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Die Tulpe des Bösen

Die Tulpe des Bösen

Titel: Die Tulpe des Bösen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jörg Kastner
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lauter, und sein Unterleib schloß sich ihrem Rhythmus an.
    »Gut macht Ihr das!« stöhnte Dela ohne echte Begeisterung. »Keiner macht das so gut wie Ihr!«
    Ein zweifaches Grunzen war die Antwort.
    Sie erhöhte die Geschwindigkeit des Auf und Abs, und ihr breiter Hintern klatschte wieder und wieder auf die Oberschenkel des Mannes. Sein Grunzen ging in ein fortwährendes Stöhnen über, als er sich aufbäumte und an Delas runden Armen festkrallte. Mit geweiteten Augen blickte er zur schimmeligen Zimmerdecke, während er seinen so mühevoll hervorgeholten Samen in den Schoß der Nachtläuferin ergoß.
    »Endlich«, sagte Katoen kaum hörbar. Er fand dieses Treiben abstoßend; ihm wäre es am liebsten gewesen, man hätte sämtliche Dirnen aus Amsterdam verbannt.
    Als ihr Freier sich beruhigt hatte, beendete die Dicke Dela ihre Anstrengungen. Sie rutschte von dem Mann herunter und legte sich neben ihn. Zum Glück, wie Katoen fand, rutschten dabei ihre Röcke über den wuchtigen Hintern. Mit einem fleckigen Taschentuch, das sie zwischen ihren Brüsten hervorgezogen hatte, betupfte sie die schweißnasse Stirn des Mannes.
    »Ihr wart wunderbar«, flötete sie. »Noch niemand hat es mir so gut besorgt wie Ihr.«
    Er murmelte etwas, das sich anhörte wie »leider schon vorbei«, und traf Anstalten, aus dem Bett zu steigen. Schnell zog Dela ihn zurück und hielt ihn fest.
    »Aber Ihr wollt doch nicht schon gehen! Die Nacht ist noch jung. Ruht Euch ein wenig aus, und danach dürft Ihr noch einmal. Keine Sorge, das ist im Preis enthalten.« Während sie sprach, entblößte sie eine ihrer schweren, aber längst nicht mehr straffen Brüste und schob sie dem Freier in den Mund. Sanft strich sie ihm über das lichte Haar wie eine Mutter, die ihr Kind wiegt. »Entspannt Euch, Mijnheer. Schlaft ein wenig, damit Eure Kräfte zurückkehren.«
    Sie sprach so leise, so sanft, daß Katoen um ein Haar darüber eingenickt wäre. Ihr Freier hielt die Augen geschlossen. Eine Weile nuckelte er an Delas Brust wie ein hungriger Säugling, dann rollte sein Kopf etwas zur Seite und lag still. Sein Unterleib war noch immer nackt, und sein erschlafftes Geschlecht wirkte nun geradezu kümmerlich. Er schien tatsächlich zu schlafen, woran der reichlich genossene Schnaps vermutlich die Hauptschuld trug.
    Dela hob den Kopf und sah zu dem Kuppler hinüber, der ihr aufmunternd zunickte. Daraufhin streckte sie ihre rechte Hand zum Kopfende des Bettes aus, krümmte den Zeigefinger und klopfte mit dem Knöchel leise gegen die Wand, wobei sie offenbar einen bestimmten Takt einhielt.
    Keine halbe Minute später tat sich in der Wand ein Loch auf, aus dem sich etwas hervorzwängte und lautlos ins Zimmer glitt. Jeremias Katoen hatte in seinen vielen Jahren als Ordnungshüter schon so einiges gesehen, aber bei diesem Anblick schlug sein Herz schneller. Das Licht der Tranfunzel war zu schwach, als daß er hätte erkennen können, was dort aus der Wand gekommen war. Ein Lebewesen zweifelsohne, aber ob Mensch oder Tier, das blieb im Schatten jenseits des Bettes verborgen. Konnte das überhaupt ein menschliches Wesen sein? Das Loch in der Wand war bei weitem nicht groß genug für einen Erwachsenen, und selbst ein Kind konnte dort nicht hindurchpassen, wenn es nicht gerade ein Säugling war.
    Vorsichtig durchsuchte die Dicke Dela die Kleider ihres Freiers, bis sie endlich seine Geldbörse in der ausgestreckten Hand hielt. Mit einer flinken Bewegung schnappte das Wesen, das jenseits des Bettes am Boden kauerte, die Börse. Das geschah mit einer solchen Schnelligkeit, daß Katoen nicht sah, ob eine menschliche Hand oder eine Klaue nach dem Lederbeutel gegriffen hatte. Das Wesen glitt zurück in das Loch und verschloß es, vermutlich durch einen simplen Mechanismus.
    Die Nachtläuferin hatte ihre Aufgabe erfüllt und wälzte sich aus dem Bett, das unter ihrem Gewicht bedenklich ächzte. Ihr Opfer drehte den Kopf etwas, hielt die Augen aber weiterhin geschlossen. Der wohlige Schlaf des Berauschten und Erschöpften hatte ihn fest im Griff.
    Katoen sprang auf und zischte: »Es ist soweit, Dekkert. Gebt Kampen Bescheid!«
    Dekkert eilte ans Fenster und riß es auf, um mit einem halblauten Zuruf seinen Kollegen auf der Straße zu alarmieren, der sich in einem engen Durchgang neben dem Goldenen Hahn versteckt hielt. Derweil nahm Katoen die beiden Doppelpistolen vom Tisch und überprüfte sie, bevor er eine an Dekkert weiterreichte. Sie liefen hinaus auf den Gang, und im

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