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Die verborgene Stadt - Die Prophezeiung

Die verborgene Stadt - Die Prophezeiung

Titel: Die verborgene Stadt - Die Prophezeiung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V Panov
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brachte ihn mit einigen Ohrfeigen wieder zu Bewusstsein und verfrachtete ihn unsanft zum Eingang des Bürogebäudes, in dem auch der Großteil der Marktweiber verschwunden war. Zwei von den alten Damen standen immer noch bei den teuren Autos.
    »Wladik, fordere ein SEK an«, befahl der Major. »Alleine schaffen wir das nicht.«
    »Willst du uns verarschen?«, wunderte sich Schustow, der es für übertrieben hielt, betagte Marktweiber mit einem SEK zu bekämpfen, doch als er Kornilows vernichtenden Blick gewahrte, fügte er kleinlaut hinzu: »Nun, es kann ja nicht schaden.«
    »Sobald das SEK eintrifft, stürmen wir das Gebäude«, verkündete der Major.

KAPITEL ACHTZEHN
    Residenz des Boten
Moskau, Nowy Arbat
Mittwoch, 28. Juli, 11:27 Uhr
     
     
    »Heute um Mitternacht wird hier, in der Atomhenne , das Finale der Pokermeisterschaften der Verborgenen Stadt ausgetragen. Teilnehmen werden die vier herausragenden Spieler der laufenden Saison: der prominente Journalist Karim Tomba, der Gebieter der Domäne Perowa Baron Swjatopolk, der Vizepräsident der T-Grad-Com Jegor Bessjajew und – last, but not least – der Geschäftsführer der Atomhenne und Vorjahressieger Bonzo Chase.« Die hübsche junge Frau stöckelte durch den prachtvollen Saal und blieb am Spieltisch stehen. »Im Anschluss an das Finale findet ein Festbankett zu Ehren des Siegers statt. Wenn Sie dabei sein möchten, wählen Sie mit ihrer Fernbedienung die 777-529.«
    Auf dem Bildschirm leuchteten die sechs Ziffern auf und der Hinweis »Kostenpflichtiger Service«.
    »Ich habe auf Bonzo gewettet«, verkündete Fräse, der Uibuj des Desastro-Clans, während er mit dem Dolch in seinen Zähnen stocherte. »Er ist in Bestform, und vor
zwei Wochen hat er in der Krone zweihunderttausend Piepen abgezockt.«
    »Dafür hat Tomba in der Atomhenne den Chwanen die Hosen ausgezogen«, entgegnete Sargnagel, der Uibuj des Fötido-Clans. »Gegen den hat Bonzo nicht den Hauch einer Chance.«
    »Da kannst du ja gleich auf den Humo Bessjajew wetten«, spottete der Desastro. »Ihr Fötidos habt echt null Ahnung vom Pokern.«
    Sargnagel fletschte die Zähne und griff unschlüssig nach seiner Pistole.
    »Vor der Glotze sitzen macht dumm, ich schwör’s euch, ey«, erklärte Pulle und schaltete den Fernseher aus. Dann wandte er sich mit finsterer Miene an Säbel, der reglos am Tisch hockte. »Wann verziehst du dich endlich? Jetzt sind meine Leute dran mit der Wache.«
    »Ich verziehe mich, wenn Lubomir es sagt«, antwortete der Einäugige gelangweilt und trank einen Schluck aus seiner Feldflasche. »Ich sitze hier schließlich nicht zu meinem Vergnügen herum.«
    »Lubomir, Lubomir«, knurrte Pulle. »Der hat doch einen Verfolgungswahn. Hat die Wachen verdoppelt, den Lift blockiert und dann auch noch zehn Tonnen Kies aufs Dach kippen lassen. Unser Zauberer hat einen Sprung in der Schüssel, ich schwör’s dir, ey.«
    Pulle sah den Einäugigen erwartungsvoll an. Die übrigen Rothauben verdrückten sich in die Ecken der Wachstube, im Zweifelsfall waren sie dort sicherer, wenn die beiden Clanführer sich beharkten. Säbel schwieg.
    »Einen Humo hat er angeschleppt«, setzte der Desastro-Boss
fort. »Und diese Fee Lana. Wer weiß, was er mit ihr ausheckt? Vielleicht kehrt er in den Grünen Hof zurück und lässt uns im Regen stehen.«
    Pulle hatte es darauf angelegt, dass der Fötido seine intriganten Gedanken aufgreift und dem Zauberer sein Misstrauen ausspricht. Dann hätte er einen guten Grund gehabt, den verhassten Rivalen des Verrats zu bezichtigen und umzubringen. Doch Säbel tat ihm diesen Gefallen nicht.
    »Lubomir weiß schon, was er tut«, lispelte der Fötido. »Die Situation ist eben kompliziert und gefährlich.«
    »Natürlich«, erwiderte Pulle und setzte die Whiskeyflasche an.
     
     
    Moskau, Bolschaja-Moltschanowka-Straße
Mittwoch, 28. Juli, 11:29 Uhr
     
     
    Kurz nachdem der letzte Ritter im Eingang verschwunden war, legte Metscheslaw seinen Blazer ab, knöpfte sein Hemd auf, krempelte die Ärmel hoch und nahm eine schwere Streitaxt aus dem Kofferraum seines Saabs.
    »Optimal für den Nahkampf«, erläuterte er dem Kommissar. »Lubomir wird seine Freude daran haben.«
    »Hoffentlich.« Neugierig fuhr der Naw mit dem Finger über die breite Klinge. Nach den Hieroglyphen zu schließen, die ins Metall eingraviert waren, hatten die Priesterinnen des Grünen Hofs die Waffe präpariert. »Fuhrwerken Sie nicht zu heftig damit herum, Baron, wir sind hier

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