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Die Türen seines Gesichts

Die Türen seines Gesichts

Titel: Die Türen seines Gesichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roger Zelazny
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gibt, der mich sieht und von meinem totenähnlichen Aussehen abgestoßen wird. Deshalb bin ich, was ich bin. Küß mich und mach ein Ende.“
    Aber die Faioli, die Sythia hieß, war, weil sie die Gestalt einer Frau angenommen hatte oder vielleicht, weil sie die ganze Zeit schon Frau war, neugierig und sagte: „Diese Stelle?“ und berührte den Punkt unter seiner linken Achselhöhle.
    Damit verschwand er vor ihren Augen, und damit kannte er erneut die eisige Logik, die abseits der Gefühle stand. Und aus diesem Grunde berührte er die kritische Stelle nicht wieder.
    Statt dessen beobachtete er sie, wie sie ihn an jenem Ort suchte, wo er einmal gelebt hatte.
    Jeden Schrank und jede Kammer durchsuchte sie, und als sie keinen lebenden Mann entdeckte, schluchzte sie, schluchzte schrecklich, wie in jener Nacht, als er sie das erste Mal gesehen hatte. Dann flimmerten Schwingen ganz schwach an ihrem Rücken, und ihr Körper schmolz langsam dahin. Dann verschwand der Turm aus Funken, der vor ihm stand, und etwas später, in jener verrückten Nacht, in der er wieder Entfernungen unterscheiden und Perspektiven erfassen konnte, begann er nach ihr zu suchen.
    Und dies ist die Geschichte von John Auden, dem einzigen Mann, der jemals eine Faioli geliebt und es überlebt hat (wenn man es das nennen kann) und davon erzählen kann. Niemand weiß das besser als ich.
    Man hat nie eine Heilmethode gefunden. Und ich weiß, daß er durch die Schlucht der Toten geht und die Gebeine betrachtet und manchmal an jenem Felsen stehenbleibt, wo er ihr begegnete, die Augenlider nach den feuchten Dingen, die nicht da sind, bewegt und über das Urteil nachdenkt, das er fällte.
    So ist es, und die Moral der Geschichte mag sein, daß das Leben (und vielleicht auch die Liebe) stärker ist als jenes, was es enthält, aber nie dem gleich ist, was es enthält. Aber nur eine Faioli könnte einem das mit Sicherheit sagen, und die Faioli kommen nie wieder hierher zurück.

 
     
Luzifer
    (Lucifer)
     
    Carlson stand auf dem Hügel im stillen Zentrum der Stadt, deren Bewohner gestorben waren.
    Er blickte zu dem Gebäude auf, dem einen Gebilde, das alle Hotels, alle Wolkenkratzer und alle Wohnblocks überragte, die man auf jeden Quadratmeter dieser Gegend rings um ihn gepackt hatte. Hoch aufragend wie ein Berg fing es die Strahlen der blutigen Sonne ein. Irgendwie verwandelte sich auf halbem Wege zu seiner Spitze ihr Rot in Gold.
    Carlson spürte plötzlich, daß er nicht hätte zurückkommen sollen.
    Mehr als zwei Jahre waren verstrichen, überlegte er, seit er zuletzt hier gewesen war. Er wollte jetzt in die Berge zurückkehren. Ein Blick genügte. Und doch stand er da, gebannt von dem mächtigen Bauwerk, von dem langen Schatten, den es über das ganze Tal warf. Und dann zuckte er mit den Schultern und versuchte erfolglos, die Erinnerung an die Tage vor fünf (oder waren es sechs?) Jahren abzuschütteln, als er in dem mächtigen Bau gearbeitet hatte.
    Er stieg weiter den Hügel hinauf und trat durch das hohe breite Portal.
    Seine Glasfibersandalen erzeugten eine Vielzahl von Echos, als er durch die verlassenen Büros in den langen Korridor trat, der zu den Bändern führte.
    Die Bänder standen natürlich still. Da gab es keine Tausende mehr, die auf ihnen dahinzogen. Es lebte niemand mehr, der dort stehen könnte. Ihr tiefes Dröhnen erschien ihm wie die Äußerungen eines Phantoms. Jetzt betrat er das zunächst liegende Band und schritt darauf in die pechschwarze Finsternis.
    Er fühlte sich wie in einem Mausoleum. Es schien keine Decke zu geben, keine Wände, nur das weiche Klatschen seiner Sohlen auf dem flexiblen Gewebe des Bandes.
    Er erreichte eine Kreuzung. Im rechten Winkel schloß sich hier ein weiteres Band an, auf das er trat. Er blieb instinktiv einen Augenblick stehen und wartete auf den leichten Ruck, der dann auftreten würde, wenn das Band sein Gewicht spürte.
    Dann lachte er leise und schritt weiter.
    Als er den Lift erreichte, bog er rechts ab, bis seine Erinnerung ihn zu den Nottreppen führte. Er schulterte sein Bündel und begann den langen tastenden Aufstieg.
    Er kniff die Augen zusammen, als er in der Kraftzentrale das Licht sah. Durch die hundert hohen Fenster gefiltert tröpfelte das Sonnenlicht über die staubigen Maschinen.
    Carlson lehnte sich gegen die Wand. Sein Atem ging von der Anstrengung des Treppensteigens schwer. Nach einer Weile wischte er eine Werkbank sauber und setzte sein Paket ab.
    Dann zog er sein

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