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Die Vampirjaegerin

Die Vampirjaegerin

Titel: Die Vampirjaegerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amelia Atwater-Rhodes
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wehrte, umso mehr musste sie einsehen, wie machtlos sie war.
    Nun lächelte sie bei der Erinnerung daran fast. Sie war nicht mehr machtlos. Und sie war auf keinen Fall die Sklavin dieses Unwesens. »Du bist nicht mehr mein Meister. «
    »Du bist menschlich, Catherine«, widersprach Daryl. Er schloss die Tür und lehnte sich dagegen. Turquoise stellte fest, dass sie ihm zwar nie ihren Standpunkt würde klarmachen können, aber dass es für sie unwichtig geworden war zu widersprechen.
    »Wir sind einfach eine höhere Rasse«, fuhr er fort. »Ihr seid von Natur aus Sklaven und mehr wirst auch du nie sein.«
    Wortlos griff Turquoise an.
    Dieses Mal war Daryl auf einen Kampf vorbereitet. Er wich ihrem ersten Angriff mühelos aus und zog sein eigenes Messer.
    Es wäre so viel einfacher gewesen, wenn er versucht hätte, sie bluten zu lassen –
    zumindest für Turquoise. Einen Vampir bei der Nahrungsaufnahme zu töten war so einfach wie einen taubstummen Blinden zu erstechen.

    »Rache«, deutete Nathaniel ihre Worte, »klingt süß, aber sie ist keine Basis für ein schönes Leben.«
    »Vielleicht nicht, aber das würde ich in diesem Fall wohl in Kauf nehmen.«
    Gespielte Tapferkeit. Glaubte sie wirklich, dass er ihr helfen würde? Und war sie fähig zu töten, auch wenn es Lord Daryl war?
    Nathaniel zog einen Dolch aus seinem Stiefel und gab ihn ihr mit dem Griff voran. » Wenn du ihn töten willst, warte, bis er Blut trinkt. Ziel aufs Herz, es ist die einzige Stelle, an der er tödlich zu treffen ist.«
    Sie zögerte. Cathy war kein Killer, ihr drehte sich von Gewalt der Magen um.
    Aber als sich ihre Hand um den Messergriff schloss, war ihre Entscheidung gefallen.

    Daryl fasste Turquoises Handgelenk und schlug ihr das erste Messer aus der Hand.
    Glücklicherweise hatte sie noch andere und mit links war Turquoise fast so wendig wie mit rechts.
    Daryl sog schmerzlich die Luft ein, als das zweite Messer die Haut auf seiner Brust aufriss, doch er blockte es schnell ab und verhinderte, dass es den Brustkorb durchstieß.

    Als Lord Daryl zurück nach Hause kam, hatte er bereits sehr schlechte Laune und suchte nach einem Ventil. Sobald er Nathaniel in seinem Salon warten sah, hatte er eines gefunden.
    »Was macht er hier?«, wollte er von Cathy wissen, als ob sie, ein Mensch, Nathaniel hätte zum Gehen zwingen können.
    »Ich muss dich geschäftlich sprechen«, antwortete der Händler. Lord Daryl ignorierte ihn und Nathaniel lehnte sich an die Wand und wartete ab.
    Lord Daryl zog Cathy an sich, wobei er ihr Haar um seine Finger wickelte, um ihren Kopf zur Seite zu ziehen und ihren Hals zu entblößen. Sie zitterte vor Schmerz, als seine Fangzähne ihre Haut durchbohrten.
    Das Messer war in ihrer linken Hand. Dem Vampir kam es offenbar nicht bedrohlich vor, falls er es überhaupt bemerkte. Sie sah, wie Nathaniel auf der anderen Seite des Zimmers auf sein Herz wies, um sie daran zu erinnern.
    Aber sie verfehlte Lord Daryls Herz. Die Klinge traf eine Rippe und ritzte über seine Brust. Ihr Meister stieß sie mit einem Fluch von sich.

    Bevor er kontern konnte, zog sich Turquoise abrupt zurück, doch sein Griff um ihr Handgelenk lockerte sich nicht, und er nutzte die Bewegung der Jägerin, um sie von sich zu werfen.
    Als sie mit dem Rücken gegen die Wand prallte, wich die Luft zischend aus ihren Lungen, und noch bevor sie wieder zu Atem kam, stürzte sie auf die Knie.

    Sie prallte hart gegen die Wand und stürzte. An die nächsten Momente erinnerte sie sich nur verschwommen, nur Furcht, Schmerz und Zorn waren ihr im Gedächtnis geblieben. Denn in diesem Moment hörte sie ein Geräusch, das sich bislang noch nie gegen sie gerichtet hatte – den Knall von Lord Daryls Peitsche.
    Die Waffe wickelte sich um ihr Handgelenk und riss die Haut auf. Er zog sie mit einem Ruck heran und ihre Schulter durchzuckte ein greller Schmerz.
    Wahrscheinlich war sie ausgerenkt.

    Sie atmete vorsichtig. Der Schmerz schien von ihren Fingern bis zur Schulter, den Rücken hinunter und durch ihren Magen zu pulsieren. Sie versuchte, den Arm zu bewegen, und verlor dabei fast das Bewusstsein. Nein, das versuchen wir lieber nicht noch einmal. In all den Jahren als Vampirjägerin hatte sie sich noch nie etwas gebrochen, aber es gab für alles ein erstes Mal.

    Wieder ertönte der Knall. Diesmal riss die Peitsche die Haut an ihrem linken Schlüsselbein auf.

    Verzweifelt stieß sie mit dem Messer zu. Lord Daryl reagierte nicht schnell genug, um auszuweichen,

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