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Die Vampir-Brüder

Die Vampir-Brüder

Titel: Die Vampir-Brüder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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nicht!
    Es war verrückt und nicht zu begreifen, doch Dolan konnte seine Augen vor dieser Tatsache nicht verschließen.
    Der vor ihm kniende Kerl stieß keinen Atem aus. Und er atmete auch nicht ein.
    Jeder Mensch hätte das getan, nur bei ihm war das nicht der Fall.
    Blieb eine letzte Konsequenz.
    Er war kein Mensch!
    Diese Überlegung durchzuckte den Kopf des Fotografen. Er wollte nicht mehr näher darüber nachdenken, denn es gab für ihn keine Lösung. Ebenso wenig wie für die Spuren im Sand, und doch musste er sich den neuen Problemen stellen.
    Der Kopf beugt sich ihm entgegen.
    Langsam, lustvoll. Er hatte seinen breiten Mund halb geöffnet, doch sein Gesicht geriet zu sehr in den Schatten, sodass Luke Dolan nicht mehr viel von ihm sah.
    Er sah auch nicht, wie sich der Mund noch weiter öffnete. Nur der faulige Geruch nahm zu und erreichte ihn wie ein kalter Pesthauch.
    Er sah die beiden spitzen Zähne nicht, die beinahe hinter der Oberlippe verschwunden waren, und er bekam nicht mit, wie sich eine Zunge durch den Lippenspalt drängte.
    Ein leises, genussvolles Stöhnen erreichte Luke Dolan’s Ohren. Es war noch nicht richtig verklungen, als Luke die erste Berührung an seinem Gesicht wahrnahm.
    Über seine linke Wange hinweg fuhr etwas Raues und Feuchtes und fing plötzlich an zu lecken.
    Luke Dolan versteifte noch mehr. Es war nicht zu fassen. Hätte man es ihm erzählt, er hätte es nicht geglaubt, aber diese andere Gestalt war tatsächlich dabei, sein Gesicht abzulecken. Die Zunge bewegte sich und führte dabei einen regelrechten Tanz auf. Sie huschte immer nur dorthin, wo sich das klebrige Blut auf der Haut abmalte. Dort leckte sie es mit zuckenden, schnellen Bewegungen weg, um nur keinen kostbaren Tropfen zu vergeuden.
    Luke Dolan wusste nicht mehr, was er noch denken sollte. Am besten gar nichts. Seine Gedanken hatte er ausgeschaltet. Er müsste sich den Leckversuchen des Fremden hingeben. Zwischendurch hörte er immer wieder das leise Schmatzen und wohlige Stöhnen.
    Der Fremde hatte seinen Kopf ganz tief gedrückt. Er war mit sich sehr zufrieden, und seine immer wieder zuckende und leckende Zunge erreichte das gesamte Gesicht, um es auch vom letzten Blutstropfen zu befreien.
    Es war für die Gestalt eine Wohltat, sich dem hingeben zu können, und auch Luke Dolan konnte sich über sich selbst nur wundern. Dieses erste Gefühl des Ekels war verschwunden. Er musste sich völlig hingeben. Er konnte auch nichts tun, seine Schwäche war einfach zu groß, und so nahm er alles gelassen hin.
    Auch der letzte Blutstropfen wurde von seinem Gesicht weggeschleckt. Erst dann hob der andere seinen Kopf wieder an und richtete sich auf, wobei er breitbeinig auf dem Boden knien blieb.
    Luke Dolan war soeben in eine für ihn günstige Phase hineingeglitten. Seine Sicht war relativ klar, und so konnte er zuschauen, wie sich der andere bewegte.
    Er kniete jetzt. Dabei wischte er über seinen Mund. Er leckte auch noch seine Finger genussvoll vom fremden Blut frei, bevor er sich wieder auf den Fotografen konzentrierte.
    Ein dunkles Augenpaar war nach unten gerichtet. Luke Dolan glaubte, tief in den Schächten der Pupillen etwas Rotes schimmern zu sehen. Zwei kleine Punkte, aber das konnte auch eine Täuschung sein. Seine Fantasie spiegelte ihm dabei einfach zu viel vor.
    Der Blutlecker bewegte sich nicht. Er musterte Luke. Er hatte noch kein Wort gesprochen, doch seine Geste war eindeutig. Als er den Mund öffnete und dem Fotografen sein Gebiss präsentierte, wusste dieser augenblicklich Bescheid.
    Zwei Zähne, die aus dem Oberkiefer ragten. Aber keine normal gewachsenen, denn diese waren länger und spitzer. Es waren Vampirzähne.
    Wenn das stimmte, dann war diese Blut leckende Gestalt nichts anderes als ein Vampir. Also eine Gestalt, wie man sie nur aus Büchern oder aus Filmen kannte.
    Und die sollte es in Wirklichkeit geben?
    Nicht nur sollte. Es gab sie sogar. Dieser verdammte Vampir war echt, so verdammt echt. Luke Dolan glaubte auch nicht daran, dass er mit einem künstlichen Vampirgebiss bestückt war, das man durch einen Handgriff einfach herausziehen konnte, nein, das hier war keine Täuschung. Er dachte daran, wie diese Gestalt an der Hauswand geklebt hatte. So was hätte kein normaler Mensch geschafft. Dafür brauchte man schon übermenschliche Kräfte.
    Es gab Vampire!
    Es gab aber auch die Spuren im Sand und diese wie schwach gezeichneten Gestalten darüber.
    Blitzartig schoss Dolan alles durch den Kopf, was

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