Die UnderDocks
den Hintern jage, dann springst du aber!«
Linda schaute ihn böse an. »Was soll das?«
Pep verlor die Lust zu weiteren Erklärungen. Lieber wollte er Linda gleich vorführen, was er konnte. Er schaute sich nach einem geeigneten Zielobjekt um, lud die Armbrust und schoss den Minipfeil in ein Straßenschild.
»Und?«, fragte Linda.
»Ich trage keine Technikleidung«, erinnerte Pep. »Aber du. Gib mal in deinen Monitor folgende IP-Nummer ein.«
Er nannte Linda eine Zahlenfolge, die sie auf einer virtuellen Tastatur in ihrem Ärmel eintippte. Plötzlich erschien ein Bild der Straße auf ihrem Bildschirm.
»Das ist eine Überwachungskamera dieser Straße. Na und? Was soll ...?« Sie unterbrach sich und hoberstaunt die Augenbrauen. »Das ist keine offizielle Überwachungskamera, sondern ...«
Pep nickte. Ein breites Grinsen überzog sein Gesicht. »... die Kamera in meinem Miniatur-Pfeil. Genau.«
»Wow!«, staunte Linda. »Die ist aber wirklich klein.«
»Aber die hat es in sich«, versprach Pep.
Allmählich begann Linda zu begreifen, was Pep mit seiner Pfeil-Cam vorhatte. »Bevor wir uns in die Piratenhöhle begeben, können wir sie erst mal mit der Kamera ausspähen. Wir müssen es nur irgendwie schaffen, den Pfeil in die Höhle zu schießen.«
Pep grinste sie an: »Ich weiß auch schon wie.«
Ab ins Wasser!
»Wir sollten sehen, dass wir hier wegkommen«, drängte Leon. Er konnte nur hoffen, dass Kevins Fähigkeiten als the key nur halb so gut waren, wie er von sich selbst behauptete.
Kevin hatte nichts dagegen. Im Gegensatz zu seiner Schwester.
»Wie weg? In diesem Aufzug?« Sie zeigte empört an ihrem Operationshemdchen herunter. »Seid ihr nicht mehr ganz bei Sinnen? So gehe ich nicht auf die Straße. Stellt euch vor, ich treffe jemanden, den ich kenne.«
»Ich kann mir nicht vorstellen, dass du jemandem begegnest, den du nicht kennst!«, erwiderte Kevin. Zur Erklärung wandte er sich an Leon. »Tanja kennt einfach jeden, weißt du?«
»Das ist total übertrieben. Nur weil du so selten aus deinem Bau herauskommst. Ich habe dir schon immer gesagt, du solltest mal ...«
»Ist ja gut jetzt!«, ging Leon energisch dazwischen. »Mann, Leute! Wir müssen hier weg!«
Tanja sah ihn böse an und fragte ihren Bruder: »Wer ist denn eigentlich dieser Zwerg?«
»Ich weiß nicht«, gestand Kevin. »Wenn du ihn nicht kennst, wie sollte ich ihn ...«
Leon stöhnte lauf auf. Wenn das so weiterging, dann standen sie in drei Wochen noch hier.
»Können wir das nicht alles später klären?«, bat er. »Wir. Müssen. Hier. Fort! Kapiert? Bevor die sonst was mit uns anstellen.«
»Wer?«, fragte Tanja.
Leon hätte sich vor Verzweiflung am liebsten die Haare ausgerupft. Aber natürlich hatte Tanja all seine Erklärungen für Kevin nicht mitbekommen, weil sie noch bewusstlos gewesen war. In Kurzversion erläuterte er, was er entdeckt hatte, bevor die beiden aufgewacht waren. Sogar von dem Labor und der merkwürdigen Kühltruhe berichtete er. Natürlich verschwieg er aber, wie er von dort in diesen Raum gelangt war.
»Ich befürchte, hier laufen irgendwelche illegalen Experimente«, endete Leon seine Erklärung. »Und ich habe wenig Lust, Versuchskaninchen zu spielen. Aber solche scheint ihr zu sein. Denn ganz eindeutig wurdet ihr beide entführt.«
»Echt?«, fragte Kevin.
»Igitt!«, entfuhr es Tanja. »Und warum hauen wir nicht einfach ab?«
»Meine Rede«, seufzte Leon.
»Kevin!«, wies Tanja ihren Bruder an. »Kannst du nicht die Tür öffnen?«
Kevin kam Leon für einen Moment vor wie ihr Hausroboter Paul mit seiner Spezialfunktion: Er stand nur stumm da und schüttelte den Kopf.
»Das Problem ist«, gestand Kevin. »Ich hab kein Werkzeug dabei!«
»Werkzeug?«, stammelte Leon.
»Natürlich!«, sagte Kevin. »Wie soll ich eine Tür aufbekommen ohne Werkzeug? Mit ’nem Zauberspruch?« Er kicherte über seinen eigenen Witz.
Leon fand das überhaupt nicht lustig. Sie saßen fest! Hilfe von außen war vorerst auch nicht zu erwarten. Weder Linda noch Pep wussten, wo er sich befand. Bei Kevin und Tanja schien es ähnlich zu sein.
Trotzdem fragte er noch mal nach: »Sag mal, vermisst euch eigentlich keiner? Es sieht so aus, als ob ihr schon ein paar Tage fort seid.«
»Unsere Mutter haben sie zur Landarbeit eingezogen«, erzählte Tanja. »Sonst hätten sie ihr die Stütze gestrichen.«
»Und wer passt zu Hause auf euch auf? Euer Roboter?« Leon dachte sich nichts bei der Frage, erntete aber großes
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