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Die Unbezähmbare

Die Unbezähmbare

Titel: Die Unbezähmbare Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nalini Singh
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Palast gibt, steht das Schicksal des Landes unter einem günstigen Stern.”
    Harte Muskeln bewegten sich unter ihren Händen. Überrascht blickte Jasmine auf. Mit feuerroten Wangen nahm sie die Hände von Tariqs Schenkel und zog sich in ihre Ecke zurück.
    “Das, liebste Mina”, sagte Tariq, während sie im Innenhof des Palastes anhielten, “ist etwas, das dir jederzeit gestattet ist.”
    Ihr war heiß geworden, teils aus Verlegenheit, teils aus Verlangen. “Was?”, fragte sie verwirrt.
    “Mich zu berühren.”
    Jasmine stockte der Atem. Hatte Tariq damals, als sie erst achtzehn war, große Geduld gehabt und sie in keiner Weise gedrängt, so war er jetzt offenbar nicht mehr bereit zu warten.
    Sie stiegen aus und befanden sich in einem üppigen Garten, der durch hohe Wände vor neugierigen Blicken geschützt war. Ein Granatapfelbaum, dessen Zweige sich unter der Last seiner Früchte nach unten bogen, stand in einer Ecke, ein Feigenbaum in einer anderen. Ein herrlicher Blütenteppich überzog den Boden.
    “Es sieht aus wie aus ‘Tausendundeine Nacht’. Es fehlt nur noch, dass ein Pfau auf der Bildfläche erscheint.”
    “Diese Gärten sind freitags für jedermann geöffnet. Ich mische mich dann unters Volk. Wer mit mir sprechen will, kann es tun.”
    Jasmine blickte ihn erstaunt an. “Einfach so?”
    Tariqs Griff um ihre Hand wurde fester. Sein schwarzes Haar glänzte in der Sonne. “Hast du etwas dagegen?”
    “Nein. Nach allem, was ich weiß, verehrt dich dein Volk.” Sie senkte den Kopf, um seinem durchdringenden Blick auszuweichen. “Ich dachte nur … wegen deiner Sicherheit.”
    “Würdest du mich vermissen, meine Jasmine, wenn ich nicht mehr da wäre?” Die Frage rutschte ihm heraus, trotz seiner bisher durchgehaltenen Selbstkontrolle. Sie verriet mehr über seine Gefühle, als er bereit war, sich selbst einzugestehen.
    “Was für eine Frage! Natürlich würde ich dich vermissen.”
    Und doch hatte sie ihn verlassen, hatte sein Herz bluten lassen. “Das ist eine alte Tradition in unserem Land. Zulheil ist klein, aber reich. Und das wird nur so bleiben, wenn das Volk zufrieden ist. Niemand würde mir etwas tun, denn man weiß, dass ich mich um die Belange der Menschen kümmere.”
    “Und Fremde? Ausländer?”
    Tariq konnte ein Lächeln nicht unterdrücken. Der angespannte Ausdruck auf Jasmines Gesicht erinnerte ihn an das unschuldige, junge Mädchen, das einst sein Herz gewonnen hatte. “Sobald ein Fremder unsere Grenzen überschreitet, sind wir darüber informiert.”
    “Dein Fahrer wollte mir weismachen, das hier sei ein Taxi.”
    Etwas rührte sich in ihm beim Klang ihres leisen Lachens. Er hatte sich zu lange zu sehr nach ihr gesehnt. Rasch verdrängte er diese Gefühle. Diesmal würde er Jasmine weder sein Vertrauen schenken noch sein Herz. Die Wunden, die sie ihm zugefügt hatte, waren längst nicht verheilt.
    “Als Fahrer ist Mazeel sehr gut, als Schauspieler weniger.” Tariq sah sich um, als sich Schritte näherten.
    “Eure Hoheit.” Der Mann mit den dunklen Augen, deren Blicke sich mit kaum verhüllter Missbilligung auf Tariq richteten, war Jasmine vertraut. Tariq schien sich nichts aus diesem unausgesprochen Vorwurf zu machen.
    Hiraz mochte ihn seinen Ärger spüren lassen, doch er war viel zu loyal, um nicht Stillschweigen zu wahren, wann immer es nötig war.
    “Du erinnerst dich an Hiraz.” Tariq nickte seinem Chefberater und engsten Freund zu.
    “Natürlich”, erwiderte Jasmine. “Es ist schön, Sie wiederzusehen, Hiraz.”
    Hiraz verbeugte sich steif. “Madam.”
    “Bitte nennen Sie mich Jasmine.”
    Tariq legte die Hand auf Jasmines Rücken und erschrak darüber, wie zerbrechlich sie sich anfühlte. Er wehrte sich nicht gegen das Gefühl, sie beschützen zu müssen. Wie zornig er auch auf sie sein mochte, sie unterstand jetzt seinem Schutz. Sie war sein.
    “Hiraz billigt nicht, was ich mit dir vorhabe.” Es klang wie eine Warnung.
    “Hoheit, ich würde gerne mit Ihnen sprechen.” Hiraz zwinkerte verschwörerisch, doch seine Haltung blieb steif und formell. “Ihr Onkel ist mit seinem Hofstaat angekommen, genau wie alle anderen.”
    “Und er nennt mich nur Hoheit wenn er mich ärgern will”, murmelte Tariq. “Es ist keineswegs meine normale Anrede.”
    Hiraz seufzte und gab sein formelles Getue auf. “Du hast es also wirklich getan.” Sein Blick ruhte auf Jasmine. “Wissen Sie, was er vorhat?”
    “Genug”, sagte Tariq scharf.
    Hiraz hob nur eine Braue

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