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Die Verbannung

Die Verbannung

Titel: Die Verbannung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cesare Pavese
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war. Elena kam nicht, sie kam auch am Morgen nicht, statt dessen tauchte der Junge mit dem Krug auf und fragte, ob er Wasser holen solle. Dunkel und lausbübisch wie er war, mußte er bereits von der Neuigkeit gehört haben, und Stefano gab ihm die Lira, um die seine Augen bettelten. Vincenzino lief in großen Sprüngen davon.
    Am Morgen ging er zum Rathaus hinauf, wo man ihm gratulierte und einen letzten Brief aushändigte. Dann ging er in die Wirtschaf, wo niemand war. Um vier Uhr nachmittags sollte er abreisen.
    Er ging über die Straße, um sich bei dem Vater Fenoaltea zu verabschieden. Er traf auch Gaetano an, der ihn unter den Arm nahm und mit ihm hinausging und ein Gespräch begann, in dem er ihn bat, ihm zu schreiben, ob er dort oben eine gute Stelle für ihn finden könne. Stefano dachte nicht daran, ihn zu fragen, für was für eine Arbeit.
    Dann kamen Beppe, Vincenzo, Pierino und andere, sie tranken zusammen und dann rauchten und redeten sie. Jemand schlug vor, Karten zu spielen, aber der Vorschlag wurde fallengelassen. Sofort nach dem Essen kehrte Stefano nach Hause zurück, ging über den Hof, nahm seinen bereits verschlossenen Koffer, schaute kaum um sich und trat auf den Hof hinaus. Hier blieb er vor dem Meer einen Augenblick stehen – vor dem Meer, das man jenseits des Deiches kaum sehen konnte –, bog dann in den Weg ein und stieg wieder zur Straße hinauf.
    Als er wieder in die Nähe der Wirtschaf kam, nickte er ein paar Ladenbesitzern, die er kannte, einen Abschiedsgruß zu. Elenas Schwelle lag verlassen da. In der Wirtschaf traf er Vincenzo, und sie sprachen zum letzten Mal über Giannino. Stefano hatte vorgehabt, auf der Deichstraße die paar Schritte bis vor Concias Haus zu gehen, aber dann kamen Pierino und die anderen, und er wartete mit ihnen, daß es vier Uhr wurde.
    Als sie dann am Bahnhof waren und auf dem Bahnsteig sich alle noch gedulden mußten und man endlich das Gebimmel hörte, das den Zug ankündigte, spähte Stefano zu dem alten Dorf hinauf, das wie durch ein Wunder, als sei es in Reichweite, hinter dem Dach aufstieg. Dann sah er gleichzeitig den fernen Zug an der Biegung; er sah den Bahnhofsvorsteher in seiner ganzen Größe aufauchen, der sie alle zusammen aufforderte, zurückzutreten; und vor sich, hinter dem Röhricht, das bleiche Meer, das sich im Leeren aufzubäumen schien. Als der Zug einfuhr, kam es Stefano so vor, als wirbelten die Gesichter und die Namen derer, die nicht da waren, wie dürre Blätter um ihn her.
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