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Die vergessene Sonne - Ride, C: Die vergessene Sonne - The Inca Cube

Die vergessene Sonne - Ride, C: Die vergessene Sonne - The Inca Cube

Titel: Die vergessene Sonne - Ride, C: Die vergessene Sonne - The Inca Cube Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Ride
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gurgelndes Lachen aus. »Ich werde mich an dir rächen, Gonzales. Deine Familie wird sterben ... und du wirst zusehen.«
    Nach diesen Worten wurden seine Pupillen schwarz.
    »Nein!«, schrie Gonzales. »Bitte, nicht!« Er wollte aufstehen, doch der Bischof packte ihn am Hemd und zog ihn zu sich heran.
    »Du hast mich gerettet«, flüsterte er. »Gepriesen sei der Herr!«
    Wilson fasste dem Bischof an die Stirn. »Wer ist jetzt vom Geist Pizarros besessen?«, fragte er. »Sie müssen es uns sagen ...«
    »Juan Santillana«, flüsterte der Bischof gurgelnd. Ihm floss Blut aus dem Mund. »Er benutzt jetzt Santillana.« Der Bischof hustete Blut. »Seinen Bruder gekreuzigt am Glockenturm zu sehen hat ihn in den Wahnsinn getrieben.« Tränen traten ihm in die Augen. »So hat er alle getötet, die mir teuer waren.« Er tat einen letzten gurgelnden Atemzug und verstummte.
    Gonzales wimmerte.
    Aclla zeigte mit dem Finger in die Runde. »Ihr müsst jetzt alle wegsehen.«
    Polix kam mit dem offenen Tornister.
    Wilson nahm Bingham und Gonzales in den Schwitzkasten, damit sie den Kopf nicht drehen konnten, und wandte sich mit ihnen ab.
    Die schimmernde Gestalt von Helena Capriarty lag noch an derselben Stelle wie zuvor und rührte sich nicht. Erst jetzt begriff Wilson, dass sie den Würfel berührt hatte, über eine Zeitbarriere von einhundertsechs Jahren hinweg. Sein Kinn schmerzte noch von ihrem Fausthieb.
    Aclla öffnete ein Kästchen aus Obsidian und enthüllte die funkelnden kristallenen Innenwände. Sie hielt die Luft an, als sie den Poncho vom Würfel wegzog. Gemeinsam mit Polix packte sie ihn mit der großen Zange und senkte ihn behutsam in das Kästchen, dann schloss sie den Deckel.
    Helenas Gestalt verblasste.
    Am Portal waren die Schüsse verstummt. Niemand schien mehr zu kämpfen.
    Eine Weile herrschte völlige Stille.
    »Hat jemand eine Zigarette für mich?«, murmelte Bingham.
    »Wir müssen meine Familie retten«, wimmerte Gonzales.
    Wilson half dem Offizier auf die Füße, drehte ihn herum und zog ihm den Pfeil aus der Schulter. Gonzales war totenblass und hatte offensichtlich viel Blut verloren.
    »Der Inka-Würfel muss nach Pitcos gebracht werden«, sagte Aclla.
    »Wir gehen nach Vilcabamba«, widersprach Wilson.
    Das blutige Schwert in der Hand blickte Aclla ihm in die Augen. »Das darf ich nicht tun. Wir müssen den Würfel nach Pitcos bringen, bevor die Kristalle ausgebrannt sind. Ich kann nicht einschätzen, wie viel Zeit uns bleibt.«
    Wilson wischte sich das Blut von der Wange, die Verletzung war bereits verheilt. »Aber ich brauche den Würfel, sonst kann ich nicht abreisen. Das weißt du.«
    »Nur die Mamaconas können dir die Erlaubnis dazu erteilen«, sagte Aclla.
    Polix setzte derweil das schwere Obsidiankästchen in den Tornister und schnallte ihn sich vor die Brust.
    »Wir müssen meine Familie retten!«, rief Gonzales.
    »Kann der Geist Pizarros ohne die Kräfte des Inka-Würfels noch weiter sein Unwesen treiben?«, fragte Wilson.
    »Das kann ich nicht mit Gewissheit sagen«, antwortete Aclla. »Aber die Macht, andere zu lenken, hat er nicht mehr, zumindest nicht, solange die Kristallschicht im Behälter aktiv ist.«
    »Ich muss nach Vilcabamba«, beharrte Wilson.
    »Das kann ich nicht entscheiden«, sagte Aclla erneut.
    Wilson sah zu dem Tornister an Polix’ Brust. Wenn er den Würfel an sich reißen wollte, dann wäre dies die passende Gelegenheit.
    »Pizarro hat gedroht, meine Familie zu ermorden«, krächzte Gonzales unter Tränen. »Ich habe Sie alle gerettet, Sie schulden mir etwas. Ich habe eine Frau und drei Kinder. Arturo ist acht, Ortega ist sechs, und meine kleine Juanita ist erst drei Jahre alt. Bitte, Sie müssen mir helfen.«
    Aclla schüttelte den Kopf. »Die Sicherheit des Würfels geht vor.«
    Gonzales packte Wilson an der Schulter. »Ich wohne auf der Calle Pavitos, Ecke Lechugal, nicht weit von hier. Bitte, Señor!«
    Wilson stützte den Mann, der sonst umgefallen wäre.
    »Sie müssen mir helfen«, flehte der Offizier weiter.
    Aclla war jetzt von ihren verbliebenen Kriegerinnen umringt, es waren nur noch sieben. »Wir brauchen deine Stärke, um den Inka-Würfel sicher fortzubringen, Wilson Dowling.« Aclla zeigte mit der blutigen Klingenspitze auf ihn. »Wir brauchen dich bei uns.«
    Wilson schob Bingham zur Tür. »Ihr alle verschwindet von hier ... geht. Wartet auf mich vor der Kirche. Beeilung!«
    »Ich besorge mir eine Zigarette und einen Whiskey«, sagte Bingham ein wenig

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