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Die Untoten von Veridon: Roman (German Edition)

Die Untoten von Veridon: Roman (German Edition)

Titel: Die Untoten von Veridon: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tim Akers
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»Er hatte Zugang zur Fehn-Mutter. Er wusste, dass du hier warst. Du bist diejenige, die gefangen wurde.«
    »Sie kann dich nicht hören, Jacob. So gut ist die Verbindung nicht.« Der Würdenträger verschränkte die Arme vor der Brust und musterte mich mit schief gelegtem Kopf. »So leid es mir tut, aber wir können dich diesen Mann wirklich nicht töten lassen. Er erweist sich als äußerst nützlich.«
    »So nützlich, wie er es sein will«, entgegnete ich. »Nützlich, bis er einen Weg in den Kopf eures Engels gefunden hat. Dann werden wir ja sehen, wie nützlich er für euch ist.«
    »Pass auf, ich weiß ja, dass du der Heldentyp bist, aber wir haben die Dinge hier wirklich gut im Griff. Du bist lediglich eine Ablenkung, Jacob. Das muss schrecklich enttäuschend sein, was? Nicht mehr zu sein als ein lästiges Hindernis.«
    »Jetzt pass du mal auf. Cranich wusste, dass Camilla hier war. Er ist in keine Falle getappt, ganz gleich, was Camilla denken mag. Er ist hierhergekommen, um dem Engel nah zu sein, um Camilla auszukundschaften. In diesem Augenblick ist er dabei, sich in seinem Käfig zu ihr durchzubohren. Höchstwahrscheinlich durch euch.«
    »Jacob, du beleidigst mich. Als ob wir nichts über unseren Gegner wüssten.« Er hob dramatisch eine Hand in Richtung des Käfigs und schwenkte sie, um den gesamten Raum in die Geste mit einzuschließen. »Du hast recht, die Kirche ist ein Ort, an dem er gefährlich werden kann. Seine Macht scheint von Mechagenen auszugehen, und davon haben wir hier reichlich. Aber nicht in diesem Raum. Hier gibt es nur Pflanzen und Glas. Wir benutzen zur Beleuchtung sogar Feuer anstelle von Reibungslampen. Du siehst also, wir haben alles unter Kontrolle.« Er wandte sich wieder mir zu. »Und jetzt verschwinde aus der Kirche, oder wir müssen dich töten.«
    »Es ist mehr als ein Würdenträger und ein Dutzend toter Erschaffer notwendig, um mich aufzuhalten.«
    »Wissen wir. Deshalb haben wir uns auch unterhalten, wir beide.« Seine Miene wurde ernst, alle Freundlichkeit war verpufft. »Während wir geplaudert haben, sind meine Freunde gekommen.«
    Licht von unten. Fackeln. Der Raum war erfüllt von Erschaffern. Jeder hielt eine Fackel und schlich die Pfade zwischen den Pflanzen entlang, unter den Gehwegen. Dutzende. Vielleicht Hundert. Vielleicht auch mehr.
    »Ja«, flüsterte ich, während ich hinabblickte und die freie Hand zur Faust ballte. »Das ist wahrscheinlich genug.«
    »Richtig. Cranich hat mit dir gespielt, Jacob. Er hat dich dazu benutzt, den Virus bei den Fehn abzuliefern, und er hat dich dazu gebracht, den Rat abzulenken, um dessen Aufmerksamkeit nach innen zu kehren, statt auf eine Bedrohung von außen zu achten. Sie haben so viel Kraft damit vergeudet, sich zu fragen, ob du für andere Familien arbeitest und versuchst, in ihrer Mitte einen Bürgerkrieg zu entfachen, dass ihnen Cranich völlig entgangen ist. Obwohl er vor ihren Augen agierte. Und jetzt hat er es so eingefädelt, dass du überzeugt davon bist, seinen Körper töten zu müssen. Ich weiß nicht, warum oder welchem Zweck das dienen würde. Aber Camilla hat genug von diesem Spiel gesehen, um zu wissen, dass alles, was du tust, von Cranich ausgeht, der die Fäden in der Hand hält, ganz gleich, für wie schlau du dich halten magst. Wenn du uns jetzt also einfach deine Waffe aushändigst und mit uns kommst, können wir uns weitere Unannehmlichkeiten ersparen und mit Camillas Plänen für dich fortfahren.«
    »Ich sagte ›wahrscheinlich genug‹, Würdenträger.« Damit jagte ich ihm eine Kugel in die Stirn, drängte ihn vom Rand der Plattform und versuchte, zu Cranich durchzubrechen.
    Sie stürmten auf mich zu, doch die Plattform war nicht besonders groß. Die zehn oder zwölf Männer, die sich bereits hier oben befanden, waren die einzigen, die eine Chance hatten, mich aufzuhalten. Ich hatte nur noch begrenzt Munition, zudem waren die Verhältnisse beengt, also schlang ich die Faust um die Trommel des Revolvers und benutzte ihn wie einen Schlagring, um mir den Weg freizukämpfen.
    Die Erschaffer hatten Hämmer, waren allerdings unbeholfen. Unbeholfen und stark. Dem Ersten schlug ich zweimal ins Gesicht. Jeder Hieb zerschmetterte Knochen, trotzdem stolperte er erst beim dritten Treffer rücklings. Er fiel jedoch nicht, sondern taumelte nur. Dann stürzte sich einer seiner Gefährten mit schwingendem Hammer auf mich. Ich wich seitwärts aus, bevor ich unter dem Bogen des Rückschwungs hindurch vorwärts sprang.

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