbreitet. So entledigt sich der Trickser nicht nur unliebsamer Kritiker, auch das Opfer kann er so gut schwächen, indem er dessen Isolation vorantreibt. Für den Rufmord genügt es, Zweifel in die Köpfe der anderen einsickern zu lassen: „Glaubst du nicht, dass ...“ Nachher kann man durch falsche Reden, zusammengeschustert aus einer Montage von Hintergedanken, von Nichtausgesprochenem, ein Missverständnis aufbauen, um es dann zum eigenen Vorteil auszubeuten.
Double Standards | zweierlei Maß
    Trickser haben es an sich, dass sie groß in den Erwartungen und Erwartungsversprechungen sind. Ihre überhöhten Ansprüche gleichen sie dann damit aus, dass sie selbst kaum liefern bzw. sich an der Einhaltung von Standards und | oder Leistungen nicht (oder nicht angemessen) beteiligen. Allein dies geht zu Lasten des Umfelds. Vom direkten Opfer aber erwartet der Trickser noch mehr – nie ist das Gelieferte genug. Er verlangt immer mehr.
    Double Standards gelten für Regeln – er darf andere unterbrechen, andere ihn aber nicht.
    Double Standards gelten emotional – er darf wütend herumschreien, die anderen nicht.
    Double Standards gelten immer und überall – was der Trickser darf, dürfen andere noch lange nicht.
Double-Binds | paradoxe Doppelbotschaften
    Kommunikative Anomalie ist im Umgang mit Tricksern ein weitverbreitetes Risiko. Die notwendige Ingredienz dieses besonderen Giftcocktails ist das Paradox – mehrfach und immer wieder verabreicht, bis das Opfer die geforderten Reiz-Reaktions-Muster hinreichend internalisiert hat. Die klassische Konditionierung soll dem Opfer die Selbststeuerung aus der Hand nehmen und dem Trickser die Fernbedienung für das Opfer in die Hand geben.
    Diese Kopplung sich widersprechender Aufforderungen, der Zwangscharakter und die Illusion der Alternativen schaffen für das Opfer eine bodenlose Verlierer-Situation.
    Double-Binds sind lähmende, weil doppelte, nicht miteinander vereinbare Botschaften. So werden gern auf verschiedenen Ebenen verschiedene Botschaften vermittelt: Die Worte sagen das Gegenteil dessen, was der Tonfall sagt; die Gesten sagen das Gegenteil von dem, was die Mimik sagt ... Das Opfer steht nun vor der Wahl, welchem Teil der Botschaft es Glauben schenken soll, auf welche Botschaft es antworten soll. Doch egal, was es macht – es kann nur verlieren.
    Die Unerfüllbarkeit des Double-Bind – die Unerfüllbarkeit der Erwartungen des Tricksers – ist die notwendige Unmöglichkeit für das Situationsparadoxon. Eine paradoxe Situation ergibt sich nicht allein aus dem logischen Widerspruch, sondern aus der Unvereinbarkeit von „Ich muss etwas tun“ mit „Ich habe keine Information“. Eine Anpassung setzt Spielregeln voraus, die sowohl bekannt als auch anwendbar sein müssen. Werden die Spielregeln zunehmend komplexer, so wird das Opfer auch zunehmend mental gefordert. Eine gewisse Beständigkeit der Spielregeln ist dazu erforderlich, eine Anpassung gelingen zu lassen. Ändern sich die Spielregeln beständig oder sind sie gar nicht identifizierbar, so befindet sich das Opfer in einer chaotischen Situation.
    Perverse Trickser bespielen ein weites Feld potenzieller Widersprüche, die sich logisch nicht (sofort sichtbar) widersprechen. Entscheidend ist lediglich die Unerfüllbarkeit durch das Opfer. Dem Trickser geht es um die konsequente Überforderung des Opfers. Denn dann ist das Opfer bereit zu glauben, dass die Schuld an der verfahrenen Situation an seinem Unvermögen (und nicht der perfiden Brutalität des Tricksers) liegt.
    Was Double-Binds so gefährlich macht, ist der hohe Anpassungsdruck, der sich nicht nur auf das Verhalten, sondern auch auf die Selbstwahrnehmung bezieht. Es ist Anpassungsdruck bis zur Identitätsaufgabe.
    Double-Binds sind eine Methode der Gehirnwäsche. Das Opfer wird nicht nur gebrochen. Man entreißt ihm die Erlaubnis, sich selbst als Opfer wahrzunehmen. Man entreißt ihm die die

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