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Die verbotene Pforte

Die verbotene Pforte

Titel: Die verbotene Pforte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nina Blazon
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gekommen!«
    »Huihui«, feixte eine Schicksalsfrau. Die anderen kicherten.
    »Und ihr haltet auch die Klappe!«, schrie Tobbs zu ihnen hinüber. »Ihr wisst doch am allerbesten, wo ich herkomme und wer ich bin. Und alles, was ihr macht, ist, mit diesen dämlichen Würfeln herumzuspielen. Ihr seid genauso verlogen wie Dopoulos.«
    »He!«, fuhr ihn der Wirt an. »Pass auf, was du sagst!«
    »Pass auf, was du sagst, Dopoulos! Ich weiß, dass ich zur Hälfte ein Kitsune bin und zur Hälfte ein Mensch. Und wenn ich mich richtig erinnere, nannte mich jemand, der mir geholfen hat, Taiki. Das ist mein richtiger Name, nicht wahr?«
    Der Wirt schnappte nach Luft und Tobbs erkannte, dass er endlich einmal direkt ins Schwarze getroffen hatte.
    Plötzlich wurde Dopoulos aschgrau im Gesicht und schluckte. Wanja stand auf und legte ihm tröstend die Hand auf die Schulter. Noch nie hatte der Wirt so traurig ausgesehen. Fast tat er Tobbs leid. Aber nur fast.
    »Zeit zu gehen, Mädels!«, rief eine Schicksalsfrau munter und räumte mit einer schwungvollen Armbewegung das Spielbrett ab. »Gleich wird’s ungemütlich.«
    Kichernd und feixend nahmen sie die angetüdelte Rothaarige in ihre Mitte und verließen den Raum.
    »Also, was ist jetzt?« Tobbs schlug mit seiner heilen Hand auf den Tisch. »Zur Abwechslung mal die Wahrheit?«
    »Genug mit dem Geschrei! Setzt euch wieder hin«, befahl Wanja streng. »Das ist ja nicht auszuhalten um fünf Uhr morgens! Regt euch erst einmal wieder ab. Und zwar alle beide!«
    Gute Idee, Tobbs war ohnehin schwindlig. Seine Wunde pochte und er fühlte sich mit einem Mal so schwach, dass er kaum stehen konnte. Erschöpft ließ er sich wieder auf den Stuhl sinken.
    »Wir müssen überlegen, wie wir das Mädchen zurückholen«, bestimmte Wanja.
    »Anguana hat gesagt, ich soll die Nymphen in unseren Bergen informieren«, sagte Tobbs.
    »Das werden wir auf gar keinen Fall tun«, brauste Dopoulos auf. »Weißt du, was dann los ist? Wir haben den schönsten Krieg – sowohl in Doman als auch in der Taverne. Nymphen vergeben nie!«
    »Wir holen sie auf eigene Faust zurück«, übernahm Wanja das Wort. »Aber direkt durch eine Tavernentür nach Doman zu gehen, wäre zu gefährlich. Wir nehmen stattdessen die Tür in das Dämonenland Olitai und bauen dort eine Direktverbindung nach Doman. Wenn etwas schiefgeht und die Domaner uns folgen, landen sie nicht in der Taverne, sondern laufen den Dämonen in Olitai direkt in die Arme.« Sie lächelte grimmig. »Und für unseren Ausflug nach Doman brauchen wir eine kleine Armee, Leute, die viel Krach schlagen können. Möglichst Unverwundbare.«
    »Die Furien aus Kandara«, knurrte Dopoulos. »Schulden mir sowieso noch einen Gefallen. Ich schicke einen Boten. Schaffen wir den Aufmarsch in zwei Stunden?«
    »Hat die Taverne zweiundvierzig Türen?«, antwortete Wanja mit der Verachtung echter Fachleute. »Wie sieht es aus? Nehmen wir auch Kali mit?«
    Tobbs blickte ungläubig von Wanja zu Dopoulos. Keine Antworten, keine Wahrheiten, sie unterhielten sich, als wäre er gar nicht mehr da.
    Dopoulos schüttelte den Kopf. »Nein, Kali kommt nicht mit, so gern ich sie auch dabeihätte. Aber du weißt ja, wie cholerisch sie ist. Und wir wollen Anguana schließlich nur befreien, nicht die Stadt und drei Berge in Trümmer legen. Wir brauchen auch noch Verstärkung bei den Reittieren. Tobbs, du gehst sofort …«
    »Du hast mir gar nichts zu befehlen!«, platzte Tobbs heraus. Und erlebte die Überraschung seines Lebens: Dopoulos, der träge, gemächliche, vernünftige Dopoulos, fuhr blitzschnell herum und langte über den Tisch. Tobbs sah die Ohrfeige heransausen, doch er war so fassungslos, dass er sich nicht einmal ducken konnte. Der Wirt war mürrisch und explodierte auch hier und da, aber noch nie in seinem ganzen Leben hatte er Tobbs geschlagen!
    Doch Dopoulos’ Hand erreichte seine Wange nie. Wanja schnappte sich das Handgelenk des Wirts und hielt den kräftigen Mann zurück.
    »Schluss jetzt! Was ist denn nur in euch gefahren?«
    Einige Sekunden starrten der Wirt und die Schmiedin sich mit funkelnden Augen an. Tobbs duckte sich unwillkürlich. Mit Wanja war nicht zu spaßen, sie war so stark, dass selbst die Minotauren einen respektvollen Bogen um sie machten. Aber seltsamerweise wurde ihr Gesicht heute vor Anstrengung knallrot. Und Dopoulos?
    Der Wirt erschien Tobbs plötzlich wie ein Fremder. Nach und nach wich die Spannung aus Dopoulos’ Arm und auch Wanja ließ

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