Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Verdammten: Endzeit-Thriller (German Edition)

Die Verdammten: Endzeit-Thriller (German Edition)

Titel: Die Verdammten: Endzeit-Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brett McBean
Vom Netzwerk:
setzte sich wieder in Bewegung.
    Als sie gerade die Orientierung wiedergefunden hatte, durchbrach ein Licht die Dunkelheit.
    »Hallo, Maddy«, knurrte jemand.
    Maddy erkannte Craigs Stimme sofort.
    Sie starrte auf den Mann, der eine Fackel in der Hand hielt, bemerkte das rote Flackern in seinen Augen und stürmte los.
    Sie hastete durch die schwere Dunkelheit und achtete nicht darauf, dass ihr die Kletterpflanzen ins Gesicht schlugen oder Äste ihre Arme zerkratzten. Sie spürte die Kratzer und Schnitte zwar, aber sie fühlte keinen Schmerz. Sie rannte einfach.
    Auch Craig rannte, und seine schweren Tritte knirschten über die toten Blätter. Er kam Maddy so nahe, dass sie das Zischen der Flamme hinter sich hören konnte.
    Ein paarmal blieb Maddy mit dem Fuß an einem abgebrochenen Ast oder einer Schlingpflanze hängen – ein- oder zweimal auch an einer Leiche – und wäre beinahe gestürzt.
    Es gelang ihr jedoch jedes Mal, rechtzeitig an Tempo zuzulegen und sich Craigs Griff zu entziehen.
    Als sie eine Zeit lang in alle möglichen Richtungen gerannt war und ihr Körper sich vor Schweiß schon klebrig anfühlte, hörte Maddy Craigs Schritte endlich nicht mehr durch den Wald trampeln und auch das Zischen seiner Fackelflamme schien verstummt zu sein.
    Maddys Lunge brannte, ihr Herz raste. Sie blieb stehen, fand einen Baumfarn, setzte sich hin und lehnte sich gegen den Stamm.
    Sie hatte eine Gnadenfrist erhalten, aber sie wusste, dass sie sich trotzdem beeilen musste. Craig würde nicht aufgeben, bis er sie gefunden hatte, und dieser vordere Bereich des Dschungels war nicht so groß, dass jemand darin abtauchen konnte, ohne bald gefunden zu werden.
    Als sie zu Atem gekommen war, stand sie auf und setzte ihren Weg in Richtung des Baums fort, in dessen Stamm Lucy auf sie wartete.
    Aus der Ferne drangen Gelächter und Weinen heran und der säuerliche Gestank von brennendem altem Papier und Plastik stieg in ihre Nase. Sie schaute sich nach Fackelschein um, registrierte jedoch nur die relative Sicherheit des verwaschenen Lichtscheins der Quasidämmerung.
    Als sie den Baumstamm endlich erreichte, bewegte sie sich mit vorsichtigen Schritten darauf zu, stellte sich daneben und lugte in die mächtige Aushöhlung.
    Sie nahm eine große Gestalt im Inneren wahr. Der Mann lag stöhnend da, mit dem Gesicht nach unten, und seine Hüften bebten.
    Ein Feuer machte sich von Maddys Bauchgegend aus in ihrem ganzen Körper breit, brannte in ihren Augen und auf der Haut.
    Dann bemerkte sie den Speer neben der dunklen Fackel des Mannes.
    Wenn sie sich nur langsam genug bewegte, wenn sie leise genug war, konnte sie sich den Speer schnappen, da war sie sich fast sicher, und ihn dem Mann in den Rücken rammen.
    Aber ich muss auf Lucy aufpassen.
    Maddy schlich vorsichtig direkt vor die Öffnung im Stamm. In der Bewegung bemerkte sie einen großen Stein, der auf dem Boden lag.
    Sie nickte sich selbst zu.
    Sicherer für Lucy.
    Ihr Magen verkrampfte sich, als sie darüber nachdachte, was ihre Schwester gerade durchmachte.
    Sie blinzelte die Tränen weg, beugte sich nach unten und legte ihre Hand um den kalten, harten Stein.
    Er hatte sich ein Stück weit in die Erde eingegraben – eine gute, schwere Waffe.
    Sie spürte die scharfe Spitze in ihrem Rücken, noch bevor die entsetzlich vertraute Stimme erklang:
    »Hab ich dich!«
    Es war eine Menge Blut geflossen.
    Der Boden war komplett mit dem roten Saft überzogen. Aber das ging schon in Ordnung, es würde schon bald in der Erde versickert sein. Die Leichen stellten das größere Problem dar. Zu viele, um sie einfach liegen zu lassen und später zu verzehren. Die meisten fingen bereits an zu verwesen, bevor sie es schafften, sie zu braten. Und verrottendes Fleisch lockte die Viecher an, große wie kleine – vom Gestank ganz zu schweigen. Mark hielt es für das Beste, die fülligsten Leichen zu braten und zu essen – es sollten genügend für mindestens eine Woche sein – und den Rest nach draußen zu schaffen und in den Fluss zu werfen, der sie dann stromabwärts in einen anderen Vorort spülte.
    Alle außer Bill.
    Mark hatte etwas ganz Besonderes mit Bill vor.
    Er stand neben dem erloschenen Lagerfeuer und ließ seinen Blick über das Gelände schweifen. Ihm gefiel, was er sah. Der Trödelladen lag in Ruinen, und es gab keine Krankenstation und keine Schlafquartiere mehr. Außer der Cafeteria, die es mehr oder weniger schadlos überstanden hatte, war alles zerstört, um Platz für eine neue

Weitere Kostenlose Bücher