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Die Untoten von Veridon: Roman (German Edition)

Die Untoten von Veridon: Roman (German Edition)

Titel: Die Untoten von Veridon: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tim Akers
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Ich erwischte seinen Ellbogen mit der Schulter, duckte mich und setzte den Lauf des Revolvers an seiner Achselhöhle an. Der Schuss trat durch seine Schädeldecke aus, und er sackte zusammen. Eine Kugel weniger und noch zehn Kerle hier oben, unter meinen Füßen Dutzende weitere, die mittlerweile die Stützbalken herauf zum Gehweg erklommen.
    Mit der freien Hand hob ich den Hammer des gefallenen Erschaffers auf, mit der anderen drehte ich den Revolver so herum, dass ich ihn als Knüppel benutzen konnte, dann wandte ich mich wieder dem Kerl zu, dessen Gesicht ich verbeult hatte. Er schwankte und ruderte wild mit den Armen. Ich griff ihn von der Seite an, ließ mit dem Hammer und dem Griff des Revolvers Schläge auf seinen Schädel einprasseln, bis er umkippte. Zwei erledigt. Ich drehte mich zu Cranich um.
    Der Rest der Erschaffer hatte sich organisiert. Sie standen in einem losen Halbkreis zwischen mir und dem Käfig. Ich war verletzt – mein Verstand sagte mir, dass ich die blauen Flecken spüren konnte, wo Hämmer von meiner Schulter und meinem Arm abgeprallt waren; aber die durch meine Adern lodernde Mutter grinste noch immer, war noch immer da. Darüber sollte ich vermutlich froh sein. Der vernünftige Jacob wäre längst heulend auf die Knie gesunken. Andererseits hätte der vernünftige Jacob wahrscheinlich zu verhindern gewusst, dass ich sterben würde. Was die in mir brennende Mutter vorhatte, wusste ich nicht, allerdings fühlte es sich irgendwie endgültig an.
    Der Gehweg unter mir erzitterte plötzlich. Die Erschaffer, die zu Dutzenden heraufkletterten, ballten die Fäuste und klammerten sich am Metall fest, doch einige fielen schreiend zurück hinunter auf die Erde. Ich verlor beinah das Gleichgewicht. Die unbeholfenen Erschaffer hockten sich hin und sahen sich verwirrt um.
    Ich war nicht sicher, woran es lag. Ich war nicht sicher, ob es mich interessierte. Eine bessere Gelegenheit würde ich nicht bekommen. Ich warf mich gegen die Mitte ihres Halbkreises, rammte mit der Schulter den vordersten Erschaffer und drehte mich einmal im Kreis. Dabei landete ich mit jedem meiner Werkzeuge – mit dem Hammer und mit dem Revolver – Treffer seitlich an seinem Knie. Als er einknickte, packte ich den Saum seiner Kutte und zog ihn über mich wie einen Umhang, brachte ihn zwischen mich und denjenigen seiner Gefährten, der am schnellsten reagierte. Sein Kumpel schwang den Hammer kraftvoll und richtete eine Menge Schaden an, nachdem ich mich weggerollt hatte. Sie brauchten kurz, um sich wieder auf mich zu konzentrieren, und da hatte ich mich bereits hinter den Käfig bewegt. Sie näherten sich mir von beiden Seiten wie eine Zange.
    Derjenige zu meiner Linken wirkte etwas schwächer, und zwar insofern, als er einen richtigen Hals und eher durchschnittliche Schultern besaß – im Gegensatz zum Rest der gewaltbereiten Hünen. Camilla hatte offensichtlich die größten Erschaffer für diese Aufgabe ausgewählt, und sie alle waren gebaut wie Kampfstiere. Dieser Kerl erinnerte noch am wenigsten an einen Kampfstier, deshalb sprang ich ihn an.
    Ihn hatte Camilla zweifellos wegen seiner Geschwindigkeit gewählt. Während die anderen stark und langsam waren, erwies er sich als stark und schnell. Diesen Burschen anzugreifen entpuppte sich als die schlimmste Wahl, die ich hätte treffen können. Typisch für mich. Er wich meinem Ansturm aus und traf mich mit der Flachseite seines Hammers zwischen den Schulterblättern. Das Einzige, was mich rettete, war der Umstand, dass ich stolperte, weshalb der Hieb von meinem Rücken abspritzte wie ein Stein, der über Wasser hüpft. Trotzdem tat es verflucht weh.
    Auf Händen und Knien gelangte ich zu dem Schluss, dass dieser Kerl vielleicht eine Kugel wert war. Ich rollte mich auf die Hüfte, hob den Revolver an und drehte ihn so herum, dass der Lauf in die richtige Richtung zeigte. Mein Gegner durchschaute meine Absicht oder erkannte zumindest die Gefahr. Ich hatte den Finger noch nicht einmal richtig im Abzugsbügel, als sein Stiefel emporschnellte und gegen den Revolver trat. Fallen ließ ich die Waffe zwar nicht, aber es war knapp. Er setzte nach, trat mir auf die Hand und quetschte sie zwischen dem Revolver und dem eisernen Gehweg. Ich schrie vor Schmerzen und Frustration auf. Durch meine Adern raste die tiergleiche Wut der Mutter. Der Erschaffer lächelte.
    »Genug von dir, Jacob Burn«, stieß er knurrend hervor. Er schlang beide kräftigen Hände um den Griff seines Hammers und hob

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