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Die Unbekannten: Roman (German Edition)

Die Unbekannten: Roman (German Edition)

Titel: Die Unbekannten: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dean Koontz
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wohl, was ich glaube?«, fragte Swithin.
    »Wenn er sich schon an viele Frauen rangemacht hat, dann müssen ihn viele Männer hassen.«
    »Oh ja, er ist weit und breit verhasst.«
    »Dann hat ihn also jemand tätlich angegriffen. Warum ist die Polizei zu Ihnen gekommen?«
    »Branden hat ihnen gesagt, ich sei es gewesen.«
    »Das Opfer sagt, es hat Ihr Gesicht gesehen?«
    »Sie werden ihn vor Gericht auseinandernehmen.«
    »Wie das?«
    »Er hat einen Hirnschaden.«
    »Kam der von dem Angriff?«
    »Es ist schon komisch, wie ein Kreuzschlüssel den Verstand vernebeln kann.«
    »Die Waffe war ein Kreuzschlüssel?«
    Swithin blinzelte bedächtig. »Vielleicht war es aber auch ein Schürhaken.«
    »Was ist nach Meinung der Polizei die Tatwaffe?«
    »Dort hat man keine Meinung. Sie haben die Waffe nicht.«
    »Sie werden Fotos und Maße von der Verletzung des Opfers haben.«
    »Die Polizei hier ist sehr professionell«, stimmte Swithin ihm zu.
    »Sie werden den Kreuzschlüssel finden und ihn mit den Wunden vergleichen.«
    »Und Blut ist auch noch drauf«, sagte Swithin.
    »Kreuzschlüssel sind nicht porös. Der Angreifer würde ihn abwaschen.«
    »Was, wenn er nicht dem Angreifer gehörte?«
    »Spielen wir jetzt ›Was wäre wenn‹?«, fragte Liddon.
    »Wie bei einem Fernsehkrimi«, sagte Swithin. »Was wäre, wenn dieser Möchtegernmörder den Kreuzschlüssel eines armen, unschuldigen Dreckskerls benutzt hätte?«
    »Sie meinen, was wäre, wenn er ihn aus dem Kofferraum des armen Dreckskerls genommen und ihn blutverschmiert wieder dorthin zurückgelegt hätte?«
    »So könnte es gewesen sein. Der arme Dreckskerl könnte jemand sein, an dessen Schnepfe sich Branden rangemacht hat und der Branden sogar öffentlich gedroht hat.«
    »Es ist verzwickt, solche Spielereien konsequent zu Ende zu denken«, warnte Liddon.
    »Ja, zum Beispiel, wie es der echte Angreifer dann hinkriegt, die Polizei für den armen Dreckskerl zu interessieren? «
    »Vor allem, wenn er selbst bereits verdächtigt wird.«
    »Richtig. Sie müsste glauben, er hätte den armen Dreckskerl vorsätzlich reingeritten.«
    »Die Bullen müssen den Tipp mit dem armen Dreckskerl von einer dritten Person bekommen, die einen Haufen Kohle dafür kriegt, aber auf keinen Fall mit dem echten Angreifer in Verbindung gebracht werden kann.«
    »Aber solche Spielereien sind nun mal verzwickt«, sagte Swithin. »Wenn der echte Angreifer versucht, jemanden dafür zu bezahlen, dass er den armen Dreckskerl hinhängt, dann kommt das von seiner Seite aus einer Aufforderung zur Erpressung gleich.«
    »Dafür gibt es sichere Mittel und Wege«, sagte Liddon. »Sogar einige.«
    Eine Zeit lang sagte keiner von beiden etwas.
    Dann meinte Liddon: »Sind Sie sicher, dass Sie vor Gericht niemals ein Wort wie Bückstück , Schnepfe oder Schlampe benutzen würden?«
    »Klar bin ich sicher. Das war ein Gespräch unter Männern. Vor Gericht ist man seriös.«
    Liddon nickte. »Sie haben hiermit einen Verteidiger engagiert. Sie sind nahezu der ideale Mandant für mich.«
    Swithin setzte sich wieder aufrechter hin und sagte grinsend: »Ich kann es kaum erwarten zu sehen, wie der Gerechtigkeit Genüge getan wird.«
    »Selbst wenn die Rechtsprechung oft so unvollkommen ist.«
    Keiner von beiden machte Anstalten, dem anderen die Hand zu drücken.
    »Mein Dad erwartet Sie schon. Ich führe Sie zu ihm.«
    Sie durchquerten den Salon, doch bevor Swithin die Tür öffnen konnte, sagte Liddon: »Warten Sie. Ich habe auch noch ein ›was wäre, wenn‹ für Sie.«
    »Ich kriege allmählich Übung darin.«
    Liddon sagte: »Was wäre, wenn Sie etwas so Erstaunliches erlebten, dass es Ihr Lebenskonzept auf den Kopf stellen und Ihre Vorstellung davon, wie es auf der Welt zugeht, sprengen würde?«
    »Erstaunliches – was denn?«
    »Das spielt keine Rolle. Sagen wir einfach nur, da ist etwas passiert, etwas, das Sie kaum begreifen und das Ihnen wirklich Kopfzerbrechen bereitet.«
    »Hatten Sie eine Nahbegegnung mit der Dritten Art oder so was?«
    »Nein. Etwas noch Erstaunlicheres. Sagen wir einfach, wenn man so etwas erlebt, dann muss man sich ziemlich viele Gedanken machen. Aber angenommen, Sie hätten erkannt, dass die Gefahr besteht, Sie müssten sich selbst grundlegend ändern, wenn Sie genug darüber nachdächten. «
    »Was heißt grundlegend?«
    Liddon deutete mit einer ausholenden Geste auf den eleganten Salon mit den Antiquitäten von unschätzbarem Wert, und es war klar, dass er darüber hinaus das

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