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Die Türme der Mitternacht

Die Türme der Mitternacht

Titel: Die Türme der Mitternacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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Perrins ta’veren verfangen hatte. Da war nicht viel geplant gewesen. Aber vermutlich würde Alliandre das anders sehen.
    »Euer Majestät«, fuhr sie fort, »hier ist viel zu gewinnen. Durch meine Heirat mit Perrin erhaltet Ihr eine Verbindung zu Saldaea. Durch Alliandres Eide bekommt Ihr Ghealdan dazu. Berelain folgt Perrin ebenfalls und hat oft von ihrem Wunsch gesprochen, starke Verbündete für Mayene zu finden. Sollten wir mit ihr sprechen, wäre sie meines Erachtens sicherlich bereit, ein Bündnis mit uns einzugehen. Wir könnten unseren eigenen Pakt schmieden. Fünf Nationen, wenn man die Zwei Flüsse mitzählt - sechs, rechnet man den Sonnenthron dazu, was Ihr, wenn man den Gerüchten Glauben schenken will, ja vorhabt. Wir sind nicht die mächtigsten Nationen, aber viele sind stärker als einer allein. Und Ihr würdet zu unserer Führung gehören.«
    Elaynes Miene hatte fast ihre gesamte Feindseligkeit verloren. »Saldaea. An welchem Platz der Thronfolge steht Ihr denn?«
    »An zweiter Stelle«, gab Faile zu, was Elayne vermutlich schon wusste. Perrin rutschte unruhig auf seinem Stuhl herum. Sie wusste, dass ihm diese Tatsache noch immer Unbehagen einflößte; nun, er würde sich daran gewöhnen müssen.
    »Das ist zu nahe«, erwiderte Elayne. »Was, wenn Ihr am Ende auf dem Thron von Saldaea sitzt? Auf diese Weise könnte ich die Zwei Flüsse an ein anderes Land verlieren.«
    »Das lässt sich doch einfach regeln«, meinte Alliandre. »Sollte Faile den Thron besteigen, könnte eines ihrer und Perrins Kinder als Lord der Zwei Flüsse weitermachen. Ein anderes könnte den Thron von Saldaea erben. Haltet das schriftlich fest, und Ihr habt eine Sicherheit.«
    »Ein solches Arrangement könnte ich akzeptieren«, sagte Elayne.
    »Ich habe damit kein Problem«, erwiderte Faile und sah Perrin an.
    »Von mir aus.«
    »Ich hätte gern auch eines von ihnen«, sagte Elayne nachdenklich. »Ich meine, dass eines eurer Kinder in die andoranische Königslinie einheiratet. Wenn die Zwei Flüsse von einem Lord beherrscht werden sollen, der über so viel Macht verfügt, wie ihm dieses Abkommen verleiht, dann hätte ich gern Blutverbindungen zum Thron.«
    »Das kann ich nicht versprechen«, sagte Perrin. »Meine Kinder werden ihre eigenen Entscheidungen treffen.«
    »So handelt der Adel manchmal«, meinte Elayne. »Es wäre zwar ungewöhnlich, dass Kinder wie die unseren bereits von der Geburt an verlobt sind, aber das hat es schon gegeben.«
    »So machen wir das in den Zwei Flüssen aber nicht«, sagte Perrin stur. »Niemals.«
    Faile zuckte mit den Schultern. »Wir könnten sie ermutigen, Euer Majestät.«
    Elayne zögerte, dann nickte sie. »Das wird ausreichen. Aber den anderen Häusern wird diese Sache mit dem ›Hochlord‹ nicht gefallen. Das müssen wir irgendwie anders machen …«
    »Gib die Zwei Flüsse doch dem Wiedergeborenen Drachen«, schlug Morgase vor.
    Elaynes Augen funkelten. »Ja. Das wäre eine Möglichkeit. Wenn ich ihm dieses Gebiet als seinen Sitz in Andor überlasse …«
    Faile wollte etwas sagen, aber Elayne stoppte sie mit einer Handbewegung. »Das ist nicht verhandelbar. Ich brauche eine Möglichkeit, um die anderen Lords und Ladys davon zu überzeugen, dass ich das Richtige tue, indem ich den Zwei Flüssen so viel Autonomie zugestehe. Wenn man dieses Territorium dem Wiedergeborenen Drachen übereignet, ihm in Andor einen Titel verleiht und die Zwei Flüsse zu seinem Sitz macht, dann ist es nachvollziehbar, wenn eure Heimat anders behandelt wird.
    Die Adelshäuser von Andor werden das akzeptieren, da Rand aus den Zwei Flüssen kam, und Andor schuldet ihm etwas. Wir lassen ihn Perrins Familie zu seinen Statthaltern ernennen. Statt vor Rebellen innerhalb meiner Grenzen zu kapitulieren, erlaube ich dem Wiedergeborenen Drachen, dem Mann, den ich liebe, seinen guten Freund zu ehren. So wird man das betrachten. Es könnte uns auch etwas Boden gegen den von Euch erwähnten Illian-Tear-Pakt geben, denn sie werden garantiert behaupten, dass ihnen ihre Verbindung zu Rand das Recht zur Eroberung verleiht.« Nachdenklich pochte sie gegen ihre Tasse.
    »Das klingt vernünftig«, sagte Perrin und nickte. »Statthalter der Zwei Flüsse. Mir gefällt, wie das klingt.«
    »Ja, gut«, sagte Faile. »Ich schätze, dann ist das wohl beschlossene Sache.«
    »Die Steuern«, sagte Elayne, als hätte sie nicht zugehört. »Ihr hinterlegt sie in einem Treuhandvermögen, das von Perrin und seiner Linie verwaltet wird,

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