Die ungehorsame Tochter
«Praetur» genannt. Dass der gleich vier Senatoren vorstanden, zeigt die Bedeutung und Vielzahl der Aufgaben.
Diese Praetoren waren bzgl. «Criminalsachen» in etwa der heutigen Staatsanwaltschaft mit einer guten Prise Kriminalpolizei
ähnlich.
Zuckerrüben
Hier wird bzgl. des Rübenzuckers hemmungslos die Geschichte der Naturwissenschaften geplündert. Tatsächlich gilt Andreas Sigismund
Markgraf (1709 – 1782) als Entdecker des Rübenzuckers. Der Sohn eines königlich-preußischen Hofapothekers, späteres Mitglied und Direktor der
Akademie d. Wissenschaften, galt als der «erste Chemikus Deutschlands». Er arbeitete als erster Chemiker mit dem Mikroskop,
zu seinen zahlreichen Entdeckungen zählt die Ameisensäure. 1747 fand er im Saft der Runkelrübe Kristalle, die er als reinen,
mit dem Rohrzucker chemisch identischen Zucker identifizierte. Wofür er vor allem Spott erntete. Erst sein Schüler und Nachfolger
Franz Carl Achard (1753 – 1881) erbat vom König ein Darlehn, bekam das Gut Kunern in Schlesien, wo er 1801 die erste (ziemlich erfolglose) Zuckerrübenfabrik
eröffnete. Unter Napoleon entstanden Zuckerfabriken in Frankreich, dann auch in Deutschland. Die Veredelung der Runkel- zur
Zuckerrübe gelang erst 1850.
DANKSAGUNG
Bis auf einige historisch bedeutende Persönlichkeiten wie z. B. Carl Philipp Emanuel Bach oder Dr. Philipp Gabriel Hensler, die anno 1769 tatsächlich in Hamburg bzw. Altona gelebt haben, sind Personen und Handlung dieses
Romans Produkte meiner Phantasie. Ähnlichkeiten mit vergangener oder gegenwärtiger Realität wären reiner Zufall.
Wieder konnte ich aus dem großen Fundus der Fachliteratur und der Museen, Bibliotheken und Archive schöpfen. Für die Unterstützung
bei meiner Recherche zu diesem Buch danke ich vielen, besonders Dr. Brigitte Wolf, Abt. Strom- und Hafenbau der Wirtschaftsbehörde, Ältermann Merkens von der Bundeslotsenkammer, Meike Annuss,
Altonaer Museum/Norddeutsches Landesmuseum, Susanne Mehrkühler, Deutsches Zollmuseum, den Mitarbeiterinnen der Commerzbibliothek
der Handelskammer (alle Hamburg), dem Staatsarchiv der Freien und Hansestadt Hamburg und Andreas Rommerskirchen, Waldökologe
im Nationalpark Hochharz. Fachliche Fehler, die sich eventuell eingeschlichen haben, gehen einzig auf mein Konto.
Wer sich in Geschichte und Geschichten der Orte und Zeit dieses Romans auskennt, wird vielleicht zwei besonders gravierende
Veränderungen der historischen Realität entdecken.
Erstens: Der 19. März 1769, in diesem Roman ein ganz gewöhnlicher Sonntag, war tatsächlich der Palmsonntag,der Beginn der Karwoche, die ich, um den Handlungsablauf nicht zu komplizieren, einfach unterschlagen habe.
Zweitens: Die Harzschlucht gibt es in der hier geschilderten Form bei Wernigerode nicht, und wo der von mir dorthin versetzte
Kreuzstein tatsächlich gestanden hat, ist im Glossar nachzulesen.
Petra Oelker
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Informationen zum Buch
Der Winter des Jahres 1769 ist lang und eisig. Die Schifffahrt in den Häfen von Hamburg und Altona ruht, nicht aber der Streit
zwischen den Neumühlener Lotsen und ihren Konkurrenten vom hannöverschen Südufer. Als an einem nebelkalten Märzmorgen die
Tochter des Neumühlener Oberlotsen tot in der Elbe gefunden wird, glaubt niemand an einen Unfall. Matthias Paulung, heimlicher
Verlobter der Toten, gerät unter Mordverdacht. Wieder einmal macht sich die Komödiantin Rosina zusammen mit Großkaufmann Claes
Herrmanns und Weddemeister Wagner an die Lösung eines mörderischen Rätsels …
Informationen zur Autorin
Petra Oelker, geboren 1947, arbeitete als Journalistin und Autorin von Sachbüchern und Biographien. Mit «Tod am Zollhaus»
schrieb sie den ersten ihrer erfolgreichen historischen Kriminalromane. Zu ihren in der Gegenwart angesiedelten Romanen gehören
«Der Klosterwald» und «Tod auf dem Jakobsweg».
Impressum
Rowohlt Digitalbuch, veröffentlicht im Rowohlt Verlag, Reinbek bei Hamburg,
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