Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die unsichtbare Sonne

Die unsichtbare Sonne

Titel: Die unsichtbare Sonne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Poul Anderson
Vom Netzwerk:
Religion nicht an einem einzigen Nachmittag unterminieren!« sagte Pasqual.
    »Das weiß ich natürlich auch«, antwortete Schuster grinsend, »aber ich habe trotzdem erreicht, daß unser junger Freund genügend Stoff zum Nachdenken mit nach Hause genommen hat. Ich habe mit ihm über einige logische Probleme seines Glaubens gesprochen und ihm gezeigt, zu welchen Lösungen andere auf diesem Gebiet gekommen sind.«
    »Und?« fragte Mukerji.
    »Selbstverständlich haben wir nicht genügend Zeit gehabt, um mehr als ein halbes Dutzend Probleme zu diskutieren. Aber selbst das müßte genügen, denn ich bin überzeugt davon, daß Herktaskor mit seinen Freunden darüber spricht – und dann folgt automatisch eine Art Kettenreaktion, die zu einer Umwälzung der bestehenden Verhältnisse führen muß.« Schuster seufzte leise. »Ich fürchte nur, daß der Prozeß blutig verläuft«, schloß er dann. »Aber ich bin trotzdem der Meinung, daß eine Umwälzung auch der Bevölkerung zugute kommt, sonst hätte ich sie nicht in Gang gebracht, selbst um uns das Leben zu retten.«
    Pasqual starrte ihn an. »Das ist zu hoch für mich«, meinte er. »Glauben Sie wirklich, daß wir deshalb am Leben bleiben?«
    »Wenn es uns gelingt, den Generator innerhalb der nächsten Wochen hierherzuschaffen, bin ich davon überzeugt. Herktaskor ist kein Narr, obwohl er bisher alles getan hat, was seine Oberen für richtig hielten. Aber in Zukunft sucht er sich die Priester bestimmt sorgfältig aus, mit denen er über meine Ideen spricht. Sketulo kann eine Diskussion dieser Art nicht verbieten, und die anderen setzen sich bestimmt gegen ihn zur Wehr, wenn er es trotzdem versucht. Ich garantiere schon jetzt dafür, daß der alte Teufel für den Rest seines Lebens alle Hände voll zu tun hat!«
     
7
     
    Rebo Legnors-Kind, der Herzog von Gilrigor, hielt auf dem letzten Hügel vor der Stadt an und wies mit einer Hand in die Ebene hinab. »Aesca«, sagte er dabei nur.
    David Falkayn kniff die Augen zusammen, um besser sehen zu können. Für ihn war die Stadt nur ein dunkler Fleck zu beiden Seiten des Flusses. Aber dann erkannte er einen schlanken Metallpfeil und nickte begeistert. »Unser Schiff«, flüsterte er. »Wir haben es wirklich geschafft!«
    Rebo suchte die Felder und Obstgärten ab, die zwischen ihnen und ihrem Ziel lagen. »Offenbar stehen keine Truppen zum Angriff bereit«, sagte er dann. »Ich sehe, daß sich die Bürger der Stadt neugierig versammeln, aber Soldaten sind nicht zu erkennen. Die Priester müssen aber längst darüber informiert sein, daß wir kommen. Folglich steht fest, daß sie keinen Widerstand leisten wollen.«
    »Haben Sie das wirklich erwartet?«
    »Ich war mir nicht ganz sicher. Deswegen habe ich selbst so viele Bewaffnete mitgenommen.« Der Herzog richtete sich im Sattel auf. »Hätten sie uns angegriffen, wäre das Recht auf unserer Seite gewesen, so daß wir keine Bedenken mehr gehabt hätten. Nicht nur die Herzöge sind mit der Herrschaft der Priester unzufrieden … Meine Leute werden es bedauern, daß es nicht zu einem Kampf gekommen ist.«
    »Ich nicht«, versicherte Falkayn ihm.
    »Dabei haben Sie trotz Ihrer friedlichen Absichten mehr Schaden angerichtet, als ich den Priestern bei aller Anstrengung hätte zufügen können«, stellte Rebo fest. »Die Verhältnisse haben sich gründlich verändert, seitdem wir Wagen konstruieren können – weniger Arbeit, schnellere Beförderung von Gütern aller Art… Und ich habe die Absicht, die freigewordene Energie zur Eroberung der benachbarten Gebiete meines Herzogtums einzusetzen, in denen jetzt noch Barbaren leben. Dann habe ich genügend Einfluß, um bei allen Entscheidungen ein wichtiges Wort mitreden zu können. In Zukunft sind Sie und Ihre Landsleute hier immer willkommen.«
    Falkayn sah beschämt zu Boden. »Ich möchte Sie nicht belügen, mein Freund«, antwortete er langsam. »Vielleicht kommen nie wieder Fremde nach Larsum.«
    »Das habe ich bereits gehört, aber bewußt ignoriert«, sagte Rebo. »Vielleicht wollte ich es einfach nicht glauben. Aber das ist nicht weiter wichtig.« Er hob stolz den Kopf. »Eines Tages werden unsere Schiffe zu euch kommen.«
    Er hob seine Streitaxt und gab seinen Leuten damit ein Zeichen. Die Reiter spornten ihre Tiere an und trabten neben dem riesigen Wagen her, der jetzt von zwanzig Fastigas über den Hügel gezogen wurde. Der Generator und der Kran, die auf der Ladefläche standen, schienen im Sonnenschein rot zu glühen.
    Der

Weitere Kostenlose Bücher