Die Unermesslichkeit
an?
Entschuldigung, sagte sie. Nichts. Ich mach mir bloß Sorgen um Mom.
Klar, sagte er. Er zog das Boot heran und machte einen Diener. Ihre Kutsche, Teuerste.
Danke, sagte sie und stieg an Bord.
Kalt beim Überqueren des Sees. Rhoda zog die Kapuze ihres Mantels enger und blickte zur Seite, um ihr Gesicht aus dem Wind zu nehmen. Sonst natürlich keiner hier draußen. Wie viele Seen in Alaska waren sogar noch weniger bevölkert? Wie viele Seen waren über endlose Täler und Bergketten verstreut, die nie ein Mensch aufgesucht hatte? Skilak konnte sich anfühlen wie die Wildnis. Es ließ sich leicht vergessen, dass dies einer der wenigen Brückenköpfe in einem schmalen Besiedlungsstreifen war und dass ringsum Wildnis herrschte, die sich unvorstellbar weit erstreckte. Was dort passierte, wusste keiner. Etwas Verlockendes an der Wildnis, etwas Einladendes und Einfaches, doch in Wahrheit wurden die Räume, wenn man sie einmal betreten hatte, viel größer. Hart und kalt und unversöhnlich. Selbst Caribou Island war zu weit weg.
Der See wuchs während der Überfahrt. Dehnte sich aus wie immer und machte aus dem gegenüberliegenden Ufer Inseln, brach Landstücke ab und formte sie.Der neckische Bogen von Frying Pan, dann der massivere Brocken Caribou. Das Festland dahinter tiefer und morastiger, Elchland mit schwarzen Krüppelfichten und toten, von Käfern erledigten Hainen. Hunderte graubrauner Stämme nackt vor dem Himmel, jetzt weiß abgezeichnet. Im ruhigeren Wasser der Rückseite von Caribou glitten sie dahin, hielten in einem Bogen auf das exponierte Ufer zu, an dem ihre Eltern ihre Hütte bauten. Rhoda würde dem ein Ende bereiten und sie nach Hause bringen. Und dann konnte sie sich auf ihre Angelegenheiten konzentrieren, auf die Planung ihrer Hochzeit. Ein grüner Steilhang über blauem Meer, weit weg von hier. Steile Berge und Wasserfälle in Hanalei Bay, dem Anfang der Na-Pali-Küste. Fantastisch würde das werden. Und alle wären dort, würden nach der Trauung im weichen warmen Sand laufen. Sie würde in ihrem Hochzeitskleid am Strand entlanglaufen, an Jims Arm, ihre Eltern und Mark hinterher, die Schuhe von sich werfen und die Füße das warme Wasser spüren lassen, hinter sich das Kleid, ob der Saum nass wurde oder nicht. Ein sorgloser Ort, ein Tag, von dem sie ihr ganzes Leben geträumt hatte, ein Anfang, endlich.
Danksagung
I ch schätze mich glücklich. Meine Lektorin Gail Winston ist großartig. Meine Agenten – Kim Witherspoon, David Forrer, Lyndsey Blessing und Patricia Burke von Inkwell – haben offensichtlich unendliche Geduld. John L’Heureux ist seit Ewigkeiten mein Mentor. Und die University of San Francisco, an der ich unterrichte, hat mir die Freiheit eingeräumt, zu schreiben. Dann ist da noch meine Frau Nancy Flores, die auch heiter war, als es kein Buch, keinen Job und kein Geld gab und ich ein Jahr lang jeden Tag denselben Pullover trug.
Eine ganze Menge Leute in Alaska haben mir geholfen. Besonders Mike Dunham von der Anchorage Daily News , aber auch Andromeda Romano-Lax und Deb Vanasse von 49 Writers, Rich King, der mich auf seinem Fischerboot mitgenommen hat, der lustige, großzügige Rob Ernst, der mir bei zahlreichen Gelegenheiten geholfen hat, und mein guter Freund Steve Toutonghi, der erste Leser des Manuskripts.
Danken möchte ich auch Tom Bissell, dessen Rezension von Legend of a Suicide in der New York Times dazu geführt hat, dass Caribou Island in mindestens acht Sprachen und fünfzig Ländern erscheinen wird,und Lorrie Moore, die Legend of a Suicide für den New Yorker Book Club ausgewählt hat. Dies sind Momente von Großzügigkeit, die ein Leben verändern, und dafür bin ich dankbar.
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