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Die Verdammten: Endzeit-Thriller (German Edition)

Die Verdammten: Endzeit-Thriller (German Edition)

Titel: Die Verdammten: Endzeit-Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brett McBean
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tieferen Schlieren floss. Beim unteren Körper fiel ihr die Zuordnung nicht so leicht. Das Gesicht des Mannes war beinahe völlig zermatscht: Es blieb nicht viel mehr übrig als eine breiige, rot-weiße Masse.
    In Maddys Augen brannten Tränen und sie betete, dass der zweite Mann Tony war. Sie hasste es, so zu denken, aber sie wollte nicht, dass es sich um Bill handelte.
    Je genauer sie jedoch hinschaute, desto schwerer wurde ihr Herz, und ein Schrei formte sich in ihrer Kehle.
    Tony trug sein bereits ergrautes Haar kurz und war ziemlich schwabbelig.
    Der Mann unter Frank hatte längeres dunkles Haar und sein Körper wirkte schlank und muskulös.
    Mit Sicherheit wusste sie es, als sie das Muttermal am linken Oberschenkel des Mannes entdeckte. Sie hatte Bill oft damit aufgezogen, dass der kleine dunkelbraune Fleck auf seinem linken Oberschenkel aussah wie ein Schafskopf, auch wenn Bill es eher für einen Bullenschädel gehalten hatte.
    Nun starrte Maddy auf dasselbe seltsam geformte Muttermal und unterdrückte den Schrei. Unglücklicherweise brach er dennoch als Wimmern aus ihrer Kehle hervor. Laut genug, dass die beiden Männer zu lachen aufhörten und in ihre Richtung schauten.
    Mark grinste. »Hey, da ist ja meine Hauptdarstellerin!«
    »Dreckskerl!«, brüllte Maddy, und dann wirbelte sie herum und stürzte zu Lucy und Grace zurück.
    »Craig, hol mir meine Leading Lady her«, befahl Mark, und als Maddy die beiden Mädchen erreichte, hörte sie das Geräusch schwerer Schritte, die durchs Unterholz stampften.
    »Ich bin direkt hinter dir«, verhöhnte Craig sie.
    »Rennt!«, brüllte Maddy. Sie packte Lucy an der Hand, stürmte los und hoffte, dass Grace mit ihnen mithalten konnte.
    Maddy sprintete im Zickzacklauf durch den finsteren Dschungel.
    »Mein Arm, du tust mir weh«, sagte Lucy mit zitternder Stimme.
    Maddy schaute zurück. Lucys Gesicht war schmerzverzerrt, aber Grace schaffte es, mit ihnen Schritt zu halten.
    »Tut mir leid, aber wir müssen uns beeilen.«
    Sie kämpfte sich weiter, nicht sicher, wohin sie eigentlich lief. Das Einzige, was sie wusste, war, dass sie dieser Gruppe von Wilden nicht in die Hände fallen wollte.
    Bill … Bill …
    Die Tränen flogen förmlich aus ihren Augen, während sie rannte, aber sie hatte keine Zeit, um durchzudrehen. Im Moment musste sie einen möglichst klaren Kopf bewahren und so konzentriert wie möglich bleiben – nicht nur für sich selbst, sondern auch für Lucy und Grace.
    Maddy war sich nicht sicher, wie lange sie schon durch den Dschungel hetzten oder wo sie sich überhaupt befanden. Aufgrund des Zickzack-Kurses hatte sie längst die Orientierung verloren.
    Wenigstens schien Craig ihnen nicht länger auf den Fersen zu sein. Als sie einen der hohlen Bäume entdeckte, zog sie Lucy hinter sich her, und sie schlüpften in den Stamm.
    Im Schutz der dunklen, erdigen Aushöhlung wartete Maddy darauf, dass Grace sie einholte.
    Als das nicht passierte, steckte Maddy den Kopf aus dem Loch und schaute sich um. Das Mädchen war nirgends zu sehen.
    Maddy wünschte sich verzweifelt, nach ihr rufen zu können. Sie ging davon aus, dass Grace sich ganz in der Nähe befand und nur nicht bemerkt hatte, wie sie sich in den hohlen Baum flüchteten.
    Zumindest hoffe ich, dass sie ganz in der Nähe ist. Vor einer Weile war sie noch hinter uns … glaube ich …
    Doch nun, als Maddy darüber nachdachte, schien es schon eine ganze Weile her zu sein, seit sie sich vergewissert hatte, dass Grace in ihrer Nähe war. Sie hatte sich zu sehr darauf konzentriert, Craig abzuhängen und keinem anderen Gangmitglied in die Arme zu laufen.
    Was, wenn wir sie schon vor Ewigkeiten verloren haben? Sie könnte durch den Dschungel irren, verloren und vollkommen verängstigt.
    Maddy wandte sich in die Dunkelheit. »Lucy?«
    »Ja?«, antwortete Lucy, völlig außer Atem.
    »Grace war doch direkt hinter uns, oder?«
    »Ich glaub schon.«
    »Glaubst du es oder weißt du es?«
    Schweigen.
    »Ich bin mir nicht sicher. Ich war zu sehr damit beschäftigt, nicht hinzufallen. Du hast mir echt am Arm wehgetan, weißt du das?«
    »Tut mir leid. Tutʼs sehr weh?«
    »Nein, geht schon.«
    »Gut. Okay, ich muss wieder raus und nach Grace suchen.«
    »Was? Nein! Du kannst mich hier nicht allein lassen.«
    »Ich kann Grace nicht allein da draußen lassen.«
    »Aber … aber sie könnte sonst wo sein.«
    Wahrscheinlich hatten sie die Kleine längst gefangen.
    Nein, sag so was nicht … Das darfst du noch nicht mal

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