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Die verbotene Geliebte des Scheichs

Die verbotene Geliebte des Scheichs

Titel: Die verbotene Geliebte des Scheichs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: KATE HEWITT
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Braut, die er am Nachmittag gesehen hatte. Dafür würde sie schon sorgen! Nachdem Zakari nicht anwesend war, musste sie niemanden mehr versuchen zu beeindrucken, und das ließ ihr freie Hand bei der Wahl der Garderobe und in ihrem Auftreten.
    Unter der Dusche wusch Kalila sorgfältig den knalligen Lippenstift und die schwarze Kohle um die Augen herum ab und seifte sich gründlich ein, um den betäubend süßen Jasmingeruch loszuwerden.
    Dann zog sie ein elegantes, nach westlichem Standard ausgesprochen schlichtes Cocktailkleid an, das sich gerade dadurch extrem von ihrem vorherigen Outfit unterschied. Es war aus lavendelfarbener Seide und um floss ihren grazilen Körper wie ein sanfter Wasserfall. Der Rock endete auf Höhe der Knie. Dazu trug sie schwarze Pumps, und die widerspenstigen Locken steckte sie rasch in einem lockeren Knoten auf dem Kopf fest. Ihr einziges Make-up bestand aus einem Hauch Lipgloss.
    Nach einem letzten prüfenden Blick in den Spiegel legte Kalila die Hand auf ihr wild klopfendes Herz, atmete noch einmal tief durch und verließ ihr Schlafzimmer. Auf dem Weg nach unten wunderte sie sich darüber, dass ihre Nervosität, anstatt nachzulassen, eher noch zugenommen hatte.
    Ein Lakai, der sie vor dem formellen Speisesaal erwartete, dirigierte sie ehrerbietig um, in Richtung eines Salons, der eigentlich nur für private Dinner im Kreis der Familie reserviert war. Als Kalila zögernd eintrat, fiel ihr zuerst der festlich gedeckte Tisch für drei Personen auf, dann sah sie den Prinzen halb abgewandt am Fenster stehen. Ihr Vater war nirgendwo zu entdecken.
    Bisher hatte sie dem unerwarteten Gast kaum mehr als einen flüchtigen Blick gegönnt. Zakaris Abwesenheit hatte sie derart beschäftigt, dass sie seinen Bruder, den er als Ersatz für sich geschickt hatte, kaum wahrnahm. Doch jetzt musterte sie ihn voller Neugier.
    In dem dunkelgrauen Anzug – offensichtlich eine Maßanfertigung von einem europäischen Designer – wirkte er lässig und imposant zugleich, und in ihren Augen weitaus anziehender als in der traditionellen calistanischen Landestracht, die er zur Begrüßung getragen hatte. Irgendwie menschlicher … und männli cher !
    Als spüre er ihre Anwesenheit, drehte sich Aarif um, und Kalila hielt den Atem an. Sie hatte die Narbe auf seinem Gesicht zwar bereits wahrgenommen, aber fast schon wieder vergessen. Der Blick seiner dunklen Augen verriet nichts von seinen Emotionen, während er den gut geschnittenen Mund zu einem höflichen Lächeln verzog.
    Kalila zwang sich, das Lächeln zu erwidern. „Guten Abend, Prinz Aarif.“
    „Guten Abend, Prinzessin.“
    Sie trat weiter in den Raum hinein und versuchte, die Tatsache zu ignorieren, dass sie ganz allein mit ihrem zukünftigen Schwager war. Obwohl das nicht so ganz zutraf. Wie stets, befanden sich Dienstboten in Hörweite, die sich aber diskret im Hintergrund hielten. Und ihr Vater würde bestimmt auch jeden Moment auftauchen.
    „Haben Sie einen angenehmen Nachmittag verbracht?“, wollte Kalila wissen und krümmte sich innerlich wegen der aufgesetzten Freundlichkeit in ihrer Stimme.
    Um Aarifs Lippen zuckte es. „Einen sehr erhellenden, würde ich sagen“, orakelte er und hob die rechte Hand, in der er ein Glas hielt. „Möchten Sie vielleicht auch einen Drink, Prinzessin?“, fragte er leichthin.
    Wie auf ein Stichwort erschien einer der Diener, und Kalila orderte ein Glas Fruchtsaft. Sie wollte auf jeden Fall einen klaren Kopf behalten. „Ich befürchte, ich kann mich nicht wirklich an Sie erinnern“, wandte sie sich offen an ihren Gast. „Ich weiß nur, dass Sie einer von Zakaris Brüdern sind. Aber davon gibt es mehrere … und Schwestern, nicht wahr?“
    „Ja, wir waren zu siebt“, bestätigte Aarif mit gepresster Stimme. „Ich hingegen erinnere mich noch sehr gut an Sie, Prinzessin. Sie waren noch sehr jung auf der Verlobungsparty, nicht wahr? Kaum mehr als ein Kind … in einem weißen Kleid, mit einer riesigen Schleife im Haar.“
    Kalila senkte den Blick vor den eindringlichen dunklen Augen. „Ich war zwölf …“, sagte sie leise und konnte es kaum fassen, dass Zakaris Bruder sich noch so gut an sie erinnerte.
    „Sie sahen aus, als wollten Sie zu einer Geburtstagsparty gehen“, murmelte er abwesend. „Vielleicht hat es sich damals für Sie ja auch so angefühlt.“
    Kalila nickte automatisch, überrascht und irritiert über sein Einfühlungsvermögen. Wie konnte er als Mann wissen, was sie damals empfunden hatte?

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