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Die universellen Lebensgesetze des friedvollen Kriegers

Die universellen Lebensgesetze des friedvollen Kriegers

Titel: Die universellen Lebensgesetze des friedvollen Kriegers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Millman
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Herzen heraus die Frage beantworten: ‹Wenn ich jetzt unter der Führung eines weisen, liebevollen, mitfühlenden Gottes stünde, wie würde ich mich wohl in dieser Situation verhalten?› Anschließend höre auf die Stimme deines Herzens und auf dein höheres Selbst. Dann wirst du wissen, was zu tun ist, und auch den Mut und die Liebe aufbringen, es wirklich zu tun — denn der Geist wirkt tatsächlich durch dich, auch wenn du dir dessen vielleicht nicht bewußt bist.»
    «Ich bin mir nicht sicher, wie ich die Sache anpacken soll», gestand ich.
    «Öffne dich einfach dem Leben auf allen Ebenen, die dir zugänglich sind. Im Laufe der Zeit wird dir diese Ergebung ins Schicksal immer selbstverständlicher werden, bis du eines
Tages die Regenwolken am Himmel genauso freudig akzeptierst wie das Glück eines sonnigen Tages. Und vergiß nicht, stets locker und entspannt zu bleiben! Durch Entspannung bringt es unser Körper zustande, sich dem Augenblick hinzugeben und sich von allen festen Vorstellungen zu lösen. So bleiben wir flexibel und können auf jede Situation immer wieder neu und zwanglos reagieren, ohne irgendwelche Werturteile oder Erwartungen.»
    In diesem Moment blickten wir hoch und sahen die Katze, die mich das Gesetz der Gegenwart gelehrt hatte, hoch aufgerichtet auf einem Felsbrocken sitzen. «Ihre Majestät hält Hof», bemerkte ich.
    Natürlich sah die weise Frau auch darin wieder eine neue Gelegenheit für Anschauungsunterricht. «Ist dir schon einmal aufgefallen, lieber Wanderer, wie hartnäckig Katzen ihr Ziel verfolgen?»
    «Ja», antwortete ich und blickte immer noch unverwandt zu der Katze empor.
    «Aber wenn sie auf ein Hindernis stoßen», fuhr sie fort, «setzen sie sich hin, entspannen sich und nutzen die Gelegenheit, um ihre Pfoten zu lecken. Wenige Menschen beherrschen die Kunst des Nachgebens so gut wie Katzen und Kampfsportmeister.»
    «Was hat Nachgeben denn mit Kampfsport zu tun?»
    «Die Bewegungen der höchsten Kampfsportarten sind fließend und elastisch wie Wasser. Ein Kampfsportler geht auf die Attacken seines Gegners ein, statt sich gegen sie zu wehren oder starr und unflexibel zu agieren. Diese Kunst lehrt uns zu ziehen, wenn wir geschoben werden, und zu schieben, wenn wir gezogen werden, oder, anders ausgedrückt, mit den Kräften des Lebens zu verschmelzen, statt unsere Energie im Widerstand zu vergeuden.»
    Sie hielt inne und blickte stumm zu den Hügeln empor.
Dann wandte sie mir wieder ihr Gesicht zu. «Vor langer, langer Zeit, im feudalistischen Japan, war ich einmal ein junger Samurai, der es im Schwertkampf zur Meisterschaft bringen wollte. Ich trainierte jeden Tag stundenlang, übte Schwerthiebe, Abwehr- und Ausweichmanöver. Schließlich fand ich einen Meister, der bereit war, mich zu unterweisen, aber er sagte nie etwas über meine Technik und wiederholte immer nur, das sei Nebensache. Viel wichtiger sei es, sich von jedem Gedanken an Sieg, an Sicherheit oder an den Kampfablauf zu lösen. Nur der Kämpfer, der sein kleineres Ich mit all seinen Wünschen, Ängsten und inneren Fesseln aufgeben könne, bleibe entspannt und konzentriert. Im Zweikampf sei Ergebung in den Tod gleichbedeutend mit Überleben; wenn man sich dagegen ans Leben klammere, verliere man es. Verstehst du, was ich meine? Dieses Gesetz gilt also auch für Situationen, in denen es um Leben und Tod geht. Je mehr du dich von deinen inneren Bindungen löst, um so freier wirst du.»
    Die weise Frau ahnte schon im voraus meine nächste Frage und fügte hinzu: «Man muß nicht sein Haus oder seine irdischen Güter verschenken, um sich von seinen inneren Bindungen zu lösen; es kommt vielmehr auf die innere Bereitschaft an, alles, was einem begegnet, freudig zu akzeptieren.»
    «Aber wann läßt sich dieses Gesetz denn im Alltagsleben anwenden?»
    Die weise Frau lachte. «Du solltest lieber fragen, wann es sich nicht anwenden läßt. Stell dir irgendeine unangenehme Situation vor, der du normalerweise ausweichen oder gegen die du dich wehren würdest. Dann ergib dich völlig in diese Situation, verwandle sie in etwas Positives und mach das Beste daraus. Natürlich sollst du deinen edlen Impulsen nachgeben und dich um positive Veränderungen
in deiner Welt bemühen. Aber mach es wie die Katze: Vergeude keine Energie mit unnötigem Widerstand oder mit dem Ärger über Dinge, die du nicht beeinflussen kannst.»
    Wir blieben stehen und ließen unsere Blicke über die sanft gewellte Hügellandschaft unter uns

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