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Die Trinity-Anomalie (German Edition)

Die Trinity-Anomalie (German Edition)

Titel: Die Trinity-Anomalie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sean Chercover
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wieder da.« Er ging zurück zu seinem Wagen, setzte sich hinein und sprach in sein Funkgerät.
    Daniels Hörmuschel knisterte und Pat sagte: »Es ist gleich so weit.«
    »Wo bist du?«, sagte Daniel und suchte die Menge ab. »Ich kann dich nicht sehen.«
    »Ich habe mich unter die Leute gemischt und nehme die Neuankömmlinge unter die Lupe«, sagte Pat. »Du bekommst übrigens gleich Besuch. Fünf … vier … drei … zwei …«
    Plötzlich legte jemand eine Hand auf seinen Vorderarm. Es war Julia. »Tut mir leid, dass wir so spät kommen. Die Satellitenverbindung war kurz weg, aber Shooter hat es wieder hingekriegt.«
    Daniel sah zum hinteren Ende des Umzugs. Shooter kam mit der Kamera auf der Schulter vom Ü-Wagen herübergelaufen. »Abgesehen davon, dass ich fast einen Herzschlag bekommen hätte, ist dein Timing ziemlich perfekt«, sagte Daniel.
    »Hi, Daniel«, sagte Shooter, reichte Julia ein Mikrofon und trat mit der Kamera ein paar Schritte zurück. »Noch sechs Sekunden.«
    Hillborns Gespräch wurde sichtlich lebhafter, jetzt wo Julia und Shooter da waren. Schließlich knallte er das Mikro des Funkgeräts auf den Sitz und zitierte Daniel mit gekrümmtem Finger zu sich.
    »Viel Glück«, sagte Julia.
    Daniel bewegte sich bewusst ganz gelassen und gemächlich, als er in der drückend feuchten Hitze an allerlei FBI-Agenten vorbei zu Hillborn lief. Dabei legte er den Schalter am Walkie-Talkie auf Sprechmodus um, damit Pat zuhören konnte.
    Hillborn sagte: »Die Position des FBI ist folgende: Angesichts des Bombenanschlags auf seine Kirche in Atlanta raten wir Reverend Trinity derzeit vehement von öffentlichen Auftritten ab. Wir sind der Ansicht, dass er leichtsinnig sein Leben in Gefahr bringt, und wir sind nicht in der Lage, seine Sicherheit zu gewährleisten. Falls er sich trotzdem entschließt aufzutreten, werden wir ihn nicht aufhalten, wir können ihn jedoch auch nicht beschützen. Die einzigeUnterstützung, die wir anbieten können, ist die Verkehrsumleitung auf der Paradestrecke.«
    »Reverend Trinity weiß Ihre Unterstützung zu schätzen«, sagte Daniel lächelnd.
    Hillborn gab den anderen Agenten ein Zeichen, die Glocken der Zugbrücke läuteten und die Brücke wurde langsam wieder gesenkt. Während die anderen FBI-Leute wieder in ihre Autos stiegen, schnaubte Hillborn verächtlich. »Damit Sie mich richtig verstehen: Sie haben überhaupt nichts erreicht. Falls Ihr Onkel diesen Tag auf wundersame Weise überleben sollte, wandern Sie beide in den Knast, das verspreche ich Ihnen.«
    Daniel reagierte mit einem Achselzucken. »Und ich habe ihm versprochen, dafür zu sorgen, dass er seine Ansprache halten kann. Und das werde ich auch tun.«
    »Wir werden ja sehen.«
    Während Daniel zurück zu den anderen lief, schaltete er den Sendemodus am Walkie-Talkie aus und sah sich nach Pats grüner Melone um. Pats Stimme meldete sich mit einem Knistern: »Super, wie du das mit dem FBI gemacht hast. Ich komme nach vorn.«
    Daniel wischte sich den Schweiß von der Stirn, und als er sich der Paradespitze näherte, sah er, wie der grüne Hut sich nach vorn bewegte. Schließlich trafen sie sich in der ersten Reihe und Pat sagte: »Respekt vor dem Mann mit dem hirnrissigen Plan.«
    »Danke.«
    »Okay, vergiss es und konzentrier dich wieder.« Dann suchte er erneut die Menschenmenge hinter Daniel ab. »Drapeau läuft hier immer noch irgendwo rum, und wenn wir ihn nicht finden, bevor wir die Bühne erreichen, ist Tim ein toter Mann.«
    Als die FBI-Leute sich über die Brücke davonmachten, wurden sie mit einem Trompetenstoß verabschiedet und die Menge jubelte. Tim Trinity löste sich aus dem schützenden Pulk und übernahm die Führung. Die Blaskapelle spielte
Didn’t He Ramble
und die Party ging weiter.

81
    Atlanta, Georgia
    Nach dem Anruf von Conrad Winter blieb Pater Nick nichts anderes übrig, als die ganze Operation abzublasen. Er rief Conrads Männer zurück in die Kommandozentrale, stellte alle weiteren Ermittlungen ein und ordnete an, sämtliche Dateien über Trinity zu löschen.
    Er dankte den jungen Männern in der Kommandozentrale für ihre Mühe, ließ von oben ein paar gute Flaschen Brandy kommen und sorgte dafür, dass jeder, der mochte, etwas zu trinken bekam.
    Dann machte er es sich mit seinem Cognacschwenker bequem und schaute CNN.
    Was den Vatikan anging, war das Spiel um Trinity vorbei. Jetzt war es wichtig, den Schaden zu begrenzen. Aber am meisten schmerzte Nick, dass Daniel Byrne weg war.

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