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Die Türme der Mitternacht

Die Türme der Mitternacht

Titel: Die Türme der Mitternacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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unter der Voraussetzung, dass der Drache darauf zurückgreifen kann, sollte er jemals zurückkehren. Natürlich hat Perrin die Autorität, die Zwei Flüsse aus diesen Mitteln aufzubauen. Straßen, Getreidelager, Verteidigung.«
    Elayne sah Faile an, dann lächelte sie und nahm einen großen Schluck Tee. »Langsam glaube ich, dass es eine gute Idee war, euch nicht hinzurichten.«
    »Das ist mit Sicherheit eine Erleichterung«, sagte Alliandre lächelnd. Als die mit der geringsten Macht in dieser Verbindung würde sie viel von diesen Allianzen profitieren.
    »Euer Majestät…«, sagte Faile.
    »Nennt mich Elayne«, erwiderte Elayne und schenkte ihr einen Pokal Wein ein.
    »Gern, Elayne«, sagte Faile, stellte lächelnd den Tee zur Seite und nahm den Wein entgegen. »Ich muss es einfach fragen. Wisst Ihr, was mit dem Wiedergeborenen Drachen vorgeht?«
    »Dieser hirnverbrannte Trottel.« Elayne schüttelte den Kopf. »Der verdammte Kerl hat Egwene richtig aufgebracht. «
    »Egwene?«, fragte Perrin.
    »Sie ist endlich die Amyrlin«, sagte Elayne, als wäre dies unausweichlich gewesen. Perrin nickte, aber Faile war erstaunt. Wie war das denn passiert, und warum überraschte Perrin das nicht?
    »Was hat er getan?«, wollte Perrin wissen.
    »Er sagt, er wird die letzten Siegel am Kerker des Dunklen Königs zerstören«, sagte Elayne stirnrunzelnd. »Natürlich müssen wir ihn daran hindern. Ein dummer Plan. Dabei könntet ihr helfen. Egwene sammelt eine Streitmacht, um ihn zu überreden.«
    »Ich glaube, da könnte ich behilflich sein«, meinte Perrin. »Wisst Ihr denn, wo er sich im Augenblick aufhält?«, fragte Faile. Zwar hatte Perrin da eine gute Vorstellung aus seinen Visionen, aber sie wollte erfahren, was Elayne wusste.
    »Keine Ahnung«, erwiderte Elayne. »Aber ich weiß, wo er bald sein wird …«
     
    Fortuona Athaem Devi Paendrag, Herrscherin des Glorreichen Kaiserreichs von Seanchan, marschierte in ihren Unterrichtsraum. Sie trug ein prächtiges Gewand aus golddurchwirktem Stoff, das nach der besten kaiserlichen Mode geschnitten war. Der Rock klaffte direkt über den Knien vorn auf und war so lang, dass seine Seiten von fünf Da’covale getragen werden mussten.
    Sie trug einen Kopfschmuck aus goldener und blutroter Seide mit wunderschönen Seidenflügeln in der Form einer aufsteigenden Eule, und an ihren Armen funkelten dreizehn Armreife, ein jeder mit einem anderen Muster aus Edelsteinen. Am Hals trug sie an einer langen Schnur Kristall. Vergangene Nacht hatte sie eine Eule an ihrem Fenster gehört, und sie war nicht weggeflogen, als sie hinausgeschaut hatte. Ein Omen, das darauf hinwies, dass man große Sorgfalt walten lassen musste, dass in den nächsten Tagen viele wichtige Entscheidungen getroffen werden würden. Die einzig vernünftige Reaktion darauf war es, Schmuck mit mächtigem Symbolismus zu tragen.
    Als sie den Raum betrat, warfen sich alle dort Anwesenden zu Boden. Nur die Totenwache - Männer in blutroter und dunkelgrüner Rüstung - war davon ausgenommen. Sie verneigten sich, hielten aber den Blick nach oben gerichtet, um jede mögliche Gefahr zu erkennen.
    Der große Raum hatte keine Fenster. An einem Ende standen Reihen mit aufgestapeltem Tongeschirr, wo Damane zerstörerische Gewebe üben konnten. Der Boden war mit gewebten Matten ausgelegt, um dort widerspenstige Damane zu Fall zu bringen, wo sie sich dann vor Schmerzen winden konnten. Es ging nicht an, dass sie körperliche Schäden davontrugen. Damane gehörten zu den wichtigsten Werkzeugen des Kaiserreichs und waren viel wertvoller als Pferde oder Raken. Man tötete ein Tier nicht, nur weil es nicht schnell genug lernte; man bestraft es so lange, bis es begriffen hatte.
    Fortuona durchquerte den Raum bis zu dem Kaiserthron, den man dort aufgestellt hatte. Sie kam oft her und sah zu, wie man mit den Damane arbeitete oder ihren Willen brach. Es beruhigte sie. Der Thron stand auf einem erhöhten Podest; sie stieg die Stufen hinauf, und die Schleppe raschelte, als ihre Da’covale sie trugen. Sie drehte sich um und erlaubte den Dienern, das Kleid richtig zu arrangieren. Sie nahmen sie bei den Armen und hoben sie auf den Thron, drapierten den langen goldenen Rock über die Vorderseite des Podests.
    Auf dem Rock waren die Grundsätze der kaiserlichen Macht aufgestickt. Die Kaiserin IST Seanchan. Die Kaiserin WIRD ewig leben. Die Kaiserin MUSS Gehorsam erfahren. Sie saß als lebendiges Banner der Macht des Kaiserreichs.
    Selucia nahm ihren

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