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Die Tuer im Schott

Die Tuer im Schott

Titel: Die Tuer im Schott Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Dickson Carr
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mit einem Wort ab, das Madeline erröten ließ.
    »Hmpf, ja. Sie sagen es. Aber nun weiter.«
    »Jedenfalls machte mein Mann sich furchtbar viele Gedanken um diese Bücher, sie beunruhigten ihn. Er hätte sie am liebsten verbrannt. Ich wollte ihm klarmachen, wie dumm das war; wenn er sie unbedingt loswerden wollte, konnten wir sie ja verkaufen, und was richteten sie denn schon für einen Schaden an, wenn wir sie ließen, wo sie waren? Sie seien voller Wollust und Sünde, erklärte er.« Molly zögerte, doch dann fuhr sie in ihrer offenen Art fort. »Da spitzte ich, wenn Sie es unbedingt wissen wollen, die Ohren. Als er mir die Kammer zeigte, blätterte ich in ein oder zweien davon, aber ich fand nichts Wollüstiges darin. Einen langweiligeren Kram kann man sich überhaupt nicht vorstellen. Nichts für die niederen Triebe. Ein Haufen weitschweifiger Unsinn über Lebenslinien oder solche Sachen, und alles in Fraktur mit den ulkigen ›f‹ und ›s‹, die immer aussehen, als ob der Schreiber gelispelt hätte. Ich konnte gar nicht verstehen, daß sich irgendwo ein Mensch dafür interessieren sollte. Und als mein Mann darauf bestand, daß die Kammer verschlossen blieb, habe ich mich nicht mehr darum gekümmert, und ich denke nicht, daß seither noch einmal jemand oben war.«
    »Aber dieses Buch hier« – Dr.   Fell tippte mit dem Finger darauf – »kommt von dort?«
    »Ja – ja, da bin ich mir sicher.«
    »Und Ihr Mann hatte den Schlüssel zu dem verschlossenen Zimmer immer bei sich. Doch trotzdem kam es irgendwie aus dieser Kammer heraus und gelangte in den Besitz von Miss Daly. Tja.« Dr.   Fell paffte kleine Rauchwölkchen; nun nahm er die Pfeife aus dem Mund und holte tief Luft. »Und das wäre eben die Verbindung, der Faden, der von Miss Dalys Tod zum Tod Ihres Mannes läuft. Nicht wahr?«
    »Und was für eine Verbindung soll das sein?«
    »Wäre es zum Beispiel denkbar, Ma’am, daß er Miss Daly das Buch selbst gab?«
    »Aber ich habe Ihnen doch schon gesagt, was er von diesen Büchern hielt!«
    »Das, Ma’am«, erwiderte Dr.   Fell beschwichtigend, »war nicht die Frage. Wäre es denkbar? Schließlich haben wir gehört, daß er als Junge – und Sie bleiben ja dabei, daß er der echte John Farnleigh war – ganz anders über diese Bücher dachte.«
    Molly ließ sich nicht unterkriegen.
    »Da haben Sie mich in der Zwickmühle. Wenn ich sage, daß er diese Dinge geradezu maßlos haßte, können Sie mir entgegenhalten, ein so vollkommener Sinneswandel sei unmöglich und das sei der beste Beweis, daß er nicht John Farnleigh war. Wenn ich sage, es könne schon sein, daß er Victoria das Buch gegeben hat – na, ich weiß nicht, was Sie dann sagen werden.«
    »Wir wollen nichts weiter als eine ehrliche Antwort, Ma’am«, beharrte Dr.   Fell. »Oder sagen wir: Ihren ehrlichen Eindruck. Der Himmel stehe dem Menschen bei, der versuchen will, die ganze Wahrheit zu sagen. Aber wie war das – kannten Sie Victoria Daly gut?«
    »Recht gut. Die arme Victoria hat sich immer bei guten Werken engagiert.«
    »Würden Sie sagen« – Dr.   Fell gestikulierte mit seiner Pfeife –, »würden Sie sagen, sie war auch jemand, bei dem Sie sich ein tiefergehendes Interesse am Thema Hexerei vorstellen könnten?«
    Molly ballte die Fäuste.
    »Können Sie mir bitte verraten, was dieses Hexengerede mit unserer Sache zu tun haben soll? Wenn es wirklich ein Buch über Hexerei ist – und wenn es aus der Dachkammer kommt, wird es das wohl sein –, beweist das denn etwas, nur weil sie darin gelesen hat?«
    »Es gibt noch andere Indizien, glauben Sie mir«, sagte Dr.   Fell sanft. »Wenn Sie nur ein wenig nachdenken, Ma’am, werden Sie darauf kommen, daß das Entscheidende die Verbindung aus Miss Daly   und   einer verschlossenen Bibliothek   und   diesem Buch ist. Zum Beispiel: Kannte Ihr Mann sie gut?«
    »Hm. Das weiß ich nicht. Aber ich glaube kaum.«
    Dr.   Fell runzelte die Stirn. »Bedenken Sie aber nun sein Benehmen am gestrigen Abend, so wie man es mir beschrieben hat. Wenn ich es recht verstehe, war es doch so: Ein Mann, der Anspruch auf seinen Besitz erhebt, erscheint. Dieser Besitz, ob er ihn nun zu Recht hält oder nicht, ist die wichtigste Triebfeder in seinem Leben. Und nun steht seine Festung unter Beschuß. Mr.   Gore und Mr.   Welkyn mit ihren glaubwürdigen Geschichten und dem tödlichen Beweis der Fingerabdrücke stehen bereit zum Sturm. Gewiß, er geht nervös im Zimmer auf und ab – aber in dem

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