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Die Türme der Mitternacht

Die Türme der Mitternacht

Titel: Die Türme der Mitternacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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in die Zwei Flüsse zu bringen«, sagte Alliandre zögernd. »Ihren Anführer hinzurichten würde dort zweifellos eine Rebellion auslösen.«
    »Soweit es mich betrifft«, sagte Elayne und goss ein paar Tassen Tee ein, »haben sie bereits rebelliert.«
    »Wir kamen in Frieden her«, sagte Faile. »Kaum die Handlung von Rebellen.«
    Elayne nahm als Erste einen Schluck Tee, so wie es der Brauch war, um zu beweisen, dass er nicht vergiftet war. »Meine zu den Zwei Flüssen entsandten Botschafter hat man nicht empfangen, und eure Leute übermittelten mir die Botschaft, und ich zitiere: ›Das Land von Lord Perrin Goldauge verweigert eure andoranischen Steuern. Tai’shar Manetheren!‹«
    Alliandre wurde blass. Perrin seufzte leise, ein Laut, der entfernt an ein Knurren erinnerte. Faile nahm ihre Tasse und trank - Pfefferminztee mit Wolkenbeeren; er war gut. Die Menschen von den Zwei Flüssen hatten Schneid, so viel stand fest.
    »Das sind bewegende Zeiten, Euer Majestät«, sagte Faile. »Sicherlich könnt Ihr verstehen, dass sich das Volk Sorgen macht; die Zwei Flüsse waren nicht oft eine Priorität für Euren Thron.«
    »Das ist freundlich ausgedrückt«, fügte Perrin mit einem Schnauben hinzu. »Die meisten von uns wuchsen auf, ohne überhaupt zu wissen, dass wir ein Teil von Andor sind. Man hat uns ignoriert.«
    »Weil diese Gegend nicht rebellierte.« Elayne trank einen kleinen Schluck Tee.
    »Eine Rebellion ist nicht der einzige Grund, warum Menschen die Aufmerksamkeit der Königin verdienen, die sie für sich beansprucht«, sagte Perrin. »Ich weiß nicht, was du gehört hast, aber letztes Jahr mussten wir uns ganz allein der Trollocs erwehren, ohne auch nur die geringste Hilfe der Krone. Ihr hättet uns geholfen, hättet ihr das gewusst, aber die Tatsache, dass keine Truppen in der Nähe waren, dass niemand überhaupt wissen konnte, dass wir in Gefahr waren, sagt viel aus.« Elayne zögerte.
    »Die Zwei Flüsse haben ihre Geschichte wiederentdeckt«, sagte Faile mit sorgfältig gewählten Worten. »Sie konnten nicht für alle Ewigkeit ruhen, nicht wo Tarmon Gai’don lauert. Nicht nachdem sie den Wiedergeborenen Drachen während seiner Kindheit behüteten. Ein Teil von mir fragt sich wirklich, ob Manetheren fallen und die Zwei Flüsse entstehen mussten, um für einen Ort zu sorgen, an dem Rand al’Thor aufwachsen konnte. Unter Bauern mit dem Blut und der Sturheit von Königen.«
    »Was es umso wichtiger macht, dass ich die Dinge jetzt beschwichtige«, sagte Elayne. »Ich bot euch eine Gunst, damit ihr um Verzeihung bitten konntet. Ich würde euch Pardon gewähren, und ich werde auch sicherlich Truppen losschicken, damit eure Familien beschützt werden. Akzeptiert das, und wir alle können wieder zu dem Leben zurückkehren, wie es sein sollte.«
    »Das wird nicht geschehen«, sagte Perrin leise. »Die Zwei Flüsse werden jetzt Lords haben. Ich habe mich eine Weile dagegen gewehrt. Du magst vielleicht auch so reagieren, aber es wird nichts ändern.«
    »Schon möglich. Aber dich anzuerkennen würde anerkennen, dass sich in meiner Nation ein Mann einfach einen Titel geben kann und ihn dann stur verteidigt, indem er ein Heer aufstellt. Das wäre ein schrecklicher Präzedenzfall, Perrin. Ich glaube nicht, dass du überhaupt begreifst, in welche Zwangslage du mich da gebracht hast.«
    »Das regeln wir schon«, erwiderte Perrin in dem sturen Tonfall, den er benutzte, wenn er nicht nachgeben würde. »Ich trete nicht zurück.«
    »Wenn du mich davon überzeugen willst, dass du meine Autorität anerkennst, dann leistest du lausige Arbeit«, fauchte Elayne.
    Das ist nicht gut, dachte Faile und öffnete den Mund, um sich einzumischen. Ein Streit half hier niemandem.
    Aber bevor sie sprechen konnte, ertönte eine andere Stimme. »Tochter«, sagte Morgase leise und setzte ihre Teetasse ab. »Wenn du mit einem Ta’veren tanzen willst, solltest du dir sicher sein, die richtigen Schritte zu kennen. Ich bin mit diesem Mann gereist. Ich habe erlebt, wie sich die Welt um ihn herum beugt. Ich habe erlebt, wie bittere Feinde seine Verbündeten wurden. Das Muster selbst zu bekämpfen ist wie der Versuch, einen Berg mit einem Teelöffel abzutragen.«
    Elayne zögerte, sah ihre Mutter an.
    »Bitte verzeih mir, wenn ich hier meine Grenzen überschreite«, fuhr Morgase fort. »Aber ich habe den beiden versprochen, mich für sie zu verwenden. Ich sagte dir, dass ich das tun werde. Andor ist stark, aber ich fürchte, es könnte an

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