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Die verborgene Stadt - Die Prophezeiung

Die verborgene Stadt - Die Prophezeiung

Titel: Die verborgene Stadt - Die Prophezeiung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V Panov
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Dienern natürlich.«
    »Ach, den Rothauben! Warum hast du dich überhaupt mit ihnen eingelassen? Du bist doch der Bote!«
    »Das geht dich nichts an, Fee«, versetzte Lubomir schroff.
    »Dein Gefolge ist der Grüne Hof«, sagte Lana trotzig.
    »Der Grüne Hof kann mir gestohlen bleiben. Er hat mich verraten.«
    »Aber die Luden wussten nicht einmal, dass …«
    »Das interessiert mich nicht, Fee. Halt die Klappe und bete zum Schlafenden, dass ich Gnade walten lasse. Ihr grünen Hexen habt allesamt den Tod verdient.«

    Mit einer so aggressiven Reaktion hatte die junge Frau augenscheinlich nicht gerechnet. Sie nahm die Beine von der Lehne und zupfte nervös an ihrem Lendenschurz.
    »Ich hatte gedacht, dass du dich freust. Wir brauchen dich, Bote. Wir haben auf dich gewartet …«
    »Du lügst, du mieses Stück!« Der Zauberer sprang auf und sah Lana hasserfüllt an. »In Wirklichkeit hast du einfach nur Angst bekommen. Du warst unter jenen, die mich vertrieben haben und mir den Tod an den Hals wünschten, um ihre Macht zu erhalten. Jetzt, wo es dir an den Kragen geht, fällst du auf die Knie! Wo warst du, als ich in der Einsamkeit mit dem Tode rang? Hast dich auf königlichen Bällen vergnügt? Hast dich betrunkenen Woiwoden und fetten Baronen hingegeben? Mit wem hast du es getrieben, Wseslawa, als ich vor Kälte zitterte?«
    »Ich …«
    »Schweig, du Schlampe!«, brüllte der Zauberer und versetzte der jungen Frau eine heftige Ohrfeige. »Du kannst dich nicht vor mir verstecken, Wseslawa! Mich kannst du nicht täuschen!!«
    Das Herz des Boten schlug so heftig, dass Lana und Artjom es hören konnten. Gleichzeitig gefroren seine Augen zu Eis.
    »Du hast dich verrechnet, Wseslawa. Psor!«
    Durch eine kleine, zwischen Regalen und Schränken versteckte Tür betrat eine glatzköpfige, mit einem weiten, weißen Hemd bekleidete Gestalt den Raum.
    »Psor, hab ein Auge auf sie.«

    Die Gestalt nickte, trat von hinten an die junge Frau heran und warf ihr eine dünne Kette um den Hals. Der Zauberer beruhigte sich.
    »Ich werde mir etwas Schönes für dich ausdenken, Lana.«
    »Kanaille!«
    »Halt den Mund, verdammtes Luder.«
    Der Zauberer schlug der Fee mit der flachen Hand ins Gesicht, bis ihre Wangen glühten. Dann schwenkten seine grünen Augen auf Artjom.
    »Und nun zu dir. Verstehst du, worum es hier geht, Humo?«
    »Nein. Aber ich habe mich besser gefühlt, solange du mit dieser … ähm … Dame beschäftigt warst.«
    »Kann ich verstehen«, erwiderte Lubomir nachsichtig. »Hast du das Amulett?«
    Artjom wurde plötzlich klar, dass Lana dem Boten die Magische Quelle gar nicht übergeben und noch nicht einmal erwähnt hatte. Aber aus welchem Grund? Was hatte sie vor?
    »Kannst du denn nicht Gedanken lesen?«, fragte Artjom und bemühte sich, dem Blick des Zauberers möglichst ruhig standzuhalten.
    »Kann ich wohl«, erwiderte Lubomir mit finsterem Gesicht. »Aber irgendjemand verhindert auf äußerst professionelle Weise, dass dein Gehirn gescannt wird. Nicht einmal ich habe Zugriff darauf.«
    »Ich weiß zwar nicht, wer das bewerkstelligt hat, aber ich bin ihm sehr dankbar.«
    »Freu dich nicht zu früh.« Im Gesicht des Zauberers
spielte ein teuflisches Grinsen. »Dein Gehirn ist zwar geschützt, doch dein Gedächtnis wurde nicht gelöscht.«
    Artjom vergegenwärtigte sich die jüngsten Ereignisse und nickte.
    »Das ist wahr.«
    »Niemand hindert dich daran, mir alles freiwillig zu erzählen.«
    Bedauerlicherweise hatte der Zauberer in diesem Punkt Recht.
    »Und wenn ich mich weigere?«
    »Dann werde ich ein bisschen nachhelfen müssen.«
    Ein niedriges Tischchen, auf dem blitzende Bestecke lagen, rollte wie von Geisterhand bewegt zu Lubomir: Skalpelle, Scheren, Haken. Artjom wurde schlecht.
    »Ich habe nicht viel Zeit«, teilte der Zauberer beinahe bekümmert mit. »Doch ich gebe dir Gelegenheit, darüber nachzudenken.«
    »Sehr aufmerksam.«
    »Keine Ursache. Du solltest dir Folgendes klarmachen. « Lubomir sortierte die Sezierutensilien auf dem Tischchen. »Du bist ins Epizentrum eines erbitterten Machtkampfs geraten und hast bisher – ob willentlich oder nicht – meinen Feinden genützt. Doch ich bin nicht nachtragend. Mir persönlich hast du nichts Schlechtes getan. Und du wärest auch gar nicht in der Lage dazu. Deshalb könnten wir uns doch einigen.«
    »Und was werden deine Freunde dazu sagen?«
    »Die Rothauben? Sie sind Diener, keine Freunde.«
    »Ich finde sie nicht gerade vertrauenserweckend.«
    »Das

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