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Die Verdammten: Endzeit-Thriller (German Edition)

Die Verdammten: Endzeit-Thriller (German Edition)

Titel: Die Verdammten: Endzeit-Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brett McBean
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Dach der Welt stehen, badete im warmen Sonnenlicht und genoss die Ruhe, während sie anhielt.
    Die Schwärze war so undurchdringlich, so allumfassend.
    Nick blinzelte, und obwohl er spürte, dass seine Lider flatterten, konnte er nichts sehen – nicht die geringste Spur von Licht.
    Er setzte sich auf. Er war von oben bis unten nass und fror.
    Er erinnerte sich daran, von einer mächtigen Welle fortgespült worden zu sein, und dann …
    Dunkelheit.
    Nick lehnte sich zur Seite und spürte harten, nassen Beton.
    Oder zumindest so etwas Ähnliches wie Beton.
    Die Oberfläche fühlte sich hart an, aber nicht so glatt wie Beton. Uneben, wie bei einem Stein.
    Er tastete den Boden rings um sich ab. Dieselbe granitartige Struktur.
    Ganz in der Nähe hörte er Wasser rauschen. Er ging auf die Knie und schob sich ganz, ganz vorsichtig der Quelle des Geräuschs entgegen.
    Als seine Hände eine Kante berührten, stoppte er, aus Angst, in die Tiefe zu stürzen. Er beugte sich nach vorn und streckte einen Arm suchend nach unten aus.
    Er schnappte nach Luft, als er das eiskalte Wasser berührte. Es floss von rechts nach links, und die Strömung wirkte sehr kräftig.
    Er schöpfte eine Handvoll und schlürfte die Flüssigkeit aus der hohlen Hand.
    Süßwasser.
    Nick zog sich zurück. Auch in der Ferne konnte er das Tosen hören. Es klang wie ein Wasserfall, schien widerzuhallen, als sei dieser von Felsen umgeben – oder von einem Gebäude aus Beton.
    Da er nichts sehen konnte, hatte er keine Ahnung, wo er sich befand. Ihm kam der Gedanke, womöglich in einer Höhle gestrandet zu sein – einer tiefen, unterirdischen Höhle, in die kein Licht drang.
    Es gibt nur eine Möglichkeit, das herauszufinden …
    Nick leckte sich über die Lippen, öffnete den Mund und rief: »Hallo?«
    Hallo … hallo … hallo … hallte seine Stimme zu ihm zurück.
    Ja, das klang definitiv, als ob er sich in einer Höhle befand. In einer großen Höhle, dem Echo seiner Stimme nach zu urteilen.
    Er wartete und lauschte. Niemand antwortete auf sein Rufen.
    Außer dem rauschenden Wasserfall in der Ferne und dem steten Sprudeln des Flusses nahm er nichts anderes wahr.
    Dann bin ich also in einer Höhle … aber wo? Und wie bin ich hier gelandet?
    Nick erinnerte sich an eine Geschichte, die er als kleiner Junge in einer Kinderbibel gelesen hatte, einem Weihnachtsgeschenk: die Geschichte von Jona, der von einem Wal verschluckt wurde. Vielleicht war das auch mit ihm passiert. Vielleicht hatte ihn ein gigantischer Wal verschlungen und er befand sich momentan in dessen Bauch.
    Nick lachte, aber das Lachen schien nicht sein eigenes zu sein. Es klang zu schrill, zu wahnsinnig.
    Was ist mit Jona passiert? Wie ist er aus dem Bauch des Wals entkommen?
    Nick konnte sich nicht mehr an die Einzelheiten erinnern: Jona hatte Gott um Verzeihung gebeten und ihm dafür gedankt, dass dieser ihn nicht hatte ertrinken lassen.
    Nick glaubte nicht, dass Gott tatsächlich existierte.
    Aber, wie er Josephine erklärte hatte, glaubte er auch nicht, dass er nicht existierte.
    Nick wartete darauf, dass Gott sich zeigte, bevor er wirklich an ihn glauben konnte. Nun, womöglich hatte der Schöpfer das ja getan und hatte Nick, so wie Jona, vor dem Ertrinken bewahrt.
    Oder ich hatte einfach nur verdammtes Glück!
    Wie auch immer, Nick wusste, dass ihm auch endlose Gebete nicht halfen, aus dieser Höhle zu entkommen. Wenn er es Jona gleichtun und aus diesem sonnenlosen Gefängnis ausgespuckt werden wollte, musste er dem Fluss stromabwärts folgen und hoffen, dass er zur Erlösung führte.
    Eventuell führt er mich aber auch in noch tiefere Dunkelheit.
    Da er sich nicht traute, aufrecht durch diese völlige Finsternis zu wandern, blieb Nick auf Händen und Knien und krabbelte los.
    Er hielt sich so dicht am rauschenden Wasser, wie er konnte, ohne das Risiko einzugehen, in den Fluss zu stürzen.
    Er kroch weiter, und das Geräusch des Wasserfalls wurde leiser, bis es schließlich ganz verschwand. Nun blieb Nick nur noch das Plätschern des Flusses zu seiner Rechten, sonst nichts.
    Er hatte keine Ahnung, ob er stetig zum Mittelpunkt der Erde kroch oder ganz langsam zurück in die vertraute Welt über ihm.
    Der Geruch von feuchter Erde, nassen Felsen und frischem Wasser war der einzige Duft, der ihn begleitete.
    Die völlige Schwärze brachte allmählich seinen Gleichgewichts- und Orientierungssinn durcheinander. Immer wieder wurde er von einem Schwindel erfasst und musste stehen bleiben, um

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