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Die Unbekannten: Roman (German Edition)

Die Unbekannten: Roman (German Edition)

Titel: Die Unbekannten: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dean Koontz
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offenen Tür und schob den Riegel ein paar Mal vor und zurück. Das Schloss war leicht zu bedienen. Dazu war kein Ingenieurdiplom erforderlich.
    Er konnte es nicht mit Sicherheit sagen, aber wahrscheinlich hatten sie gesehen, wie er den Riegel geöffnet hatte.
    Grady ging zurück zur Kaffeemaschine, goss zehn Tassen Wasser in den Behälter, setzte die Glaskanne auf die Warmhalteplatte und schaltete die Maschine ein.
    Als er ans Fenster zurückkehrte, sah er, wie die drei Kumpel einander durch den Garten jagten: Sie sprangen übermütig hierhin und dorthin, purzelten und rollten sich
herum, stolperten übereinander, sprangen wieder auf und rannten weiter.
    »Wenn ihr mir heute Abend dabei zuschaut«, murmelte Grady, »könnt ihr morgen früh vielleicht schon den Kaffee für mich fertig haben.«

44
    Lamar Woolsey nahm in Las Vegas einen Frühaufsteherflug und landete rechtzeitig zu einem späten Frühstück in Denver. Er kam jedoch nicht mehr dazu, es zu bestellen, geschweige denn, es zu verzehren, da ihn bereits zwei Männer erwarteten, als er aus der geschlossenen Fluggastbrücke ins Terminal kam. Sie befanden sich in dem Bereich, zu dem seit September 2001 außer dem Flughafenpersonal und Fluggästen mit Bordkarte niemand mehr Zutritt hat.
    Sowie er die beiden bemerkte, war Lamar klar, dass sie auf ihn warteten. Ihr Auftreten war ihm vertraut: Sie waren wachsam, gaben sich aber unbeteiligt, und sie waren jederzeit einsatzbereit, täuschten jedoch Erschöpfung vor. Einer von ihnen hatte ein Handy mit Freisprechfunktion über dem rechten Ohr, in Form einer Okarina, aber kaum größer als ein Pfirsichkern.
    Um den beiden das Gefühl zu geben, ihre Verkleidung als Zivilpersonen sei geglückt, wandte Lamar aus reiner Höflichkeit den Blick von ihnen ab und setzte seinen Weg fort, bis der ohne Handy ihn bei seinem Namen rief. Erst dann blieb er stehen. Er drehte sich zu ihnen um, als sie schon auf ihn zukamen, und sagte: »Ah, Sie müssen wegen der Konferenz hier sein.«
    Der mit dem Handy sagte: »Nein, Sir«, und forderte Lamar mit einer Geste auf, aus dem Strom der Passagiere, die von Bord gegangen waren, herauszutreten.
    Keiner von beiden nannte den Namen seines Arbeitgebers, doch als sie ihre Brieftaschen mit ihren Dienstausweisen hervorzogen, überraschte es Lamar nicht, zu sehen, dass sie vom Heimatschutzministerium waren: Derek Booker und Vincent Palumbo.
    »Ich vermute, ich werde meiner Verpflichtung nicht nachkommen können, auf der Konferenz einen Vortrag zu halten.«
    Palumbo bedeutete Lamar, mit ihnen zu kommen, und sagte: »Nein, Sir, das wird nicht möglich sein. Die Veranstalter sind bereits darüber informiert worden, dass Sie Ihre Teilnahme und Ihren Beitrag aufgrund einer plötzlichen Erkrankung zurückziehen müssen.«
    »Was könnte das wohl für eine Erkrankung sein?«, erkundigte sich Lamar.
    »Darauf wurde nicht näher eingegangen, Sir. Das bleibt ganz Ihnen überlassen.«
    »In dem Fall werde ich mir etwas einfallen lassen. Ich bin ziemlich einfallsreich. Vielleicht wird es ein tropischer Parasit mit unerhörten Symptomen werden.« Lamar trug nur seinen Laptop bei sich. »Ich habe einen Koffer aufgegeben, der erst noch vom Gepäckband abzuholen ist.«
    Booker sagte: »Dafür haben wir jetzt keine Zeit, Sir. Feldstein wird ihn an den Schauplatz bringen, innerhalb von einer Stunde, nachdem wir Sie dort abgeliefert haben.«
    Lamar fragte gar nicht erst, wohin es gehen würde. Das würden sie ihm in der Öffentlichkeit ja doch nicht sagen, damit kein Lauscher es aufschnappen konnte.
    Sie führten ihn zu einer verschlossenen Stahltür, die normalerweise nur das Flughafenpersonal benutzen durfte.
Jemand, der auf der anderen Seite wartete, öffnete sie, sowie Palumbo forsch anklopfte.
    Ein Korridor, Stufen nach unten, ein Korridor, ein weiterer Korridor, eine Ausgangstür: Auf dem betonierten Vorfeld wurden sie von einer Limousine erwartet. Da Booker vorn einstieg und sich auf den Beifahrersitz setzte, nahm Lamar mit Palumbo auf dem Rücksitz Platz. Der Fahrer, der sie erwartet hatte, drehte sich kurz zu Lamar um und sagte: »Feldstein, Sir.«
    »Ich habe einen grauenhaften tropischen Parasiten, Mr. Feldstein, aber machen Sie sich keine Sorgen. Durch eine gemeinsame Autofahrt können Sie sich nicht infizieren.«
    »Gut zu wissen, Sir«, sagte Feldstein, während er die Handbremse zurückschnellen ließ und das Gaspedal durchtrat.
    »Ist der Schauplatz in der Stadt?«, erkundigte sich Lamar bei

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