Die Tricks der Trickser

Erlaubnis, den Täter als Täter wahrzunehmen. Der Trickser bestimmt, wie das Opfer ihn wahrzunehmen hat, welches Bild sich das Opfer vom Täter machen muss: „Mutti hat dich nicht bestraft, weil Mutti böse ist, sondern weil du böse warst. Mutti schlägt dich, weil sie es gut mit dir meint.“
    Ein Opfer, das wiederholt und ohne Rückenstärkung solchen Situationen ausgesetzt ist, erlebt die systematische Dekonstruktion seiner Persönlichkeit.
    Die Double-Binds werden vom Opfer in zunehmendem Maße als bedrohlich erlebt, obwohl sie, aus der Sicht eines Beobachters, nicht bedrohlicher geworden sind. Diesen Effekt verdankt das Opfer der destruktiven Feedbackschleife: Psychische Gewalt bewirkt eine psychische Schwächung, eine psychische Schwächung lässt die psychische Gewalt potenter erscheinen, die potenter erscheinende psychische Gewalt bewirkt eine stärkere Schwächung des Denkvermögens, die Schwächung des Denkvermögens schwächt das Opfer zusätzlich, diese Schwächung einer wichtigen Überlebensfunktion (klar denken zu können) entspricht schließlich einer psychischen Schwächung des Opfers.
    Eine typische Aussage der Opfer von Doppelbindungs-Beziehungsmustern lautet: „Ich kann es meinem Trickser nie recht machen.“ Für das Opfer gibt es absolut keinen Ausweg aus der Situation. Was immer es auch tut, es erlebt ein negatives Feedback. Der Trickser erscheint übermächtig. Ihn zufriedenzustellen kann nicht gelingen, doch wenn es nicht gelingt, passiert etwas Schlimmes. Innerlich schreit das Unterbewusstsein des Opfers: „Ich werde in dieser Situation wahnsinnig!“ Und nicht selten entlädt sich der innere Konflikt in selbstschädigendem Verhalten, in einem verzweifelten Versuch, aus der hoffnungslosen Situation mit aller Macht auszubrechen. Doch das Opfer hat alle Fähigkeit zu explodieren verloren und implodiert.
Demütigung
    Demütigungen haben nicht selten das Ziel, den Willen des Opfers zu brechen. Um den Selbstwert und die Würde des Opfers zu zerschlagen, macht der Trickser es lächerlich, demütigt es, überzieht es mit Sarkasmen, bis es jegliches Selbstvertrauen verliert. Gern bedient er sich auch der Verleumdung, Lügen und böswilliger Missverständnisse.
    Als Gipfel der Perversion richtet er es so ein, dass das Opfer die Demütigung erfährt, ohne dass es sich dagegen wehren kann.
Die Is der Instrumentalisierung
    Die Is der Instrumentalisierung stehen im Wörterbuch des perversen Tricksers unter dem Stichwort ,Wertschöpfung‘. Dies ist der schmarotzende Teil des Tricksertums: Wie bekomme ich deine Arbeitskraft, dein Geld, deine Freunde, deine Vitalität ...
Infozieren
    Wie einen Computervirus lädt der Trickser ein paar lenkende Informationen in das Betriebssystem des Opfers: seinen Bezugsrahmen, sein Netzwerk, seine Umgebung. Nicht selten kommt dieser Virus mit Love-bombing getarnt als Trojaner daher.
    Siehe auch unter Manöver: Infozieren
Intrigieren
    Vom ursprünglichen (lateinisch) in Verlegenheit bringen hat es der Trickser zur Kunst erhoben, seinem Opfer und auch seinen Kritikern Schaden zuzufügen und | oder sie gegeneinander aufzuhetzen. Neben dem Kaltstellungseffekt für (aktuelle und zukünftige) Kritiker und seiner persönlichen Vorteilsgewinnung befriedigt der Trickser seinen Sadismus.
    Der Trickser verfügt bei aller Gefühlskälte scheinbar immerhin über Schadenfreude und Lust an der logistischen Herausforderung, Mehrfachverwicklungen einzufädeln. Dabei wird er es darauf anlegen, dass die anderen sich bloßstellen. Seine Ränke und Komplotte mit Komplizen (meist Naiven) halten alle beschäftigt und beugen so seiner eventuellen Langeweile vor. Gleichzeitig konzentrieren sich alle auf das angerichtete Chaos (was ein Ablenkungsmanöver ist) anstatt auf das eigentliche Ausbeuten durch den Trickser.
Isolieren
    Die Isolation des Opfers erleichtert es dem Trickser, seine Kontrolle auszuüben. Und sie garantiert ihm, sein Image aufrechtzuerhalten, da niemand sonst sein ,wahres Gesicht‘ sieht. Ein Trickser isoliert sein Opfer, indem er langsam und (für das Laienauge) unauffällig dessen soziales Netzwerk untergräbt. In kleinen Schritten wird das Opfer von Freunden und Familie abgekoppelt.
    Jedes Mittel ist dem Trickser recht: Erst einmal wird er das Opfer emotional und zeitlich maximal in Beschlag nehmen. Sollte er es nicht schaffen, das Umfeld des Opfers zu manipulieren, wird er entweder versuchen, die wichtigsten Personen nach allen Regeln der Kunst beim Opfer zu