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Die Unsterblichen: Roman (German Edition)

Die Unsterblichen: Roman (German Edition)

Titel: Die Unsterblichen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Drew Magary
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sie sich so fühlen, aber das ist nicht die Art, wie unsere Regierung vorgeht.
    Manning: Was ist mit ähnlichen Meldungen aus anderen Gefängnissen?

    Solowjew: Es tut mir leid, aber da müssen Sie schon genauer werden. Um Ihnen eine konkrete Antwort geben zu können, muss ich wissen, worüber sie sprechen.
    Manning: Es gibt Berichte, die der angesehene russische Journalist Leo Worew auf seinem Feed veröffentlicht hat.
    Solowjew: Diese Berichte sind das Machwerk eines einzelnen Mannes. Eines Mannes, der dafür bekannt ist, bereits mehrfach Sensationsnachrichten veröffentlicht zu haben, um einen persönlichen Nutzen daraus zu ziehen. Leo Worew lebt nicht einmal mehr in diesem Land.
    Manning: Ist der Grund dafür nicht, dass Sie ihn vergiften ließen?
    Solowjew: Das ist eine Lüge. Seine ganze Geschichte – die Bilder, das angebliche Tagebuch, dass er während seiner Erkrankung führte –, das alles ist reine Erfindung. Sie enttäuschen mich, Mr. Manning. Ich dachte, wir wären hier, um uns über wichtige Themen zu unterhalten, stattdessen verstricken Sie sich hier in eine sinnlose Verfolgungsjagd.
    Manning: Wie sieht es mit den Gerüchten aus, dass Sie alle russischen Soldaten im Alter von zweiundzwanzig deaktivieren lassen?
    Solowjew: Wir zwingen unsere Soldaten nicht dazu, sich deaktivieren zu lassen. Natürlich bieten wir das Heilmittel jedem Soldaten kostenlos an, der sich deaktivieren lassen möchte. Wie Sie sich vorstellen können, gibt es wenige Männer, die das Angebot ausschlagen. Ich sehe keinen Grund, mich deshalb zu schämen. Im Gegensatz zu Ihrer Regierung stehen wir dazu, das Heilmittel für militärische Zwecke einzusetzen. Die Welt befindet sich im Wandel, Mr. Manning. Wir wissen, dass es immer schwieriger werden wird, sich den Zugang zu den natürlichen Ressourcen zu erhalten, und Russland wird alles in seiner Macht Stehende tun, um seine Ressourcen zu sichern.
    Manning : Was sagen Sie zu den Vorwürfen, dass Sie Ihre Armee aufstocken, um letztlich in andere Länder einzumarschieren und deren Ressourcen für sich zu beanspruchen?
    Solowjew: Wir wollen nicht aggressiv auftreten. Im Gegensatz zu Ihrem Land wird Russland nur reagieren, wenn ein Anlass dazu besteht. Und wenn es darum geht, in andere Länder einzumarschieren und sich die Ressourcen anderer Menschen zu sichern, dann gehen wir hier lieber nach amerikanischem Vorbild vor. Ich glaube, ihr nennt es Kapitalismus. Diese Vorgehensweise ist billiger und effektiver.
    Manning: Warum gab es dann erst vor kurzem massive Truppenbewegungen entlang der ukrainischen Grenze?
    Solowjew: Weil das etwas ist, was wir ständig tun. Wir führen auch ständig Manöver an der Grenze zu China durch. Es geht hier nicht um Provokation. Es handelt sich um reine Routine.
    Manning: Warum hat Russland dann gegenüber der Ukraine eine so harte Haltung eingenommen, wenn es um den Export von Öl und Erdgas geht? Wenn Sie kein Interesse daran haben, mit den Ukrainern zu verhandeln, wäre es dann vom militärischen Standpunkt aus gesehen kein vernünftiger Schritt, in die Ukraine einzumarschieren, den Mittelsmann zu eliminieren und die vollständige Kontrolle über die Verbreitung von Öl und Gas in der gesamten Region zu erhalten?
    Solowjew: Vielleicht wäre das aus amerikanischer Sicht vernünftig. Wir haben ja bereits miterlebt, wie Ihr Land versucht hat, die Ölindustrien einer ganzen Reihe von Ländern zu kolonisieren. Möchten Sie, dass ich einige davon aufzähle? Es gibt so viele, aber mir fallen sicher spontan vier oder fünf Länder ein.
    Manning: Sie haben bereits öffentlich zugegeben, dass Sie sich haben deaktivieren lassen. Wir viel hat diese Tatsache mit Ihrem Vorstoß zu tun, die Verfassung zu ändern, um die derzeitigen Bestimmungen zur Beschränkung der Amtszeit eines Präsidenten aufzuheben?
    Solowjew: Das ist etwas, das von den Medien übertrieben dargestellt wurde. Ich habe nicht vor, die derzeitigen Beschränkungen der Amtszeit zu ändern. Ich weiß, dass dieser Vorschlag im Parlament auf breite Unterstützung stößt, aber das liegt nicht in meinen Händen. Wir leben in einer interessanten Zeit, und wenn ich dazu aufgefordert werde, meinem Land weiterhin zu dienen, dann ist es meine Pflicht, es zu tun. Aber ich bin nicht die treibende Kraft hinter diesen Bemühungen.
    Manning: Was halten Sie von Diktatoren wie etwas Charles Ndaiye im Kongo, der sich hat deaktivieren lassen und nun plant, für immer an der Macht zu bleiben?
    Solowjew: Ich würde

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