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Die Verbindung: Thriller (German Edition)

Die Verbindung: Thriller (German Edition)

Titel: Die Verbindung: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Craig
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Augenblick der Klarheit, bei dem ihm das Blut in den Adern gefror, begriff er, dass man ein solches Messer nicht mitbringen würde, wenn man nicht vorhatte, es zu benutzen.
    George schüttelte den Kopf und begann zu weinen. Große, dicke Tränen rollten ihm die Wangen hinab und über das Klebeband, das seinen Mund bedeckte. Das hier konnte doch nicht das Ende sein? Seine Zeit war so schnell abgelaufen. Er hatte solches Schindluder damit getrieben. Es war nicht mal so viel Aufregendes in seinem Leben passiert, dass es jetzt vor seinen Augen ablaufen konnte. Was er sah, war eher eine kurze Schleife, die sich dauernd wiederholte, wie der Trailer für einen Film, von dem man weiß, dass er wirklich eine ziemliche Enttäuschung sein wird.
    »Nimm dich zusammen«, sagte die Stimme.
    George schniefte. Er konnte das Dröhnen von Töpfen in der Küche nebenan hören. Ein junges asiatisches Paar. Es erklangen Stimmen, Gelächter. Er wusste nicht, wie sie hießen, aber er hatte ihnen ein- oder zweimal auf der Treppe zugenickt. Ein paarmal hatte er durch die papierdünnen Wände mitbekommen, wie sie Geschlechtsverkehr miteinander hatten. Einmal hatte er sich sogar zum Rhythmus des verhaltenen Stöhnens der Frau einen runtergeholt. Das war der beste Sex, den er seit langer Zeit gehabt hatte. Die Erinnerung daran löste einen Anflug von Erregung in ihm aus, der wiederum seine Kampfeslust aufflackern ließ. Er schaukelte auf seinem Stuhl hin und her und fing an, durch das Klebeband zu schreien. Es kam allerdings nicht mehr heraus als ein gedämpftes Stöhnen, gar nicht unähnlich den Geräuschen der Frau nebenan, denen er so gerne zugehört hatte, wenn er die Gelegenheit dazu bekam.
    »Das reicht.« Die Hand legte sich wieder auf seine Schulter. »Mach dich nicht kaputt.«
    George nickte und ließ den Kopf sinken.
    Einen Augenblick lang herrschte Stille. Dann fuhr die Stimme fort. »Du hast hier eine sehr bescheidene Bleibe, George, nicht wahr? Bei all der Ausbildung. All dem Geld. All den Gelegenheiten. All den … Privilegien. Wie bist du hier gelandet?«
    George zuckte mit den Achseln. Er wollte sich unbedingt die Nase putzen. Das war eine Frage, die er sich selbst oft gestellt hatte.
    Die Hand griff an ihm vorbei und nahm sich das Messer. George fühlte, wie er würgte. Die Spitze der Klinge kitzelte ihn im Nacken. »Du weißt, weshalb ich hier bin?«
    George nickte.
    »Du weißt, was ich tun werde?«
    Wieder versuchte George zu schreien.
    Die Klinge erschien neben seiner linken Wange und reflektierte das Licht der Sechzig-Watt-Birne an der Decke. »Es kann entweder passieren, wenn du tot bist, oder während du noch am Leben bist, aber ich würde dir das Erstere empfehlen.« Sein Gast trat endlich vor ihn und legte ihm die Spitze der Messerklinge an die Nasenspitze. George merkte, wie er schielte, als er versuchte, die Klinge im Blick zu behalten. Das Messer wurde ein paar Zentimeter zurückgezogen, als wollte der Mann, der es hielt, Georges Augen entlasten. »Du hast die Wahl. Ich bin kein Sadist. Nicht wie du.«
    George schüttelte mit weit aufgerissenen Augen heftig den Kopf. Außer den Gummihandschuhen trug sein Besucher einen dünnen, durchsichtigen Plastikregenmantel, wie Touristen sie tragen, die von einem Schauer überrascht werden. Er reichte bis ganz auf den Boden und sah lächerlich aus.
    »Oh, das sagst du jetzt. Aber damals … als du die Chance hattest.«
    George spürte, wie sich etwas in sein Fleisch presste, dann ein brennendes Gefühl, dann die Höllenqual, wie sich das Messer zwischen seine Rippen bohrte. Er holte ganz tief Luft und brüllte. Der Laut, der zu hören war, klang wie der eines Mannes, der an Verstopfung leidet und versucht, einen Cricketball auszuscheiden.
    »Je schwerer du es mir machst, desto schlimmer wird es für dich. Ich bin kein Fachmann in diesen Dingen, aber ich müsste es eigentlich schaffen, dir vernünftig die Kehle durchzuschneiden. Jetzt halt mal still …«
    George versuchte, noch ein letztes Mal tief Luft zu holen, während er das Messer unter seinem Kinn verschwinden sah. Er schaute nach unten und wurde von dem Geräusch abgelenkt, mit dem etwas gegen den Regenmantel seines Mörders spritzte. Das Messer blitzte ein zweites Mal vor ihm auf, aber inzwischen war ihm der Kopf auf die Brust gesunken, als ob er von dem Blut fasziniert wäre, das seinen Teller bis zum Überlaufen gefüllt hatte.

Zwei
    Inspector John Carlyle von der Metropolitan Police warf die Vogue auf den niedrigen

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