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Die Tuchhaendlerin von Koeln

Die Tuchhaendlerin von Koeln

Titel: Die Tuchhaendlerin von Koeln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karina Kuhlbach-Fricke
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Flug. Emsig half ich meinem Vetter Constantin, die Waren zusammenzustellen, und brütete eingehend über den Landkarten. Der Winter ist gar
keine günstige Reisezeit für Kaufleute, aber leider konnten wir den Herzog nicht bitten, seine Hochzeit doch lieber bis zum Frühjahr zu verschieben.

Januar 1168
    O b auf den Bergen, die wir zu überqueren hatten, jetzt im Januar viel Schnee liegen würde? Würden wir mit Wagen fahren können oder brauchten wir Schlitten? Ich grübelte und grübelte. Schließlich hatte ich einen glänzenden Einfall und ging damit zu Constantin.
    »Ich habe mir die Karten angesehen. Wir könnten mit dem Schiff nach Minden fahren. Einfach den Rhein hinab bis zum Meer, dann an der Küste entlang Richtung Norden, und dann über die Weser direkt bis nach Minden.«
    Erwartungsvoll sah ich meinen Vetter an und erwartete ein großes Lob. Aber Constantin lachte nur schallend.
    »Dir hat wohl eure Seereise so viel Spaß gemacht, daß du das gerne wiederholen möchtest? Nein, Sophia, das lassen wir lieber.«
    Ich war enttäuscht, ich hatte meine Idee so großartig gefunden. »Warum denn?«, fragte ich schmollend.
    »Erstens kann um diese Jahreszeit viel Eis im Rhein treiben. Zweitens wäre das ein riesiger Umweg. Und drittens ist die Weser im Januar gar nicht schiffbar. Nein, wir nehmen die Fuhrwerke und Steigfelle für die Räder, falls es glatt ist. Sollten wir an ganz schwierige Stellen kommen, müssen wir halt einmal ausladen, die Waren auf den Pferden weiterschaffen und die Wagen dann nachholen. Nun schau nicht traurig, Sophia, im Winter ist es auf dem Schiff nicht halb so schön, wie du glaubst.«
    Nun ja, er mußte es schließlich wissen.

    Am Tag der Abreise erwachte ich vor Aufregung schon, als es noch ganz finster war. Mutter hatte wieder die Jungenkleider herausgekramt. »Es ist nicht nur sicherer im Falle eines Falles, sondern du hast in der Hose auch viel wärmere Beine«, meinte sie. Fröhlich schlüpfte ich hinein und steckte meine Haare hoch, um sie unter der Kappe zu verstecken. Dann verabschiedete ich mich herzlich von Vater. Meine Mutter ließ es sich nicht nehmen, mich mit dem Gehilfen zu Großvaters Haus zu bringen. Es war noch immer dunkel. Im Hof standen drei Wagen, schwer beladen, jeder mit zwei Zugpferden bespannt. Außerdem zwei Pferde zum Auswechseln und zwei zum Reiten. Mein Vetter Constantin überprüfte alles ein letztes Mal. Er sah blendend aus wie immer mit seinem goldblonden Haar und seinem schönen, markanten Gesicht. Sein Atem stand in der kalten Winterluft wie eine Wolke.
    Großvater begrüßte uns ein wenig zerstreut. Obwohl er selbst vorgeschlagen hatte, daß ich unter Constantins Obhut mitreisen sollte, schien er sich nun doch etwas Sorgen zu machen.
    »Denk an alle Regeln für die Reise, Sophia. Kann ich mich darauf verlassen, daß du sie in jedem Fall beachten wirst?« fragte er.
    »Natürlich, Großvater. Warm genug anziehen. Füße trocken halten. Genug trinken. Auf den Weg achten, damit die Wagen nicht zu Schaden kommen. Die Umgebung im Auge behalten, damit sich kein Feind unbemerkt nähert.«
    »Gut, gut. Aber eine der wichtigsten Regeln hast du vergessen: Constantin bedingungslos und ohne Widerspruch gehorchen. Und immer bei der Gruppe bleiben.«
    »Weiß ich doch. Mach ich doch.« Ich gab ihm und Mutter einen herzlichen Kuß, aber mit meinen Gedanken war ich schon fort.

    Wir trafen am Alter Markt auf die anderen Kölner Kaufleute, die bei dieser großen Fürstenhochzeit gerne gute Geschäfte machen wollten. Für Begrüßungen war jetzt keine Zeit, denn wir setzten sofort mit der Deutzer Fähre über den Rhein. Es blies ein kalter Wind, und der Fährmann rieb sich fröstelnd die klammen Hände. Ich fror nicht, denn Mutter hatte dafür gesorgt, daß ich so viele Kleider auf dem Leib hatte, daß ich mich wie eine Kugel fühlte. Fäustlinge, Ohrenschützer und ein Paar wundervoll weiche, warme Stiefel schützten mich bestens vor der Kälte. Außerdem hielt mich die Aufregung warm.
    Am anderen Ufer stieg ich sofort auf den ersten unserer Wagen. Ich wäre lieber auf einem der Pferde geritten, aber Constantin hatte gleich abgewinkt, als ich diesen Wunsch äußerte. Lenken durfte ich aber auch nicht, das machte Alfred, ein junger Knecht Constantins, den ich noch nicht kannte. Also hüllte ich mich tief in die Felldecke und machte es mir gerade gemütlich, als eine tiefe Stimme an mein Ohr drang.
    »Mit Fäustlingen kann man nicht in der Nase bohren!«
    Ich fuhr

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