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Die Tudor-Verschwörung: Historischer Roman (German Edition)

Die Tudor-Verschwörung: Historischer Roman (German Edition)

Titel: Die Tudor-Verschwörung: Historischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher W. Gortner
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spürte, wollte ich an jener dunklen Stelle irgendwo tief in meinem Innern, wo nichts eine Ursache oder Folge hat, ganz mit allem aufhören, regungslos dahintreiben, die Dinge einfach geschehen lassen.
    Das Ufer verschwamm wie ein Trugbild. In einen eisigen Kokon getaucht, wo ich keine Luft mehr bekam, starrte ich mit flackernden Augen vor mich hin, während die Kraft in meinen Armen unerbittlich schwand und meine Bewegungen immer hilfloser wurden. Ich versuchte, mit den Beinen zu strampeln, um den Blutkreislauf zu beschleunigen, aber auch sie versagten mir den Dienst. Zumindest fühlte es sich so an. In meiner Verzweiflung trat ich erneut Wasser. Etwas hatte sich um meine Knöchel geschlungen.
    »Nein«, hörte ich mich flüstern. »Nicht so. Bitte, lieber Gott, nicht so.«
    Eine Ewigkeit verging. Ich versuchte, die Beine zu den gefühllosen Händen zu heben und das Ding, was immer es war, abzustreifen. Wenigstens fühlte ich mich jetzt besser, denn eine eigenartige Wärme wallte in mir auf. Die Kälte hatte ihren Überfall mit den stechenden Nadeln beendet.
    Ich seufzte. Das Ding war nichts als ein Strang Wasserunkraut oder ein altes Tau …
    Das war mein letzter Gedanke, bevor das Wasser über meinem Kopf zusammenschlug.
    Regen, in den sich ein Klang mischte, der sich anhörte wie auf ein Dach prasselnde Kiesel, das war das Erste, was ich vernahm, das erste Geräusch, das mir sagte, dass ich auf wundersame Weise am Leben geblieben war.
    Mühsam öffnete ich eines meiner verklebten Augen und versuchte, den Kopf zu heben. Das Hämmern in meinen Schläfen und eine Welle von Übelkeit gaben mir zu verstehen, dass ich besser liegen blieb.
    Als sich der Wirbel in meinem Kopf beruhigt hatte, hob ich versuchsweise die Bettdecke an. Meine Körperteile schienen noch alle da zu sein, auch wenn mein Torso von oben bis unten mit Blutergüssen übersät war. Bekleidet war ich mit Unterwäsche aus Leinen – nicht meiner eigenen –, und meine dunkel verfärbte Brust war nackt. Als ich Anstalten machte, den linken Arm zu heben, jagte ein stechender Schmerz durch die bandagierte Schulter. Ich ließ den Blick wandern. Diese Kammer war mir unbekannt. Auf den vor der Tür ausgebreiteten Binsen schlummerte ein silberfarbener Hund.
    »Was für ein Wachhund«, brummelte ich.
    Während ich wieder einschlief, dachte ich, dass der Hund dem von Elizabeth auffällig ähnelte.
    Bei meinem nächsten Erwachen fielen gebündelte Lichtstrahlen in das Zimmer. Der Hund war verschwunden. Zu meiner Erleichterung stellte ich fest, dass ich weniger steif und schmerzempfindlich war. Ich konnte mich wieder aufrichten. Indem ich mir ein Kissen unter den Nacken schob, konnte ich mich gegen die Wand lehnen. Vorsichtig betastete ich meine verwundete Schulter. Sie fühlte sich weich an. Der Verband war mit einer öligen Salbe getränkt. Über das Waschen und Ankleiden hinaus hatte sich jemand offensichtlich die Zeit genommen, mich zu verarzten und zu verbinden.
    Während draußen der Nachmittag verblasste und der Abend dämmerte, wanderte mein Blick von der Tür zum halb verdunkelten Fenster. Von der Dachrinne hörte ich es tropfen. Die schräge Decke über mir ließ mich vermuten, dass ich in einer Dachkammer untergebracht worden war. Als Nächstes fragte ich mich, ob die Person, die mich versorgt hatte, mir irgendwann ihre Aufwartung machen würde. Ich konnte mich noch entsinnen, in einen schier endlosen Abgrund gestürzt und auf schwarzes Wasser geprallt zu sein. Ferner hatte ich noch eine vage Erinnerung daran, dass ich versucht hatte, mich an der Oberfläche zu halten, und eine Weile gegen eine reißende Strömung geschwommen war. Danach herrschte gähnende Leere. Ich hatte keine Ahnung, wie ich gerettet und hierhergebracht worden war.
    Meine Lider wurden wieder schwer. Ich blinzelte. Was würde beim nächsten Erwachen auf mich warten? Ich musste es auf mich zukommen lassen, hatte keinerlei Einfluss darauf. Obwohl ich mich gegen den Schlaf wehrte, nickte ich wieder ein, nur um jäh vom Knarzen der Tür geweckt zu werden. Mühsam stemmte ich meinen Oberkörper hoch. Als ich sie, ein Tablett balancierend, eintreten sah, traute ich meinen Augen nicht.
    »Ich freue mich, Euch wach anzutreffen.« Sie schob einen Hocker zum Bett heran und stellte das Tablett darauf ab. Sie trug ein goldbraunes Cape über einem dünnen Hemd. Um ihr Gesicht wanden sich üppige Ringellocken. Nie hätte ich mir vorstellen können, dass meine Lenden angesichts meines Zustands auf

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