Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Die Vergangenheit des Regens

Titel: Die Vergangenheit des Regens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tobias O. Meißner
Vom Netzwerk:
Handfläche Turgenngranets sah die Münze winzig aus, aber sie war größer als ein Goldtaler, von silbrig-schwarz angelaufener Farbe, und sie zeigte auf der Vorderseite einen stilisierten Schwertfisch und auf der Rückseite ein Segelboot. Eine winzige Schrift umrundete den Fisch:

    DEs LIchtes FORtbestand

    Â» Delifor «, raunte der Riesenkönig.
    Â»Delifor?«, wiederholte Rodraeg.
    Â»Einer der alten Götternamen, so wie Betchme für Bachmu und Tainezaal für Tinsalt. Delifor für Delphior . Der Riese hat noch keine von denen jemals zu Gesicht bekommen, doch aus den Zeiten Rulkineskars über sie sprechen hören.«
    Â»Ãœber die Götter?«
    Â»Ãœber die Taler der Sternenwährung . Man erzählt sich, als das Zeitalter der Unruhe begann, und der Eine sich in Zehn aufspaltete, um an zehn Orten und Zeiten zugleich sein zu können, da verteilte er eine Währung unter seinen Verbündeten zum Zeichen der Treue. Jeder der Zehn verteilte einhundert Taler, eintausend also insgesamt. Viele dieser Taler gingen in den beinahe eintausend Sonnenwandeln seit damals verloren, viele wurden von den Priestern der zehn Tempel gehortet und als Schatz gehütet. Es dürfte nur noch sehr wenige geben, die sich in Umlauf befinden, und somit keinen einzigen, welcher von einem Bettler einem Flüchtling zugespielt werden könnte.«
    Â»Also ist sie eine Fälschung?«
    Â»Nein. Sie ist ohn’ Zweifel echt.«
    Â»Dann muss sie ungeheuer wertvoll sein«, staunte Bestar.
    Â»Sicherlich. So wertvoll wie fünf unserer Harzsteine womöglich«, lächelte der König. »Dir wurde wahrhaftig ein reichhaltiges Geschenk zuteil, Rodrachdelban.«
    Â»Und was hat das zu bedeuten? Hat mir der Delphior-Orden diese Münze zugespielt, um nun, da der Kreis zerschlagen ist, heimlich das Mammut zu fördern? Aber wie konnte man mich erkennen und wissen, dass ich zu diesem Zeitpunkt an diesem Ort sein würde?«
    Turgenngranet lächelte milde auf Rodraeg hinab und gab ihm seine Münze zurück. »Der Riese ist nicht der Richtige, den du in Fragen der Götter um Rat ersuchen kannst. Zu lange hat der Riese sich zurückgelehnt und ist doch erst jetzt wieder langsam am Erwachen. Frag Tempel oder Wanderpriester! Doch nimm die Sternenwährung nicht leichthin! Ein Rätsel verführt stets zu vorschneller Lösung. Vielleicht fiel dir der Taler wahrlich aus der Tasche, wie der Bettler es sagte. Denn die Kleidung, die du trugst, gehörte dir noch nicht seit Langem.«
    Â»Das ist wahr, aber ich könnte schwören …«
    Â»Würdest du den alten Zausel wiedererkennen?«, erkundigte sich Bestar.
    Â»Wen? Den Bettler oder den Händler?«
    Â»Den Bettler. Das Nordufer vom Lairon See ist nur ein paar stramme Tagesmärsche entfernt. Wir könnten noch mal hingehen und ihn ausquetschen.«
    Â»Er wird schon lange nicht mehr dort sein«, mischte Jeron sich ein. »Entweder ist das alles ein Zufall, dann ist er weitergezogen wie jeder andere Bettler auch, oder er hatte einen Auftrag, hat ihn erfüllt und ist nun über alle Berge. Du bist nun ein wohlhabender Mann, Rodraeg.«
    Rodraeg schloss die Hand um den Taler und hielt dem herausfordernden Blick des Banditen stand. »Ich kann Sternenwährung nicht einfach so verkaufen, Jeron. Ich bin genauso armselig wie zuvor.«
    Â»Deine Entscheidung. Komm, Seraikella, wir gehen wieder in die Wälder, Wache halten gegen die aufgebracht miteinander streitenden Haarhändler.«

    Als Rodraeg mit Bestar alleine war, draußen an der frischen Luft, gerade noch in Sichtweite der Höhleneingänge, erzählte er dem Klippenwälder noch mehr. Wahrheiten, die Riban Leribin ihm in seinen letzten Lebensstunden anvertraut hatte und die Rodraeg als zu persönlich erachtete, um sie vor einem großem Auditorium zu verkünden.
    Â»â€¦ Gerimmir ist jetzt das letzte lebende Mitglied des Kreises . Ilde Hagelfels wurde von DMDNGW s Meisterschüler Raukar umgebracht, genauso wie wahrscheinlich auch Eljazokad. An Eljazokads Tod war aber vermutlich noch jemand anders beteiligt, Riban nannte ihn einen Überlebenden des Affenmenschenfeldzuges.«
    Bestar schreckte auf. »Etwa Hellas?«
    Â»Nein. Hellas ist ein Deserteur dieses Feldzuges, keiner, der teilnahm und überlebte.«
    Â»Dann suchen wir diesen Überlebenden und legen ihn um, dann ist Schluss mit

Weitere Kostenlose Bücher