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Die Verdammten: Endzeit-Thriller (German Edition)

Die Verdammten: Endzeit-Thriller (German Edition)

Titel: Die Verdammten: Endzeit-Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brett McBean
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einen Moment später in zwei Teile zerbrach, und balancierte vorsichtig über die wackelnde Planke auf den Käfig zu.
    Er fummelte am Schloss herum: Weil der Käfig heftig schaukelte, hatte er Mühe, den Zugang zu öffnen. Seine vom Blut ganz rutschigen Hände machten die Aufgabe nicht gerade leichter.
    Schließlich gelang es ihm dann doch, die Tür zu öffnen, und die Gefangenen flohen aus ihrem Käfig.
    Es blieb keine Zeit für Dankeschöns.
    Während der Himmel weiterhin seinem Ärger Luft machte, bemerkte Nick, dass sich die wenigen Baumbewohner, die noch aufrecht standen, an die nächstgelegene Liane klammerten und der Sicherheit des festen Bodens entgegenkletterten.
    Nick folgte ihrem Beispiel.
    Er lief über die Planke zu einer dicken, kräftig aussehenden Ranke, schlang seine Hände um die Pflanze und begann, nach unten zu klettern.
    Der Glockenturm schwankte, Staub wirbelte durch die Luft, und Ziegelsteine knallten zu Boden.
    »Was zur Hölle ist hier los?«, kreischte einer der Baumbewohner.
    Ein Donnerschlag ertönte über ihm, und Ben, nicht länger in der Gewalt seines Häschers, rappelte sich auf.
    Der Boden bebte und Ben hatte Mühe, das Gleichgewicht zu halten.
    Genau wie die vier Baumbewohner. Nicht länger daran interessiert, ihre Beute zu töten, wankten sie hin und her und blickten sich mit erschrockenen Mienen um.
    Sogar Knirps fiel es schwer, die Balance nicht zu verlieren.
    Josephine, verwundet und noch immer auf dem Rücken liegend, rutschte der großen Öffnung im Boden entgegen. Sie versuchte aufzustehen, schaffte es jedoch nicht.
    Ben wankte zu ihr.
    »Wir müssen nach unten!«, schrie einer der Baumbewohner und rannte den Stufen entgegen. »Der Boden stürzt ein!«
    Ben bewegte sich auf Händen und Knien auf Josephine zu und packte sie am Bein.
    »Ich hab dich«, keuchte er.
    »Das ist Gottes Werk!«, verkündete Josephine atemlos.
    Im selben Moment machte die Welt einen Satz und der Untergrund knarzte, als erneut eine Erschütterung durch den Turm ging.
    Alle sechs kippten zur Seite. Einer der Baumbewohner stürzte über das Treppengeländer. Seine lauten, durchdringenden Schreie verstummten kurz darauf sehr abrupt. Ein anderer stolperte rückwärts die Treppe hinunter. Auch seine Schreie erstarben unvermittelt, aber das Geräusch seines brechenden Genicks wurde vom donnernden Tosen des Himmels übertönt.
    Ben, Josephine, Knirps und der letzte Baumbewohner knallten gegen die Ziegelwand gegenüber der Treppe.
    Direkt neben ihnen nahm Ben trotz seines Schwindelgefühls und der Schmerzen eine Kletterpflanze wahr und rief Josephine zu: »Die Liane! Schnapp dir die Liane!«
    Er blickte sich nach Knirps um und sah, wie der arme Dingo winselnd sein offenbar gebrochenes Bein leckte. Ben taumelte zu ihm und hob ihn hoch. Dann kroch er auf die Liane zu, die vor dem Fenster baumelte.
    Josephine erreichte die Kletterpflanze als Erste. Kurz darauf hielt sich auch Ben mit seiner freien Hand daran fest.
    Der letzte Baumbewohner torkelte auf die Treppe zu.
    »Halt dich gut fest!«, brüllte Ben.
    Der Turm wackelte erneut, heftiger als zuvor, und weitere Ziegel fielen aus der Wand, während der Baumaffe über die Stufen verschwand.
    Genauso plötzlich, wie alles begonnen hatte, hörte die Welt wieder auf zu beben. Einen Augenblick lang herrschte völlige Stille. Dann ertönte ein lauter Knall, der Himmel öffnete sich, und es begann zu regnen.
    Nick erreichte den Boden im selben Moment, als die Erschütterungen aufhörten und der Niederschlag einsetzte.
    Er rannte von der Baumsiedlung weg, deren Trümmer von oben auf ihn herabstürzten.
    Der Regen war hart und kalt. Er fiel in langen Schnüren dicker Tropfen vom Himmel und Nick wurde sofort vollkommen durchnässt.
    Er steuerte auf den Fluss zu, und als er ihn erreichte, folgte er dem Ufer, obwohl er keine Ahnung hatte, wohin er eigentlich rannte.
    Vielleicht bestand ja die winzige Hoffnung, dass er Josephine einholte und sie gemeinsam auf das Paradies stießen, das Josephine – und wohl auch er selbst – noch immer zu finden hofften.
    Er lief immer weiter durch den Dschungel und schon bald hatte er alle anderen Fliehenden weit hinter sich gelassen und war wieder allein. Er machte eine Pause, um etwas zu trinken und seine blutigen Hände zu waschen.
    Der Regen, der auf die Bäume und Pflanzen und die zerstörten Gebäude fiel, in die Flüsse und Seen und auf die Köpfe und Rücken Tausender verirrter, verängstigter Menschen, war stärker und

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