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Die unsichtbare Sonne

Die unsichtbare Sonne

Titel: Die unsichtbare Sonne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Poul Anderson
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selbst durch ein Funkfeuer markiert sein sollte.
    Der kurze Mikrofilm ließ allerdings die meisten Fragen unbeantwortet. Falkayn erfuhr nur noch, daß Besucher des Planeten sich gegen Ozon und ultraviolette Strahlen schützen mußten. Deshalb legte er vor der Landung einen Schutzanzug an und setzte eine Filtermaske auf, bevor er das Schiff verließ.
    Der Raumhafen lag in einem großen Talkessel mitten in der Wüste etwa dreißig Kilometer von der Ansiedlung entfernt. Neben Falkayns Schiff standen nur noch zwei weitere – eines gehörte offenbar Beljagor, das andere war schwer bewaffnet und war anscheinend Teil der Invasionsflotte. Mehrere Kraoka hielten sich im Schatten des Schiffes auf; sie schienen Falkayn erwartet zu haben, denn einer von ihnen wies schweigend auf ein kleineres Gebäude neben dem Lagerhaus.
    Falkayn stieß die Tür auf, ging durch den langen Korridor und betrat das Büro des Faktors. Beljagor saß hinter seinem Schreibtisch und rauchte eine dicke Zigarre. Die Büroeinrichtung kam Falkayn durchaus bekannt vor, aber der Boß verblüffte ihn zunächst, denn er hatte noch nie ein Lebewesen von Jaleel zu Gesicht bekommen.
    »Endlich«, sagte Beljagor. »Sie haben lange genug gebraucht!«
    Falkayn betrachtete ihn neugierig. Der Faktor erinnerte entfernt an einen Anthropoiden, denn er hatte zwei Arme, zwei Beine, einen Kopf und keinen Schwanz. Aber er war kaum einen Meter groß, hatte Hände mit jeweils drei Fingern, riesige Fledermausohren und lange Fühler über der spitzen Schnauze. Seine Augen waren so klein wie die der Kraoka, denn Lebewesen, die weit in den ultravioletten Bereich hineinsehen, brauchen keine großen Pupillen.
    Neben dem Faktor hockte ein Vanessaner auf seinem Schwanz. Beljagor deutete mit seiner Zigarre auf den Kraok. »Das hier ist Quillipup, mein Verbindungsoffizier. Und Sie sind … wie heißen Sie noch gleich?«
    »David Falkayn!« Er hätte gern mehr gesagt, aber wenn man als Gehilfe einem Meisterhändler gegenüberstand …
    »Setzen Sie sich«, wies Beljagor seinen Besucher an. »Trinken Sie ein Bier? Die Menschen werden hier in der heißen Luft schnell durstig.«
    Falkayn überlegte sich, daß der andere vielleicht doch gar nicht so übel war. »Vielen Dank«, antwortete er, während er sich setzte.
    Beljagor bestellte das Bier und wandte sich wieder an Falkayn. »Haben Sie auf dem Flug hierher Schwierigkeiten gehabt?«
    »Nein.«
    »Das habe ich auch nicht erwartet. Ihretwegen lohnt sich die Mühe gar nicht. Außerdem wollte dieser Horn mit Ihnen sprechen – anscheinend spielt er eine wichtige Rolle auf der anderen Seite.« Beljagor zuckte mit den Schultern. »Ich hätte mir allerdings einen Mann mit mehr Erfahrung gewünscht, der wirklich etwas ausrichten kann.«
    Falkayn beherrschte sich mit einiger Anstrengung. »Tut mir leid, Sir, aber die Liga ist in diesem Gebiet erst sei einigen Jahrzehnten vertreten … Darf ich erfahren, was sich hier ereignet hat? Ich weiß bisher nur, daß die Kraoka mit einer Flotte aufgetaucht sind und verlangt haben, daß die Liga sich aus dem Gebiet um Beta Centauri zurückzieht.«
    »Irgend jemand muß das Hauptquartier benachrichtigen«, grunzte Beljagor. »Ich kann meinen Posten nicht verlassen, solange noch die Möglichkeit besteht, die Invasion mit friedlichen Mitteln aufzuhalten. Aber Sie sind nicht weiter wichtig, deshalb müssen Sie die Aufgabe übernehmen.« Er rauchte schweigend weiter und fuhr dann fort: »Bevor Sie abfliegen, müssen Sie sich allerdings mit diesem Commander Horn unterhalten, der bei den Antoranern ein großes Tier zu sein scheint. Vielleicht bekommen Sie aus ihm heraus, was der ganze Unsinn soll. Ich werde aus diesen komischen Menschen einfach nicht schlau.«
    Falkayn ließ sich nicht irritieren. »Die Antoraner, Sir?« fragte er.
    »Ihr Heimatplanet scheint Antoran zu heißen. Mehr ist nicht zu erfahren.«
    Falkayn sah zu Quillipup hinüber. »Wissen Sie, woher die Flotte kommt?«
    »Nein«, antwortete der Kraok sofort. »Es kann sich aber nicht um einen der Planeten handeln, die unsere Rasse besiedelt hat.
    Andererseits sind die Aufzeichnungen darüber nicht immer vollständig.«
    »Ich verstehe nicht, wie …«
    »Ich erkläre es Ihnen gern. Äonen bevor Ihre Rasse oder Meister Beljagors Rasse in den Raum vordrangen, begannen unsere großen Vorfahren auf Kraokanan …«
    »Ja, ich weiß.«
    »Unterbrechen Sie Ihre Vorgesetzten nicht, junger Mann«, knurrte Beljagor. »Außerdem bin ich keineswegs davon

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