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Die universellen Lebensgesetze des friedvollen Kriegers

Die universellen Lebensgesetze des friedvollen Kriegers

Titel: Die universellen Lebensgesetze des friedvollen Kriegers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Millman
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schweifen. Die weise Frau setzte sich auf dem grasbewachsenen Abhang nieder, und ich tat das gleiche. Dann fuhr sie mit leiser, beinahe ehrfürchtiger Stimme fort: «Ich gebe zu, es ist schwierig, dieses Leben mit all der Habgier, allen Schmerzen und Ungerechtigkeiten in der Welt zu akzeptieren. Doch mit der Zeit wirst du in allen Menschen und Dingen einen Aspekt des Geistes sehen und einfach darauf vertrauen, daß sich trotz unserer Probleme alles im Universum so entwickelt, wie es sein muß. Dieses Nachgeben ist ein Akt der Demut. Wir akzeptieren damit das Leben als ein Geheimnis, dessen Tiefen unser Geist nicht ergründen kann. Wie Isaac Bashevis Singer einmal gesagt hat: ‹Das Leben ist Gottes Roman; also müssen wir es auch Gott überlassen, ihn zu schreiben.›
    Ich kann dir versichern, lieber Wanderer», sagte sie abschließend, «daß das Gesetz des Nachgebens dir den Weg zu einem natürlichen Zustand der Gnade weisen wird. Es wird deinen Glauben zum Erblühen bringen und dich deine Verwandtschaft mit allen Geschöpfen dieser Welt fühlen lassen. Diese bahnbrechende Erkenntnis wird schließlich deine Entwicklung beschleunigen und dich auf dem Weg dessen, was für einen Menschen möglich ist, einen großen Schritt weiterbringen. Sie wird dich mit einem Schlag in eine spirituelle Realität hineinversetzen, die schon lange vor der Welt der Materie existierte.»

Das Gesetz der Einheit
Erinnere dich an deine Verbindung mit dem Universum

    Wir kommen als Einzelwesen
mit unterschiedlichen Schicksalen auf diese Welt;
doch wie jeder Regentropfen
ein Teil des Meeres ist,
so sind auch wir winzige Tröpfchen
im Ozean des Bewußtseins,
ein Teil vom Körper Gottes.
In dieser höchsten Wahrheit,
daß wir alle eine große Familie sind,
kannst du Liebe und inneren Frieden finden.
Laß die Bürde
deiner Angst, deines Grolls und Neides hinter dir
und laß dich von den Flügeln dieser Erkenntnis
ins grenzenlose Land des Mitgefühls emportragen.
     
    Oh, nicht getrennt sein,
nicht durch die leiseste Wand
vom Gesetz der Sterne geschieden.
Das Innere- was aber ist es?
wenn nicht gesteigerter Himmel,
durchwirbelt von Vögeln und tief
von den Winden der Heimkehr.
    Rainer Maria Rilke

    D er Wind trieb Wolken von der Küste herüber. Ein kurzer Regenschauer ergoß sich über das Land, und im Nordosten schimmerte ein Regenbogen. An einem besonders schönen Aussichtspunkt blieben wir stehen, und die weise Frau sprach von dem letzten Gesetz, das sie mir erklären wollte, ehe wir uns wieder trennen mußten.
    «Das Gesetz der Einheit», begann sie, «ist eine ganz besondere Herausforderung für uns beide, denn da es etwas Transzendentes ist, kann man es nur von einer höheren Bewußtseinsstufe aus verstehen. Deshalb wirst du das, was ich dir jetzt sage, vielleicht zunächst nur mit dem Verstand begreifen. Doch meine Worte werden wie Samenkörner in deinem Herzen keimen, und dann kann sich dein Leben für immer verändern. Das Gesetz der Einheit weckt in uns die große Erkenntnis, daß wir gar nicht so sehr voneinander getrennt sind, wie es auf den ersten Blick scheint; im Gegenteil: im Grunde sind wir Ein Wesen und Ein Bewußtsein.»
    «Ich will ja nicht respektlos sein», warf ich ein, «aber was besagt das schon? Ich meine, was hat dieses Gesetz mit unserem täglichen Leben zu tun?»
    «Das wird dir schon noch klar werden», antwortete sie. «Das Gesetz der Einheit ist für unser kleines Ich nicht leicht erfaßbar, weil es unserer alltäglichen Wahrnehmung widerspricht. Also wollen wir zunächst einmal einräumen, daß wir auf der Ebene der Alltagsrealität tatsächlich alle einen individuellen Körper, einen individuellen Geist und individuelle Emotionen besitzen. Wenn mir ein Gedanke kommt, muß er nicht unbedingt gleichzeitig auch in deinem Kopf aufsteigen; ich kann im Augenblick etwas ganz anderes empfinden als du; und wenn ich mir das Schienbein anschlage, spürst du nichts von diesem Schmerz.
    Das Gesetz der Einheit ist ein Widerspruch in sich. Es ist gleichzeitig wahr und falsch, je nachdem, von welcher Bewußtseinsebene du es betrachtest. Ob wir Ein Einziges Wesen oder viele verschiedene Individuen sind, hängt mehr von unserer Perspektive ab als von der objektiven Realität. Nach unserem herkömmlichen Wissen sind wir eindeutig voneinander getrennte Individuen; doch unsere höhere Weisheit flüstert uns zu, daß wir Eins sind. Von einem höheren Blickwinkel aus sind wir alle ein und dasselbe Bewußtsein, das

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