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Die verborgene Stadt - Die Prophezeiung

Die verborgene Stadt - Die Prophezeiung

Titel: Die verborgene Stadt - Die Prophezeiung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V Panov
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Marmorsäule gepresst. Sie wollte schreien, doch ihre ausgetrocknete Kehle brachte nur ein heiseres Krächzen zustande.
    »Trink, meine Liebe, trink!«
    Gierig tauchte sie die Lippen in die dargebotene Tasse. Das eiskalte Quellwasser rannte ihr übers Kinn und tropfte auf ihre Brust. Welch eine Wohltat für die Dürstende!
    »So ist es gut.« Er wartete geduldig, bis das Mädchen ausgetrunken hatte. »Aber jetzt müssen wir dich trockenreiben, sieh nur, du hast die Hälfte verschüttet.«
    Sie spürte, wie er ihr mit Hilfe einer Schere vorsichtig, ja beinahe liebevoll, die Kleider vom Leib schnitt. Mit sanftem Rascheln fielen ihre leichte Bluse, ihr Röckchen und ihr hauchdünner Spitzenslip zu Boden. Nackt und gleichsam gekreuzigt an der kalten Säule empfand sie eine quälende Schutzlosigkeit gegenüber seinen begehrlichen Blicken.
    »Du frierst ja«, sagte er lächelnd. »Schau, du hast eine Gänsehaut.«
    Zärtlich strich er ihr Haar zur Seite und legte ihr eine schwere Halskette an. Dann streichelte er mit den Händen ihre kleinen, festen Brüste, fuhr mit den Fingerkuppen über die rosigen Brustwarzen, beugte sich herab und leckte langsam mit der Zunge darüber, spürte, wie sie allmählich hart wurden. Wie unter Strom spannte sich die Haut des Mädchens und durch ihren Unterleib
strömte ein Schwall von Wärme. Unter Schock und wie betäubt gab sie sich willenlos den Liebkosungen des Fremden hin. Der spürte dies sofort, strich sanft, fast schwerelos mit den Händen über ihre Schenkel und sank langsam vor seiner Gefangenen auf die Knie. Der junge Körper reagierte sofort auf die Zärtlichkeiten, und das Mädchen wurde von heftigem Verlangen gepackt. Jede weitere Berührung trieb sie näher und näher an den Gipfel der Lust. Sie biss sich auf die Unterlippe, begann schwer zu atmen und stöhnte leise.
    »Weiter, weiter«, hauchte er.
    Doch die junge Frau hörte nichts mehr. Ihr langgezogenes, rhythmisches Stöhnen wurde intensiver und kulminierte in einem unterdrückten Schrei. Ihr Körper wand sich in einem ekstatischen Schauer und entspannte sich wieder.
    »So ist es gut«, flüsterte er und grinste zufrieden, als er das dünne Rinnsal Blut bemerkte, das aus ihrer Unterlippe quoll. »Wie sinnlich du bist! Ein richtiger Vulkan. Hörst du mich?«
    Sie nickte schüchtern.
    »Hast du es gespürt?«
    Sie nickte abermals.
    »Wie schön!« Sein Lächeln wurde traurig. »Dann wirst du gewiss auch das spüren, was jetzt kommt.«
    Mit einem Seitenblick entdeckte das Mädchen neben sich ein niedriges Tischchen, das aus dem Nichts aufgetaucht war. Darauf lagen säuberlich angeordnet stahlblitzende Gerätschaften mit kunstvoll geschnitzten Elfenbeingriffen: Skalpelle, Scheren und seltsam geformte
Haken. Der Vivisektor ließ zerstreut die Finger darüber tanzen.
    »Bist du bereit?«
    »Bitte nicht!«
    Das Mädchen starrte entsetzt auf die sich nähernde Stahlklinge.
    »Bist du bereit?«, wiederholte der Mörder und ergötzte sich an ihrer animalischen Angst. »Du bist doch so scharf auf Berührungen, freust du dich schon?«
    Das Mädchen schrie.

KAPITEL ZWÖLF
    Club Eidechse
Moskau, Ismailow-Park
Dienstag, 27. Juli, 20:36 Uhr
     
     
    »Vielleicht sollten wir besser drinnen warten?«, schlug Ludwig Okla vor, einer der beiden Gardisten, die auf dem Rücksitz von de Geers bordeauxrotem Lincoln saßen.
    Ludwig war noch jung, und die gardistische Tugend, sich widerspruchslos unterzuordnen, hatte sich noch nicht in seine subkortikalen Gehirnregionen eingebrannt. Den ranghöheren Dienstgraden missfiel dies.
    »Aha. Wir sagen dem Türsteher, dass wir auf einen Humo namens Golowin warten, und machen’s uns an der Bar gemütlich?«, grummelte sarkastisch Leutnant Bombarde, der hinterm Steuer saß. »Wir sind nicht zum Vergnügen hier, Grünschnabel.«
    Die schlechte Laune von Rick Bombarde war verständlich: Die Söldner im Business-Center waren ihm durch die Lappen gegangen. Es drängte ihn, diese Schmach zu tilgen, und nun sollte er ausgerechnet jene Humos bewachen, die ihn an der Nase herumgeführt hatten.
    Santiago hatte de Geer gebeten, die Söldner bei der Übergabe des Amuletts abzusichern. Der Kapitän begab
sich also mit Bombarde und zwei weiteren Gardisten an den verabredeten Ort und wartete nun schon seit zweieinhalb Stunden geduldig auf Artjoms Eintreffen. Der Lincoln stand am Parkplatz der Eidechse , des angesagtesten Clubs der Verborgenen Stadt.
    Das Lokal wurde von Eulins betrieben – einer alten

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