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Die Vampir-Flotte

Die Vampir-Flotte

Titel: Die Vampir-Flotte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Rock und Montana. Dieses Gebiet, in das sie schwammen, war irgendwie anders. Fast körperlich spürten sie die Bedrohung, die es ausstrahlte, eine Gefahr, die für beide nicht greifbar war.
    Montana tastete nach seinem Messer. Natürlich kannte auch er die Geschichten, die man sich von Unterwassergeistern und mächtigen Ungeheuern erzählte. Wenn Taucher zusammensaßen und die Flasche kreiste, wurden diese Geschichten oft ausgegraben und erzählt. Dabei lief so manchem eine Gänsehaut über den Rücken.
    An Geister glaubte Montana nicht, und eine menschenfressende Seeschlange hatte er auch noch nicht gesehen. Das war Seemannsgarn und gehörte ins Reich der Fabel.
    Beide leuchteten sie die Wände ab. Sie kamen ihnen dunkler vor als die übrigen des Riffs. Auch hier sahen sie die kleinen Spalten und Einschnitte, entdeckten winzige Höhlen und Löcher im porösen Kalkgestein.
    Der Einschnitt war ziemlich lang. Ungewöhnlich eigentlich, dann aber verbreiterte er sich.
    Simon Rock schwenkte seinen rechten Arm und leuchtete jetzt mit der Lampe nach vorn.
    Plötzlich traf der Strahl etwas Rundes, Großes, das vom Wasser getragen wurde und vor ihm schwebte. Es war kein Kugelfisch, der hatte eine andere Form, und der hatte auch keine Haare.
    Der Taucher glitt noch näher an den Gegenstand heran und konnte ihn jetzt genau erkennen.
    Es war ein Kopf!
    Der Kopf eines Menschen. Mit einem aufgerissenen Mund, in dessen oberer Zahnreihe zwei lange Vampirzähne schimmerten.
    Simon Rock hatte schon viel in seinem Leben gesehen, aber so etwas noch nicht. Der Anblick war einfach zu grauenhaft. Dieser im Wasser schwebende Kopf war nicht abgetrennt oder abgeschnitten worden, sondern abgerissen. So genau sahen die Opfer von Haien aus, die unglücklich zwischen deren mächtigen Zähne gerieten.
    Dann mußte dieser Mann ein Haiopfer gewesen sein. Aber wie kam er zu den spitzen Eckzähnen, aus welchem Grunde war kein Blut zu sehen, und wo steckte der Killerhai? Diese und ähnliche Fragen beschäftigten die beiden Männer, als sie den Kopf vor sich sahen.
    Simon Rock wandte den Blick. Er schaute Montana an und sah in dessen bestürztes Gesicht hinter der Taucherbrille. Auch er wußte keine Erklärung.
    Langsam trieb der Schädel vorbei. Er wurde von der Strömung gepackt und verschwand in einem Felsloch.
    Montana hob die Hand und deutete an, daß es besser war, wieder aufzutauchen. Simon Rock schüttelte den Kopf. Er wollte jetzt weitermachen. Das Jagdfieber hatte ihn gepackt, aufgeben war nicht drin, jetzt ging es zur Sache.
    Sauerstoff hatten sie noch genug. Sie konnten also weiter schwimmen und die Gegend erforschen, die hinter dem Spalt lag. Irgend etwas war dort, zudem hatte ihnen eine Gegenströmung den Kopf vor die Sichtbrillen getrieben.
    Simon Rock streckte seinen Körper und glitt mit ein paar leichten Beinschlägen voran. Montana folgte ihm. Wie auch bei Simon lag seine rechte Hand auf dem Griff des großen Tauchermessers. Er wollte kein Risiko eingehen, denn beide ahnten, daß die Gefahren noch längst nicht vorbei waren. Zumindest der Hai, der diesen Körper zerrissen hatte, mußte sich noch irgendwo in der Nähe aufhalten.
    Simon Rock dachte darüber nach, woher der Kopf wohl stammte. Daß er zu einem Körper gehört hatte, war natürlich klar, aber die Zähne gingen ihm nicht aus dem Sinn. Der hatte wirklich ausgesehen wie ein Vampir.
    Doch die gab es nicht, ebenso wenig wie ein Seeungeheuer. Er fand keine Lösung, so sehr er auch grübelte.
    Es wurde wieder etwas heller. Ein Zeichen dafür, daß sie den Spalt im Fels hinter sich gelassen hatten.
    Noch zwei Schwimmstöße, und eine andere Welt lag vor den beiden Tauchern. Es war ein großes Korallental mit weiten Muschelbänken, mit bizarr geformten Korallenfelsen, farbigen Blumen, Gewächsen, Höhlen, Verstecken und einer prächtigen Tierwelt.
    Langsam glitten die beiden Männer tiefer. Sie saugten die Eindrücke in sich auf, denn selbst sie, die sie schon sehr viel gesehen hatten, waren von diesem geheimnisvollen Tal unter Wasser begeistert. Vergessen war der Kopf, die Männer ließen sich ganz von ihrer Umgebung gefangen nehmen.
    Dann wurden ihre Augen groß. Zur selben Zeit sahen sie genau das, was sie gesucht hatten.
    Ein Schiff!
    Es war links von ihnen gesunken und schien an der Felswand zu kleben.
    Mit der Steuerbordseite drückte es gegen das rissige Gestein. Das gesamte Schiff stand schief, war mit Algen und Muscheln überkrustet, aber noch sehr gut erhalten.
    Die drei

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