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Die Vampir-Flotte

Die Vampir-Flotte

Titel: Die Vampir-Flotte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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jagte ich hinaus, traf den Körper, und eine hieb in das linke Auge des blutsaugenden Ungeheuers.
    Ein nicht menschlich zu nennender Schrei hallte über das Deck. Eine schwarzgrüne Flüssigkeit stürzte aus dem Loch, und Vampiro-del-mar drehte durch.
    Wieder feuerte ich, zielte auf das andere Auge, verfehlte es jedoch.
    Dann spürte ich einen heißen Luftzug, als eine Kugel dicht an meinem Kopf vorbeistrich.
    Lady X hatte geschossen. Sie hockte hinter einer Taurolle und feuerte mit dem Revolver. Die Maschinenpistole hatte Suko irgendwohin geschleudert.
    Sofort ging ich auf Tauchstation.
    Der nächste Bleigruß wischte über mich hinweg.
    Dr. Tod schrie wie ein Wahnsinniger. Auch er schoß. Ich rollte über die Planke und spürte etwas Hartes unter mir.
    Die Druckluftpistole.
    Sofort nahm ich sie an mich. Die Beretta hatte ich leergeschossen. Ich besaß trotzdem noch zwei Waffen. Denn auch die Leuchtpistole konnte für mich wertvoll sein.
    »In die Zange nehmen!« brüllte Dr. Tod.
    Ich sprang auf und huschte quer über das Deck auf die andere Seite zu.
    Dort hatte ich nämlich Suko gesehen. Er und Tokata standen sich gegenüber. Der Samurai hatte die Treffer verkraftet.
    Ich sah Tokatas breiten Rücken, nahm die Leuchtpistole, zielte und drückte ab.
    Das Geschoß hieb in den Rücken des riesenhaften Dämons, blieb strecken, trieb ihn nach vorn, und plötzlich stand der Samurai in Flammen.
    Er brüllte auf.
    Ein makabres Bild. Der brennende Tokata hechtete nach zwei gewaltigen Schritten als untote Fackel über das Schanzkleid.
    Zischend versank er im Meer.
    Ich wollte mich um Dr. Tod und Lady X kümmern, doch das war nicht mehr möglich, denn auf einmal loderte aus der Tiefe des Schiffes eine gewaltige Feuersäule.
    Dort mußte eine der Fackeln das Holz entzündet haben.
    Planken wurden angehoben, flogen in die Luft und wirbelten als feurige Teile durch die Nacht.
    »Weg, weg!« hörte ich das Schreien des Menschdämons Dr. Tod. Ich sah ihn auch noch kurz, aber uns trennte eine Flammenwand.
    Dann war Suko bei mir. Er riß mich mit auf die Reling zu. Wir mußten ebenfalls von Bord.
    Beide stießen wir uns weit ab. Kopfüber jagten wir dem wogenden Meer entgegen und tauchten auch gemeinsam ein. Wir schwammen so lange unter Wasser, wie es ging.
    Als wir wieder auftauchten und zurückblickten, stand das Vampir-Schiff in hellen Flammen. Ein fantastisches, schauriges Bild bot sich unseren Augen. Die Segelstangen brannten ebenso wie die Wanten und das Ruderhaus. Ich schaute genau nach, ob noch irgend jemand an Deck war, konnte jedoch keinen erkennen.
    Der erste Mast fiel. Er krachte auf das Deck, und ein gewaltiger Funkenregen stob hoch. Wir mußten uns so schnell wie möglich von dem brennenden Schiff entfernen. Wenn es sank, wollten wir nicht in den starken Sog geraten.
    Noch einmal schwammen wir wie die Weltmeister. Als wir dann auftauchten, raste ein Schatten vorbei, und schnell laufende Bugwellen überspülten unsere Köpfe.
    Die Mordliga - oder deren Reste? - ergriffen die Flucht. Uns fischte Bill Conolly aus dem Bach. Erschöpft blieben wir im Schlauchboot liegen, während Bill erzählte, wie es ihm ergangen war.
    »Dann haben wir ja auf der ganzen Linie gesiegt«, sagte er.
    Ich setzte mich hin und schüttelte den Kopf, so daß die Wassertropfen aus meinen Haaren flogen. »Nein, Bill, der Preis war zu hoch.«
    »Welcher Preis?«
    »Lady X hat mein Kreuz auf den Grund des Meeres geschleudert.« Der Reporter wurde blaß.
    Nur Suko lachte, aber das fanden wir gar nicht komisch.
    Als ich ihn böse anschaute, fragte er: »Meinst du das hier?« und öffnete seine linke Hand.
    Dort lag das Kreuz.
    Ich konnte erst einmal überhaupt nichts sagen. Dann fragte ich ihn:
    »Verdammt, woher hast du das?«
    »Fangen muß man können, John, fangen!«
    Ich schlug ihm auf die Schulter. Dieser Chinese war wirklich ein mit allen Wassern gewaschener Teufelskerl.
    Bliebe nur noch nachzutragen, daß eine großangelegte Suche nach Morassos Yacht erfolglos blieb. Erst Wochen später fand man sie verlassen auf dem Meer treibend.
    Wir aber waren sicher, der Mordliga eine Schlappe beigebracht zu haben, die sie so leicht nicht vergessen würde.
    ENDE

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