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Die UnderDocks

Die UnderDocks

Titel: Die UnderDocks Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Schlueter
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Gelächter von Tanja und Kevin.
    »Roboter!«, kicherte Kevin. »Der war gut. Kennst du jemanden mit eigenem Hausroboter? Ich meine, wir sind hier nicht in Hollywood.«
    »Oder in der Hafencity«, ergänzte Tanja. »Also, da soll es Leute geben, die einen haben.«
    Leon biss sich auf die Lippen. Er hätte sich ohrfeigen können. Natürlich kamen Tanja und Kevin aus Downtown. Kevin war Einbrecher! Was hatte er sich gedacht, in welchen Verhältnissen die beiden lebten? Geflissentlich verschwieg Leon, dass sie zu Hause zwei Roboter besaßen.
    Vermutlich wurden Kevin und Tanja also eine Zeit lang nicht vermisst. Für Leon schien das einer der Gründe zu sein, dass die beiden überhaupt hier waren. Die Sharks kannten ihre Opfer offenbar sehr genau.

    Und jetzt konnten sie hier nicht weg, weil Kevin kein Werkzeug besaß und Leon nicht vor den Augen der beiden preisgeben wollte, dass er durch Wände gehen konnte. Selbst wenn er bereit gewesen wäre, es zu verraten, hätte er die beiden nicht mitnehmen können. Ihm musste etwas anderes einfallen. Die Hilfe von Kevin the key fiel aus. Oder?
    »Sag mal?«, begann Leon. »Was bräuchtest du denn für Werkzeug?«
    Kevin schaute ihn verständnislos an. »Das sieht man doch. Total altertümlich. Einen Dietrich!«
    »Einen Dietrich?«, entfuhr es Leon. »Wo gibt es denn noch Schlösser, die man damit aufmachen könnte?«
    Kevin zog die Schultern hoch. »Hier. Ich kann mir nur einen Grund vorstellen. Scannertüren sind alle irgendwo registriert. Für den Notfall. Damit im Zweifel auch die Feuerwehr Zugang zu den Räumen hat. Die einzigen Türen, oder besser gesagt: Schlösser, die man nicht registrieren muss, sind Schlösser mit Schlüssel, weil man sie leicht aufbrechen kann. Wenn man Werkzeug hat.«
    »Du meinst ...?« Leon warf einen Blick auf die Tür und sah jetzt auch das alte Schloss. Das war ihm vorher gar nicht aufgefallen. Er ging in die Hocke, kniff ein Auge zu und blinzelte durch das Schlüsselloch. Er konnte nicht hindurchschauen. Und dasbedeutete: Der Schlüssel steckte auf der anderen Seite!
    »Ich hab eine Idee!«, versprach Leon. »Aber nur unter einer Bedingung.«
    »Bedingung?«, wiederholte Kevin mit säuerlicher Miene.
    »Wie blöd ist das denn?«, meckerte Tanja. »Das ist ja wohl noch schlimmer als auf dem Sozialamt!«
    Leon schaute sie nur ernst an.
    Tanja gab auf. Sie erkannte, dass sie keine Alternative hatte.
    »Also?«, seufzte sie. »Was ist die Bedingung?«
    »Augen zu!«, verlangte Leon.
    »Augen zu?«, wiederholte Tanja, die glaubte, sich verhört zu haben. »Wie bist du denn drauf?«
    »Ich tu dir nichts!«, versprach Leon.
    »Ts! Natürlich nicht! Das würde ich dir auch nicht raten, Zwerg!«
    »Also, schließt ihr jetzt eure Augen oder nicht?«
    »Okay!«, willigte Kevin ein. »Da bin ich ja mal echt gespannt auf deine Idee.«
    »Ich aber auch«, warnte Tanja. »Also, wenn die Idee nicht richtig gut ist, dann ...«
    »Augen zu!«, befahl Leon. Er vertraute allerdings nicht darauf, dass die beiden das lange durchhalten würden.
    Obwohl es Tanja bestimmt leichterfiel, die Augen,als den Mund geschlossen zu halten. Letzterer jedenfalls öffnete sich schon wieder: »Sagst du, wann wir wieder die Augen öffnen können? Ich meine, wir sehen ja nichts und können deshalb nicht selbst einschätzen, wann ...«
    »Jetzt!«, antwortete Leon.
    »Was, jetzt?«, fragte Tanja.
    »Ihr könnt die Augen wieder aufmachen«, sagte Leon – und hielt ihnen den Schlüssel entgegen. Er hatte sich beeilt, seinen Arm durch die Wand zu stecken, den Schlüssel aus dem Schloss zu ziehen, mit der Faust zu umschließen und auf dieses Weise durch die Wand hereinzuziehen.
    »Wow!« Kevin stieß einen leisen Pfiff aus. »Wie hast du das denn angestellt?«
    »Mein Geheimnis«, wiegelte Leon ab.
    »Vielleicht sollten wir ihn in Zukunft lieber the key nennen«, stichelte Tanja.
    »Ach ja?«, gab Kevin unwirsch zurück. »Und vielleicht sollten wir dich einfach hierlassen, um die Bewacher totzuquatschen!«
    Leon stieß einen weiteren Seufzer aus, steckte den Schlüssel in die Tür und schloss auf.
    Sie traten hinaus in den tristen, kahlen Flur, der zu beiden Seiten ins Endlose weiterzuführen schien.
    »Links oder rechts?«, fragte Kevin.
    Das hatte sich Leon auch gerade gefragt, als Tanjaschnurstracks mit den Worten »nach links!« rechts abbog.
    »Das ist rechts!«, rief ihr Leon nach.
    Tanja blieb stehen, drehte sich zu Leon um, zuckte mit den Schultern und antwortete: »Na und?

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