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Die universellen Lebensgesetze des friedvollen Kriegers

Die universellen Lebensgesetze des friedvollen Kriegers

Titel: Die universellen Lebensgesetze des friedvollen Kriegers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Millman
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Gefühle zu verleugnen. Im Gegenteil: Man muß sie verändern. Ergebung in sein Schicksal lernt man, indem man die Dinge aus einem anderen Blickwinkel sieht.» Die weise Frau ging ein paarmal auf und ab, als suche sie nach den richtigen Worten. «Ich will dir das an einem Beispiel erklären: Wenn du ein Sportler wärst, würde dein Trainer dich vielleicht an einem Tag übermäßig loben und dir am nächsten Tag ein sehr anstrengendes Übungsprogramm abverlangen. Das alles könntest du als Teil deiner Ausbildung akzeptieren, ja sogar dankbar dafür sein. Das gleiche gilt auch fürs tägliche Leben. Der Geist ist dein Trainer, lieber Wanderer, und das Leben ist dein Übungsplatz. Deshalb frage ich dich: Warum kannst du eine Reifenpanne oder eine Grippe denn nicht tatsächlich als wichtigen Bestandteil deines inneren Lern- und Wachstumsprozesses sehen?»
    «Natürlich kann man die Dinge auch so betrachten. Aber ich habe mir noch nie vorgestellt, wie ich mich einem platten Reifen ergebe», witzelte ich.
    «Im Grunde genommen rät dieses Gesetz dir nichts anderes, als dich dem Augenblick zu ergeben», entgegnete die weise Frau lächelnd. «Du solltest alles hinnehmen, was dir begegnet, auch deine eigenen Reaktionen darauf. Also sollst du nicht nur die Höhen und Tiefen des Lebens akzeptieren, sondern auch dich selbst — deinen Körper, deine Gedanken und deine Gefühle.»
    «Du meinst, das Leben wird leichter, wenn ich mich selbst anzunehmen lerne und zu allem, was passiert, ja sage?»
    «Das Leben wird dich auch weiterhin mit immer neuen Herausforderungen und Prüfungen konfrontieren», sagte sie.
«Aber wenn du dich dem Leben ganz locker und entspannt hingibst, wirst du selbst deinen Schwierigkeiten eine angenehme Seite abgewinnen. Sie werden dir eher als interessantes, schwieriges Spiel oder als Puzzle erscheinen.»
    «Das ist leichter gesagt als getan!»
    «Alles ist leichter gesagt als getan!» rief sie. «Also fang bei den kleinen Dingen an. Wenn du eine unbedeutende Meinungsverschiedenheit mit jemandem hast, akzeptiere den Standpunkt deines Gegenübers und warte ab, was geschieht. Schüttle kleine Enttäuschungen einfach von dir ab. Befolge den Ratschlag Epiktets, jenes griechischen Weisen, der seinen Schülern empfahl: Ihr müßt lernen, euch zu wünschen, daß alles so sein soll, wie es ist.»
    «Das ist das schwierigste aller Gesetze, die ich bis jetzt gelernt habe», meinte ich. «Es ist, als müßte ich einen Teil meiner Wünsche, Wertvorstellungen und Vorlieben aufgeben.»
    Das Gesicht der weisen Frau leuchtete von innen heraus, als sie antwortete: «Das Gesetz des Nachgebens respektiert die Heiligkeit einer jeden Seele und den göttlichen Funken der Individualität, der in ihr wohnt. Das brauchst du nicht aufzugeben, lieber Wanderer; du mußt nur aufhören, dir selbst im Weg zu stehen. Nicht viele Menschen geben ihren eigenen kleinen Willen zugunsten eines höheren Willens auf», fuhr sie fort, «die meisten möchten das tun, was ihnen selbst gerade am liebsten ist. Das ist verständlich. Aber das Leben gibt uns nicht immer das, was uns am liebsten ist, und unsere unerfüllten Wünsche und Sehnsüchte erzeugen innere Fesseln, Sorgen und Frustrationen. Nach deinem eigenen kleinen Willen zu handeln mag dir vorübergehend Befriedigung schenken, aber es bringt kein dauerhaftes Glück. Du bekommst im Leben nicht immer das, was du willst, also lerne, das zu wollen, was du bekommst. Dann lebst du im Einklang mit dem Gesetz des Nachgebens.»
    «Und wie kann ich dieses Gesetz im täglichen Leben praktizieren?» forschte ich.
    «Erst einmal frage dich in jeder Situation:     «Das wird ziemlich schwierig für mich werden.»
    «Es ist für jeden Menschen schwierig!» lächelte sie. «Aber es gehört nun einmal zum Leben, Mühen und Schwierigkeiten auf sich zu nehmen. Du mußt zunächst deine Energie und Aufmerksamkeit von den Wünschen und Sehnsüchten eines kleineren Willens auf die Weisheit eines höheren Willens lenken.»
    «Meinst du damit den Willen Gottes?»
    «Um zu beten: ‹Dein Wille geschehen›, brauchst du nicht unbedingt an einen äußeren Gott zu glauben. Du mußt dir nur aus der Tiefe deines

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